Gevelsberg. Umgestaltung der Gevelsberger Innenstadt: Es soll mehr Aufenthaltsqualität und ein Wasserspiel geben. Dazu ist eine Bürgerbefragung geplant.
Es kommt Bewegung in die Pläne zur Umgestaltung der Gevelsberger Fußgängerzone und dem Stadtpark. Am 9. März findet eine Bürgerbefragung im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags statt. Die Vorplanung zu den Architektenentwürfen wird dabei erläutert und die Gevelsbergerinnen und Gevelsberger sollen die Gelegenheit haben, Wünsche und ihre Vorstellungen dazu abzugeben. Gefragt wird auch, wie es mit der Unterführung an der Wasserstraße weiter gehen soll. Maßnahmen, die das Gesicht der Stadt maßgeblich verändern werden.
Die Entwürfe für die Einkaufsmeile in Gevelsberg sehen vielversprechend aus: Es soll eine einladende und lebendige Fußgängerzone werden, mit viel Platz zum Aufenthalt und Verweilen. Geplant ist, dass sich ein hochwertiges und robustes Betonsteinpflaster über alle Bereiche zieht. Und dazu eine offene und barrierefreie Rinne, in der Wasser bis zu Wasserstraße fließen soll. Eine Oase zum Wohlfühlen und eine blaue Ader, die über die Mittelstraße führt und eine besondere Atmosphäre schafft. Auch ein ebenerdiges Wasserspiel ist geplant.
Wasserspiel und blaue Ader
Der Entwurf eines Berliner Landschaftsarchitekturbüros setzte sich bei dem Ideenwettbewerb im vergangenen Jahr durch und überzeugte die Gevelsberger Jury mit seiner großzügigen Gestaltung der Flächen, dem vielen Grün, Sitzgelegenheiten und einer modernen Optik in der Fußgängerzone. Es sind Aufenthalts- und Ruhebereiche geplant, die sich als grüne Pflanzinseln mit üppiger Stauden- und Gräserpflanzung vom Pflaster absetzen. Und vor allem aber ist die Planung auch kirmestauglich. Das sagte Bürgermeister Claus Jacobi bei der Vorstellung des ersten Entwurfs vor einigen Monaten. Der Kirmeszug wird also auch nach dem Umbau Platz auf der Mittelstraße haben.
Wichtig für die Einzelhändler und Gastronomen in dem Bereich: Es soll ausreichend Flächen für sie geben, zudem werden Fahrradbügel dezentral entlang der Fußgängerzone angeboten. „Alle Bereiche sind für den Anlieferverkehr befahrbar und barrierefrei gestaltet“, heißt es in der Vorlage, die in der Ratssitzung am Donnerstag, 17 Uhr, auf den Tisch kommt.
Mehr Platz für Veranstaltungen
Auch für den Stadtgarten hat das Architektenbüro konkrete Pläne, die die Aufenthaltsqualität steigern sollen. Er wird mehr Parkcharakter erhalten und einen „grünen Bogen zwischen Mittelstraße und Vendômer Platz spannen und zum offenen Mittelpunkt der Innenstadt werden“, heißt es in dem Entwurf.
Im Stadtgarten wird es auch eine Vielzahl an Nutzungsangeboten geben. In der Erläuterung der Stadtverwaltung dazu ist von einer begrünten Pergola die Rede, die im Bereich zum Übergang zur Fußgängerzone eine schattenspendende Funktion bieten soll. Raum zum Spielen soll auf einer multifunktionalen Rasenfläche geboten werden, die auch als für Veranstaltungen genutzt werden könnte.
Die Vendômer Parkpromenade, wie sie von der Verwaltung genannt wird, verbindet dann die Fußgängerzone mit dem Vendômer Platz und dem Rathaus. Um eine einheitliche Linie hereinzubringen, soll der Belag des Weges so wie in der Fußgängerzone sein. Rechts und links davon wird es viel Grün geben. Das Konzept sieht außerdem vor, dass ein neuer Übergang über die Wasserstraße und eine kleine Eingangsterrasse zum Garten mit zwei flachen Sitzstufen zur offenen Mitte entstehen wird.
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Am nördlichen Anschlussbereich zum Rathaus und Vendômer Platz wird von den Planern ein großer Spiel- und Aktivitätsraum vorgesehen. „Im Westen erhält das Wohn- und Geschäftsgebäude einen grünen Vorbereich, der durch die neue Vendômer Parkpromenade vom Stadtgarten getrennt wird. Der Stadtgarten wird als grüner Erholungs- und Spielraum mit hohem Aufenthaltswert für alle Altersklassen ausgebildet und ergänzt den urbanen Geschäftsbereich der Fußgängerzone“, so wird es von der Stadt formuliert.
Ideen für Unterführung gesucht
Offen ist noch, was mit der Unterführung an der Wasserstraße passiert, die nicht mehr benötigt wird. Die Stadt Gevelsberg hat dafür mehrere Varianten erarbeitet. In der Verwaltungsvorlage wird vorgeschlagen, dass dort ein Stadtraum definiert und mit Nutzungen belegt werden könnte. Dort könnte eine Skate-Anlage entstehen, Wände zum Bouldern, also Klettern, aber auch Kunst könnte sich die Stadt dort vorstellen. Alternativ bestehe auch die Möglichkeit, die Unterführung zu verfüllen und zurückzubauen, oder sie als Retentionsraum für Starkregenereignisse zu nutzen.
Die Stadtverwaltung macht deutlich, dass die Vorentwurfsplanung noch einen Entscheidungsspielraum offen lässt, der im Zuge der weiteren politischen Beratungen und der geplanten Bürgerbeteiligung diskutiert werden soll. Auch die Entwürfe zur Fußgängerzone und zum Stadtgarten seien noch nicht in Stein gemeißelt, sondern können Ideen der Bürger aufnehmen.
Nach der Bürgerbefragung am 9. März will die Stadt Gevelsberg in die konkrete Ausarbeitung der Entwürfe gehen. Im Sommer könnten dann die ersten Förderanträge gestellt werden, wir berichteten. Wenn diese Anfang 2026 genehmigt sind, geht es in die Ausschreibung der Maßnahme. Die Umgestaltung der Fußgängerzone und des Stadtgartens ist ein wichtiger Baustein im Rahmen des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes (IEHK) Gevelsberg 2030.