Dortmund. Bei der Einreise am Dortmunder Flughafen verdeckt ein Mann sein Gepäck mit einer Jacke. Grund genug für eine genaue Kontrolle.

Am 19. Januar landete ein Mann (33) mit einem Türkei-Flug am Dortmunder Flughafen. Bei sich trug er eine Plastiktasche, mit der er den „grünen Ausgang“ für anmeldefreies Gepäck passierte. Dabei verhielt er sich in den Augen der Zöllnerinnen und Zöllner äußerst verdächtig – nicht ohne Grund.

„Über seine Reisetasche, die er über den Arm gehängt hatte, hatte er seine Jacke gelegt“, so Andrea Münch, Pressesprecherin des Hauptzollamts Dortmund. Das erweckte den Eindruck, dass er die Tasche verstecken wollte. Die Kontrolle folgte prompt.

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Mann wollte Katzen aus der Türkei nach Deutschland schmuggeln

In der engen Plastiktasche mit Belüftungsnetz saßen zwei augenscheinlich schlecht gelaunte Rasse-Katzen – vermutlich Britisch Kurzhaar. Der 33-Jährige sagte, dass er die Tiere im Auftrag seiner Mutter und Schwester befördere. Für beide Katzen legte er türkische Heimtierausweise und Gesundheitszertifikate mit Blutuntersuchungen vor.

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Mit diesen stimmte allerdings so einiges nicht: Die Stempel waren teilweise aufgedruckt, die Heimtierausweise hatten dieselbe laufende Ausweisnummer und die Chip-Kennzahl einer Katze war nicht eingetragen. Bei der Kontrolle des restlichen Reisegepäcks fanden die Zöllner zudem zwei weitere türkische und einen russischen Heimtierausweis. Die Erklärung des Mannes: diese Dokumente gehörten ebenfalls zu den Katzen, er wisse aber nicht, was sie zu bedeuten hätten, da er die Tiere lediglich nach Deutschland transportieren sollte.

Beide Katzen jetzt im Tierheim

Die Katzen wurden nach Rücksprache mit dem Veterinäramt sichergestellt und von der Tierrettung der Feuerwehr Dortmund ins Tierheim gebracht. Dort sitzen sie nun in Quarantäne.

Katzen geschmuggelt Dortmund
Der Schmuggler versuchte die Transporttasche mit den beiden Rasse-Katzen mit einer Jacke zu verdecken. © Hauptzollamt Dortmund | Hauptzollamt Dortmund

Zoll warnt: Darauf müssen Sie beim Tierkauf im Ausland achten

  • Für Heimtiere (Hunde, Katzen und Frettchen) gelten zum Schutz vor Einschleppung und Verbreitung der Tollwut die tiergesundheitlichen Bestimmungen der Europäischen Union. Damit es bei der Einreise keine Probleme gibt, muss jedes Heimtier, das aus einem Nicht-EU-Staat importiert wird, durch eine Tätowierung oder einen Mikrochip gekennzeichnet sein, eine gültige Tollwutschutzimpfung haben, von einem EU-Heimtierausweis (Tier aus der EU) bzw. von einer amtlichen Veterinärbescheinigung (Tier aus einem Nicht-EU-Staat) begleitet sein, in dem die Mikrochipnummer oder die Tätowierung eingetragen ist.
  • Zusätzlich sind Impfpapiere sowie gegebenenfalls der Befund eines Bluttests (Tollwutantikörpertest) mitzuführen.
  • Voraussetzung für die Einreise in die EU ist des Weiteren die Begleitung der Tiere durch eine verantwortliche Person, das heißt, durch den Besitzer oder einer ermächtigten Person, die eine schriftliche Erklärung mitführt, dass der Transport des Tieres nicht dem Verkauf beziehungsweise Besitzerwechsel dient. Für Einreisen aus Ländern wie zum Beispiel der Schweiz gelten gesonderte Regelungen.
  • Weitere Informationen finden Sie hier.

(red)

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