Gevelsberg. 2024 stellte die Traditionsfirma Elektro Vens einen Insolvenzantrag. Jetzt gibt es einen neuen Eigentümer, der Pläne in Gevelsberg hat.
Die Elektro Laschinski Redeker GmbH & Co. KG aus Lünen übernimmt das Gevelsberger Traditionsunternehmen Elektro Vens und möchte den Standort in Gevelsberg erhalten. Das erklärte Thorsten Redeker, Geschäftsführer von Elektro Laschinski Redeker, am Freitag gegenüber der Redaktion. Demnach soll die Marke Elektro Vens in Gevelsberg zukünftig als „Elektro Vens Redeker“-Zweigniederlassung von Elektro Laschinski Redeker, einem Firmenverbund mit mehreren Standorten, weiterbestehen.
Elektro Vens hatte 2024 Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Grund sei der Wegfall eines Großauftrages in Millionenhöhe gewesen, wie es hieß. Geschäftsführer Sebastian Vens hatte sich damals nicht näher dazu geäußert, aber bereits angedeutet, dass das Ziel sei, den Betrieb zu erhalten. Wie zu erfahren war, sollte Elektro Vens zum Jahreswechsel veräußert werden.
Auf der Internetseite des neuen Eigentümers ist der Standort Gevelsberg Am Erlenfeld 8 bereits als Teil von Elektro Redeker aufgeführt. Unter www.redekerstrom.de sollen Kundinnen und Kunden bald alle Informationen zu den Dienstleistungen und Neuigkeiten der neuen Gevelsberger Zweigniederlassung bekommen können. „Das Wichtigste für uns ist natürlich, dass wir das Team zusammenhalten, die Arbeitsplätze erhalten und somit der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt weiter geht“, so Thorsten Redeker.
Gewachsener Familienbetrieb
„Die Familie Vens wird uns auf unserem Weg in die Zukunft bis Ende Januar begleiten“, erklärt Redeker. Danach würden Jürgen und Sebastian Vens einen neuen Lebensweg einschlagen. „Wir wünschen beiden viel Glück und vor allem Gesundheit für die persönliche Zukunft und möchten uns persönlich bei beiden für ihren Rat und ihre Unterstützung in den letzten Wochen bedanken“, sagt Thorsten Redeker.
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Neben der Planung und Ausführung von Elektroanlagen sieht sich Elektro Laschinski Redeker als professioneller Partner rund um die Elektrotechnik. Zum Portfolio gehören nach eigenen Angaben die Kommunikationstechnik, Antennen oder die Installation von Satelliten-Empfangsanlagen, außerdem Beleuchtungstechnik bis hin zu komplexen Anlagen zur zentralen Gebäudesteuerung und Sicherheitssystemen beziehungsweise Alarmanlagen. Einen weiteren Schwerpunkt setzt Elektro Laschinski Redeker bei der Installation von Photovoltaik-Anlagen.
Damit geht die Geschichte von Elektro Vens in Gevelsberg – wenn auch unter anderer Führung – weiter, was viele Menschen in Gevelsberg freuen dürfte. Dort hatte Elektro Vens einen guten Ruf. Der Familienbetrieb wuchs über Jahrzehnte und wurde zuletzt von Sebastian Vens in dritter Generation geleitet. Vens hatte den Betrieb 2011 von seinem Vater Jürgen Vens übernommen, der die Geschäftsführung 1978 von wiederum seinem Vater Heinrich Vens übernahm. Dabei war dem Unternehmen stets auch soziale Verantwortung wichtig, weshalb es sich vielfach für karitative Zwecke einsetzte.
Einer von fünf Standorten
Am 29. Oktober 2024 hatte das Amtsgericht Hagen laut Medienberichten Maßnahmen zur Vermögenssicherung bei Elektro Vens angeordnet. Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter Dr. Peter Neu, dessen Kanzlei auch einen Standort in Ennepetal hat, übernahm daraufhin die vorläufige Verwaltung des Unternehmensvermögens. Er sollte sicherstellen, dass alle finanzrelevanten Entscheidungen unter Aufsicht erfolgen, um die Interessen der Gläubiger zu schützen und das Vermögen der Gesellschaft zu erhalten. Gleichzeitig hatte das Amtsgericht alle Zwangsvollstreckungsmaßnahmen gegen Elektro Vens vorläufig eingestellt, um das Unternehmen während der vorläufigen Insolvenzverwaltung vor Vermögensverlusten zu schützen.
Nun blickt der neue Eigentümer zuversichtlich nach vorn. Der Firmenverbund betreibt neben der Niederlassung in Gevelsberg auch Standorte in Lünen, Hattingen, Dortmund und Holzwickede. „Zukünftig werden die Standorte Gevelsberg und Hattingen aus Gevelsberg betreut“, kündigt Thorsten Redeker an. In den kommenden Tagen und Wochen möchten sein Team und er einige Veränderungen vornehmen und den Fuhrpark, die Ausstattung der Mitarbeiter und den Firmenauftritt als Gesamtmarke erneuern. Damit sieht Redeker sein Unternehmen gestärkt für die Zukunft und für die damit verbundenen Herausforderungen gerüstet.