Dortmund. Die Insolvenz der Modekette Esprit hat auch Auswirkungen auf die Dortmunder Geschäftswelt: Die Filiale in der Thier Galerie macht zu.
„Alles muss raus“, „Wir räumen unser Lager“: Diese Sätze schmücken derzeit die Schaufenster von Esprit-Stores. Die Plakate verraten aber nur die halbe Wahrheit: Der Lagerverkauf ist ein Ausverkauf, die Modekette gibt auf. Bis Ende des Jahres schließen alle 56 Filialen in Deutschland, rund 1300 Mitarbeiter verlieren ihren Job.
Esprit-Store in Dortmunder Thier-Galerie schließt
Der Laden im Dortmunder Westenhellweg hatte bereits Mitte 2019 seine Türen geschlossen, die Esprit-Filiale in der Thier-Galerie blieb bestehen. Den aktuellen Kahlschlag wird letztere jedoch nicht überleben.
Torben Seifert, Center Manager der Thier-Galerie, kann auf Nachfrage noch keine genauen Angaben zum Datum der endgültigen Schließung machen, sagt: „Spätestens zum Jahresende.“ Hinter den Kulissen von Esprit brodelte es schon lange, überraschend kam die Nachricht für Seifert nicht: „Wir stehen im ständigen Austausch mit unseren Mietern.“ Ein Leerstand soll vermieden werden.
Finanzinvestor übernimmt Esprit-Markenrechte
Die Markenrechte für das insolvente europäische Geschäft sollen laut einer Presseerklärung an den britischen Finanzinvestor Alteri verkauft werden. Zum Kaufpreis wollte Esprit keine Angaben machen. Die Gesellschaften sollen demnach abgewickelt, die Produkte in den Filialen abverkauft werden. Der Finanzinvestor übernimmt nicht das operative Geschäft, also weder Filialen noch Arbeitnehmer. Der Gläubigerausschuss der sieben insolventen deutschen Esprit-Gesellschaften habe eine entsprechende Mitteilung unterzeichnet, wie das Unternehmen mitteilte.
Esprit soll als Marke in absehbarer Zeit weitergeführt werden, heißt es. Produkte unter dem Label würden demnach weiter hergestellt und in Deutschland verkauft – in welcher Form, ist bisher nicht bekannt. Alteri gehört unter anderem das Modeunternehmen CBR Fashion mit den Marken Street One und Cecil.
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Esprit soll als Marke eine Zukunft haben
Die Esprit Europe GmbH sowie sechs weitere Gruppengesellschaften des Modekonzerns hatten im Mai einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt. Das Verfahren war am 1. August vom Amtsgericht Düsseldorf eröffnet worden. Die Esprit Europe GmbH ist die Obergesellschaft für Esprit in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, die skandinavischen Länder, Polen und Großbritannien. Einkauf und Vertrieb sind in diversen europäischen Tochter- und Enkelgesellschaften organisiert.
Esprit ist weltweit in rund 40 Ländern aktiv. Die Geschäfte außerhalb von Europa sind von der Insolvenz nicht betroffen. Die Hauptgesellschaft des Konzerns, die Esprit Holding, sitzt in Hongkong. Deutschland ist jedoch der wichtigste Markt für den Konzern. Der Modekonzern Esprit hatte bereits im Jahr 2020 ein Schutzschirmverfahren für mehrere deutsche Gesellschaften beantragt. Damals waren rund 50 Filialen in Deutschland geschlossen worden, etwa 1100 Stellen wurden gestrichen.
(mit dpa)