Fröndenberg. Container zur Altkleidersammlung sollen nicht mehr wahllos im Stadtgebiet verteilt werden. Gleichzeitig sind private Anbieter auf dem Rückzug.

Die Jeans hat ausgedient, aber ist zu schade zum Wegwerfen. Der Gang zum Altkleidercontainer ist da oftmals nicht weit. Doch in Fröndenberg gibt‘s in Sachen Altkleider noch deutlichen Nachbesserungsbedarf. 20 Container an insgesamt 13 Standorten sind im Stadtgebiet vorgesehen.

Öffentliche Sammlung bevorzugen

Eigentlich sind Kommunen seit einiger Zeit angehalten, sich an der Kreislaufwirtschaft zu beteiligen. Die Wiederverwertung steht dabei ganz oben. Was in überwiegenden Teilen bereits gang und gäbe in Fröndenberg ist, muss in anderen Teilen nachgebessert werden. So etwa auch in Sachen Altkleidersammlung. Wenn die Jacke oder Jeans nicht mehr gefällt, ist es oftmals einfacher, zum Altkleidercontainer zu gehen - und den Kleidungsstücken eine neue Bestimmung zu schenken.

Auch interessant

Doch einfach wahllos Container auf öffentlichen Flächen unterzubringen, das geht dabei am Ziel vorbei. In Fröndenberg ist es aus Sicht der Verwaltung „erforderlich, durch ein Konzept zur Alttextiliensammlung die bedarfsdeckende öffentliche Sammlung sicherzustellen“. So will es zumindest das Kreislaufwirtschaftsgesetz. Die Krux: Ohne ein politisch beschlossenes Konzept ist es nicht möglich, bei der Erteilung von Sondernutzungserlaubnissen zur Aufstellung von Altkleidercontainern die öffentliche Sammlung zu bevorzugen. Doch genau das ist notwendig, um die Entsorgungssicherheit zu gewährleisten. „Das Ziel einer kommunalen Alttextilsammlung ist es, eine hochwertige Verwertung von Alttextilien sicherzustellen und ein flächendeckendes Netz von Sammelcontainern zu etablieren, um allen Bürgerinnen und Bürgern eine einfache und zuverlässige Entsorgungsmöglichkeit zu bieten“, heißt es dazu in einer Vorlage für die kommende Ratssitzung.

Private Anbieter auf dem Rückzug

20 Container an 13 Standorten stellt die Stadt in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft Kreis Unna (GWA) aktuell zur Verfügung. Gleichwohl: Nicht alle von ihnen sind auch unbedingt an schnell zu erreichenden Orten für die Ruhrstädter. Dabei stellt nicht nur die Stadt Sammelstellen für alte Kleidung zur Verfügung, sondern eben auch private Anbieter. Die können auch weiterhin auf privaten Flächen Container aufstellen - doch eben ohne eine Entsorgungssicherheit auch gewährleisten zu müssen. „Die karitative und gewerbliche Sammlung von Alttextilen auf Privatflächen ist weiterhin zulässig“, heißt es vonseiten der Stadt. Doch die Nachhaltigkeit der privaten Angebote wird vonseiten des Konzeptes in Frage gestellt: „Im Fall wirtschaftlich schwieriger Zeiten – und diese sind im volatilen Alttextilmarkt mit steigender Tendenz zu beobachten – minimieren gewerbliche und karitative Sammler ihre Sammlungen erfahrungsgemäß bzw. stellen diese komplett ein.“

Auch interessant

Grundsätzlich ermöglicht das „Konzept zur Sammlung von Alttextilien“ der Stadt mehr Handlungsspielraum. So kann eine „Übermöblierung des öffentlichen Straßenraumes durch Abfallsammelcontainer“ möglichst verhindert werden. Gleichzeitig gibt es der Stadt mehr Planungssicherheit, gerade mit Blick auf den Gebührenhaushalt, in dem alljährlich etwa die Müllentsorgungsgebühren festgelegt werden. „Eine wirtschaftliche Sammlung leistet einen angemessenen Beitrag zur Gebührenstabilität“, heißt es dazu weiter. Angesichts einer angespannten Haushaltslage in der Ruhrstadt muss die Kämmerei ohnehin sprichwörtlich jeden Cent zweimal umdrehen.

Eine Entscheidung über das Konzept soll in der kommenden Ratssitzung am Mittwoch, 11. Dezember, fallen.