Hagen. Bora Turan ist Drahtzieher und wurde in Berlin für seine Leistung ausgezeichnet. Der 20-Jährige hat noch viel vor. Das ist seine Geschichte:

Gut gemacht: Der 20-jährige Bora Turan ist einer der Top-Azubis Deutschlands. Der junge Hagener wurde jetzt, gemeinsam mit 218 weiteren Spitzen-Azubis, in Berlin ausgezeichnet. Geehrt wurden die besten Absolventen, die eine Ausbildung bei einer Industrie- und Handelskammer abgeschlossen haben.

213 Ausbildungsberufe

Insgesamt gibt es im aktuellen Jahrgang 300.000 Azubis, davon 219 Bundesbeste in 213 Ausbildungsberufen. Bora Turan hat das beste Prüfungsergebnis im Bereich Metalltechnik erreicht. Seine Fachrichtung: Umform- und Drahttechnik. „Ich bin Drahtzieher“, bringt es der 20-Jährige auf den Punkt.

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Bora Turan hat die Gesamtschule besucht, ein Praktikum als Industriemechaniker gemacht und am Cuno-Berufskolleg sein Fachabi (Richtung Metalltechnik) absolviert. „Er hat also schon sehr früh einen festen Weg eingeschlagen. Das war gut, Bora Turan wusste schnell, dass er in die Industrie möchte“, lobt Thomas Haensel, SIHK-Geschäftsbereichsleiter für „Menschen bilden“, die Zielstrebigkeit des jungen Mannes.

Nach der Ausbildung vom Betrieb übernommen

Seine Ausbildung hat Bora Turan, der türkische Wurzeln hat und sich in Hagen sehr wohl fühlt, im August 2021 bei der Deutschen Edelstahlwerke Specialty Steel GmbH & Co.KG (DEW) begonnen und im Sommer 2023 abgeschlossen. Nach der Lehre wurde er von dem Betrieb übernommen.

„Die Ausbildung fand an drei Lernorten - hier im Betrieb in Wehringhausen, am Berufskolleg und in der Karrierewerkstatt - statt“, erläutert Kristian Baum, Ausbildungsleiter und gleichzeitig auch Leiter der DEW-Karrierewerkstatt in Hagen.

Bora Turan mit seiner Auszeichnung.
Bora Turan mit seiner Auszeichnung. © Hagen | Michael Kleinrensing

Bei den Deutschen Edelstahlwerken in der Schwanenstraße 8 sind insgesamt 400 Mitarbeiter und acht Auszubildende beschäftigt.

Nicht nur Stückzahlen machen

Sägen, bohren, feilen und der Umgang mit der Dreh- sowie Fräsmaschine gehören zu Bora Turans Standard-Arbeiten. „Ich will erstmal im Betrieb bleiben. Ich wohne nur 1000 Meter von DEW entfernt, das ist schon praktisch. Aber ich will vorwärtskommen“, sagt der junge Mann. Er wolle vielleicht demnächst seinen Meister oder Techniker machen, „dann wäre ich vielseitig einsetzbar. Ich will nicht nur Stückzahlen machen, sondern mich weiterbilden“.

Bora Turan (sein älterer Bruder hat eine ähnliche Richtung eingeschlagen; er ist Werkzeugmechaniker) spielt in seiner Freizeit gern Fußball und trifft sich mit Freunden. Dass die angestrebte Aus- bzw. Weiterbildung zum Teil abends und an Wochenenden stattfinden würde, nähme er in Kauf, „ich will was aus mir machen“.

1000 Gäste in Berlin

Aber zurück zur Ehrung der Top-Azubis: An der Preisverleihung in Berlin nahmen 1000 Gäste teil, u.a. Eltern und Bekannte der Azubis sowie Vertreter der Ausbildungsbetriebe und Industrie- und Handelskammern. Bora Turan wurde von seinem Ausbildungsleiter Kristian Baum nach Berlin begleitet, „die Ehrung und das ganze Drumherum waren schon ein ganz besonderes Erlebnis“, resümiert der junge Mann.