Ennepe-Ruhr. Eine Ursache für den Aufenthalt in den EN-Krankenhäusern ist deutlich häufiger als alle anderen. So können Sie dieser Sache vorbeugen.
Die Menschen im Ennepe-Ruhr-Kreis müssen am häufigsten wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Krankenhaus stationär behandelt werden. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest hervor.
Danach entfielen im vergangenen Jahr mehr als 3676 stationäre Klinikeinweisungen von AOK-Versicherten auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 67,9 Prozent dieser Krankenhauseinweisungen betrafen Patientinnen und Patienten, die älter als 65 Jahre sind. Die Gesamtzahl der Krankenhauseinweisungen in den neun Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises betrug allein bei den AOK-Versicherten im vergangenen Jahr 22.635.
„Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen im Ranking der Top-Diagnosen für Klinikaufenthalte an erster Stelle. Zeigen sich Symptome eines Herzinfarkts, ist Eile geboten. Die Warnsignale sollten ernst genommen werden und sofort der Rettungsdienst unter 112 alarmiert werden, um schnellstmöglich in einer Klinik medizinisch versorgt zu werden“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.
Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, koronare Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen und der Herzinfarkt gehören zu den häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Besonders bei Notfällen wie dem Herzinfarkt zählt jede Minute. Schnelles und konsequentes Handeln ist wichtig. Deshalb sollten die Warnsignale ernst genommen und sofort der Notruf 112 gewählt werden“, sagt Kock.
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Im vergangenen Jahr betrafen exakt 3676 aller Krankenhauseinweisungen Patientinnen und Patienten über 65 Jahre. Außerdem wurden rund 27,5 Prozent mehr Frauen (12.687) stationär aufgenommen als Männer (9948).
„Ein wesentlicher Grund für die Entstehung von Herzerkrankungen ist häufig der Lebensstil“, sagt Kock. Zu wenig Bewegung, ungesunde Ernährung, Übergewicht, Rauchen und Stress begünstigen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, zu hohe Cholesterinwerte und Diabetes. Zur Vorbeugung sei daher ein gesunder Lebensstil wichtig.
Bereits seit vielen Jahren führen diese Erkrankungen nicht nur bei den Versicherten der AOK sondern ganz generell viele Ranglisten an. Zuletzt waren sie bei Männern auch die häufigste Todesursache in den neun Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises.
Die vier wichtigsten Faktoren zur Vorbeugung lauten wie folgt:
1. Nicht-Rauchen: Rauchen ist nachweislich ein starker Risikofaktor für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mit dem Rauchen aufzuhören, verringert nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch für andere Erkrankungen wie Krebs oder Atemwegserkrankungen.
2. Gesunde Ernährung: Ausgewogen und abwechslungsreich ist die Maxime für eine gesunde Ernährung. Das Herz freut sich besonders, wenn viel Vollkornprodukte, Gemüse und Obst auf den Tisch kommen. Günstig ist auch weniger Fleisch und dafür regelmäßig Fisch zu essen, sowie möglichst pflanzliche anstelle von tierischen Fetten zu wählen.
3. Ausreichend Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, steigert die Fitness und die geistige Gesundheit. Aktuelle Studien des DZHK-Wissenschaftlers Professor Martin Halle zeigen, dass hier schon wenig Bewegung im Vergleich zu gar keiner Bewegung etwas bewirken kann. Es muss also nicht gleich eine regelmäßige 30-minütige Joggingrunde sein. Schon tägliche kurze Spaziergänge, bei denen man für sieben bis acht Minuten zügig geht, senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 20 Prozent.
4. Gutes Stress-Management: Typische Stressauslöser im Alltag sind zum Beispiel Zeit- und Leistungsdruck, Lärm oder Probleme in der Familie. Wird Stress zu einer Dauerbelastung, kann das auch körperliche Folgen haben, zum Beispiel Blutdruckanstieg oder beschleunigter Herzschlag, die der Herzgesundheit schaden können. Zudem kann Stress ungünstige Lebensgewohnheiten fördern (mehr Essen, höherer Zigaretten- oder Alkoholkonsum). Die Psychokardiologie, ein Fachbereich der Medizin, erforscht die Wechselwirkungen zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychischen Belastungen wie Stress bzw. psychischen Erkrankungen, zum Beispiel Depressionen. Eine große Studie mit Beteiligung des DZHK ergab, dass Depressionen für Männer sogar ein genauso großes Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung beinhalten wie Fettleibigkeit oder zu hohe Cholesterinwerte.
Nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren Krankheiten des Verdauungssystems gefolgt von Neubildungen von Krebs und die häufigsten Gründe für einen Krankenhausaufenthalt im Ennepe-Ruhr-Kreis.
Die AOK unterstützt ihre Versicherten mit speziellen Angeboten im Rahmen ihres Kursprogramms. Alle Angebote sind exklusiv und kostenfrei für AOK-Kunden. Die Kurse werden von qualifizierten Fachkräften geleitet. Das aktuelle Kursprogramm ist in allen AOK-Kundencentern erhältlich oder im Internet unter aok.de/nw abrufbar.