Gevelsberg. Meinung: Während andere Kommunen politische Gremien ab 2025 verkleinern, schiebt Gevelsberg das Thema auf 2030. Eine verpasste Chance.

Ja, es stimmt: Wenn der Rat kleiner wird, sollten bei der Entscheidung alle Fraktionen mit im Boot sein. Immerhin sind hinterher auch alle Fraktionen davon betroffen. Insofern ist es nachvollziehbar, dass die CDU für ihren Antrag einen Konsens sucht - zumal sie gegen die absolute Mehrheit der SPD ohnehin keine Politik machen kann. Dass die Argumente für den CDU-Vorstoß nachvollziehbar sind, haben SPD und Grüne in der jüngsten Ratssitzung bereits geäußert. So weit, so gut.

+++ Lesen Sie hier den Ursprungsartikel: Gevelsberger Rat stimmt gegen seine Verkleinerung 2025 +++

Wer die Politik in Gevelsberg in den vergangenen Jahren verfolgt hat, kommt aber trotzdem nicht umhin, sich zu wundern. Es ist richtig, dass Schwelm und auch der Ennepe-Ruhr-Kreis ihre Beschlüsse, den Rat beziehungsweise Kreistag zu verkleinern, bereits gefasst haben und dass die Gevelsberger CDU ihren Antrag vergleichsweise kurzfristig gestellt hat. Die Gevelsberger Politik - und darunter besonders die SPD-Fraktion - hat in der Vergangenheit aber oft genug bewiesen, auf Themen schnell reagieren und sich auch auf kurzem Wege abstimmen zu können.

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Jetzt auf zu wenig Beratungszeit zu verweisen, ist mindestens überraschend. Auch, dass es im Vorfeld der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause keine Abstimmung zwischen den Fraktionen gegeben haben soll, fällt schwer zu glauben. Dafür kennt man sich in Gevelsberg zu gut. Sicher ist es klug, die Ratsarbeit allumfassend auf den Prüfstand zu stellen, um sie zu modernisieren. Gut wäre es wohl gewesen, dass auch direkt unter den Bedingungen tun zu können, die ein kleinerer Rat mit sich bringt. Darauf wird Gevelsberg jetzt noch fünf Jahre warten müssen.

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