Dortmund. Eva Bennemann hat ihr erstes großes Turnier hinter sich. Bei den Australian Open merkte das Tennis-Talent schnell, dass sie Teil von etwas Besonderem ist.
Mit der Niederlage von Alexander Zverev gegen Jannik Sinner endeten am Sonntag in Melbourne die Australian Open. Damit gelang dem Deutschen auch bei der 35. Teilnahme als Profi kein Sieg bei einem Grand Slam-Turnier. Im Junioren-Bereich war es für eine junge Dortmunderin der allererste Versuch: Im Alter von 17 Jahren durfte sich Eva Bennemann endlich in der ganz großen Tennis-Welt bewegen.
Zweieinhalb Wochen lang war die extra dafür freigestellte Schülerin in Australien. Schnell habe sie das Gefühl gewonnen, Teil von etwas Besonderem zu sein: „Die Stadt war voller Plakate. Und wenn die Leute erfahren, dass man selbst mitspielt, ist die Anerkennung extrem groß.“ Eine ungewohnte Atmosphäre für das Talent, das beim TC Deuten in Dorsten spielt und zuvor meist bei Turnieren in Deutschland oder im benachbarten Ausland angetreten war.
+++ Folgen Sie der WAZ Dortmund auf Facebook und Instagram +++
Dortmunderin bei den Australian Open: Aus gegen Nummer 15 der Welt
Ungewohnt ist in Australien auch das Klima. „Sogar die Bälle springen dadurch anders ab“, sagt Eva Bennemann über die Hitze. Bei der Umstellung bekamen sie und andere Spielerinnen des Deutschen Tennis Bunds (DTB) professionelle Unterstützung: „Unsere Trainer machen das seit Jahren, die hatten viele Tipps für uns.“ Unter den Umständen gilt es auch auf den eigenen Körper sehr zu achten – viel Flüssigkeit und viel Sonnencreme sind Pflicht, und auch der Jetlag muss erstmal überwunden werden.
Nach drei Tagen Training stand ein Vorbereitungsturnier an. Ein echter Härtetest für Eva Bennemann, bei dem sie gegen die 35. der Junioren-Weltrangliste gewinnen konnte – sie selbst rangierte auf Platz 52. Noch dicker kam es dann bei den Australian Open selbst, wo ihr schon in der ersten Runde mit Alena Kovačková die internationale Nummer 15 zugelost wurde. „Das lief ein bisschen unglücklich“, sagt die junge Frau über das Lospech – zum Auftakt hätte sie sich dann doch eine leichtere Gegnerin gewünscht. Der Tschechin lieferte sie einen großen Kampf, nahm ihr sogar einen Satz ab, musste sich dann aber knapp geschlagen geben.
Tennis-Talent Eva Bennemann: Ihre Vorbilder sind Sabalenka und Nadal
Für Eva Bennemann war es dennoch ein großes Erlebnis. Die Spiele der Talente – das Junioren-Turnier selbst wird Happy Slam genannt – finden auf den gleichen Plätzen statt, auf denen im Anschluss die Profis spielen. Und natürlich läuft man den großen Stars hin und wieder selbst über den Weg: „Im Gym haben neben uns Profis wie Iga Świątek oder Jannik Sinner trainiert.“
Bei Świątek, der Weltranglisten-Zweiten aus Polen, durfte Bennemann zudem ein Match in der Spielerbox verfolgen – eine weitere Gelegenheit, sich das eine oder andere abzuschauen. Zum Vorbild nimmt sie sich vor allem Aryna Sabalenka: „Ihre Präsenz auf dem Platz ist unglaublich.“ Auch der Kampfgeist von Rafael Nadal habe sie immer sehr beeindruckt.
+++ Mehr Nachrichten aus Dortmund lesen Sie hier +++
French Open, US Open, Wimbledon – Eva Bennemanns Ziel ist es nun, sich auch für die drei weiteren ganz großen Tennisturniere zu qualifizieren. Übrigens: Während die Nummer Eins der deutschen Junioren-Rangliste weiter an ihrer Profikarriere feilt, steht in den kommenden Monaten auch noch das Abitur an.