Volkringhausen. Neben baulichen Veränderungen stehen bei den Schützen in Volkringhausen auch personelle an. Doch die können nicht immer gelöst werden.

Es ist eine Generalversammlung der besonderen Art bei den Volkringhauser Schützen. Denn allen voran steht für die Bruderschaft eine regelrechte Herkulesaufgabe an: die bald startende Hallensanierung. Das Vorhaben wird derweil auch Auswirkungen auf die personelle Aufstellung des Vorstandes haben, dessen vollständige Besetzung sich weiter herausfordernd gestaltet. Und: Die Volkringhauser Hubertusfeier wandert zurück auf einen Sonntag. Ein Überblick.

Der Fahrplan für die Volkringhauser Schützen

Es ist das Großprojekt des ganzen Dorfes, aber die Bruderschaft als Eigentümer hat natürlich den Hut auf. Die Sanierung der Schützenhalle in Volkringhausen nähert sich mit großen Schritten. Das ist bei der Generalversammlung am Samstagabend natürlich ein wichtiges Thema. Brudermeister Rainer Krause teilt den Termin für den ersten Arbeitseinsatz mit: Samstag, 15. März. Denn: „Das werden einige Eigenleistungen, die wir erbringen müssen“, blickt er voraus. Ein Wochenende vorher findet zunächst noch die im weiten Umkreis beliebte Kleiderbörse statt, dann wird die Halle eine Baustelle. Vorerst vor allem das Dach, welches dringend saniert werden muss. Auch auf dem Vorplatz muss gearbeitet werden, Hecken und Pflaster entfernt werden. Darum etwa soll es am 15. sowie auch am 22. März gehen. Nach der Versammlung lag eine Helferliste aus und der Vorstand hofft, dass weitere Unterstützung hinzukommt.

Knapp 60 Schützenbrüder waren am Samstagabend gekommen.
Knapp 60 Schützenbrüder waren am Samstagabend gekommen. © WP | Alexander Lück

An Pfingsten wird das Schützenfest dann ganz normal in der Halle gefeiert. Der Innenraum wird danach eine Großbaustelle: Fassade, Fenster, Heizung, Fußboden. Fast nichts bleibt unangetastet. Vieles an Papierkram und Planung muss gleichzeitig laufen. Im Gegensatz zur Dachsanierung braucht es für den Innenteil einen Bauantrag. „Wir hoffen, dass der Märkische Kreis diesen zügig prüft“, sagt Rainer Krause, damit es nach dem Schützenfest schnell losgehen kann. Denn zum Fest in 2026 soll die Halle ja schließlich in neuem Glanz erstrahlen. Auch finanziell ist viel zu stemmen. Der Gesamtumfang beträgt etwa 1,7 Millionen Euro. Über 1,2 Millionen Euro wird von EFRE, dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, kommen. Aber der Eigenanteil bleibt beträchtlich. Und deshalb muss die Bruderschaft weiter Geld sammeln, etwa durch Spenden. Nicht nur der Vorstand könne dafür Klinken putzen, jeder solle in seinem Bekannten- und Freundeskreis dafür werben, appelliert Rainer Krause in der Generalversammlung.

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Eine Mammutaufgabe und verhaltene Schützenbrüder

Eine Mammutaufgabe ist die Hallensanierung auch für den Kassierer der Schützen. Und hier gibt es einen Wechsel: Constantin Mühling legt das Amt aus persönlichen Gründen nieder. Rainer Krause berichtet, wie schwer die Suche eines Nachfolgers war. In der Versammlung will er viele zu Boden blickende Gesichter ausgemacht haben bei dieser personellen Frage, wohl in der Hoffnung, nicht gefragt zu werden. Aber mit viel gutem Zureden habe der Vorstand schon im Vorfeld einen Kandidaten gefunden: Benjamin Yeoh erklärte Bereitschaft und wurde einmütig zum Kassierer gewählt.

„Das werden einige Eigenleistungen, die wir erbringen müssen.“

Rainer Krause
Brudermeister

Vom Projekt Hallensanierung aber wird er entlastet. Um diese Geldflüsse kümmern sich Thomas Dodt und Michaela Fleige. „So muss der neue Kassierer nicht ins kalte Wasser springen“, erklärt Krause. Der Brudermeister selber stand am Samstag auch zur Wahl. In der geheimen Abstimmung äußert sich im Vergleich mit der Bruderschaft in Balve (wir berichteten) viel weniger Unzufriedenheit. Von fast 60 stimmberechtigten Mitgliedern spricht sich nur ein einziger gegen den Amtsinhaber aus, der vor zwei Jahren erstmals gewählt wurde. Wiedergewählt worden ist auch der Oberst Christian Cordes. „Ich schreibe gerne noch ein bisschen weiter rum“, scherzt er über seine Bestätigung und Aufgaben.

Der wiedergewählte Brudermeister Rainer Krause informiert auch über das Großprojekt der Volkringhauser Schützenhallensanierung.
Der wiedergewählte Brudermeister Rainer Krause informiert auch über das Großprojekt der Volkringhauser Schützenhallensanierung. © WP | Alexander Lück

Nicht mehr im Amt ist nun Fähnrich Andreas Krutmann, der ein Vierteljahrhundert im Offizierskorps aktiv war. „Krutti ohne Uniform und nicht an der Fahne kann man sich gar nicht vorstellen“, würdigt Rainer Krause den Scheidenden, der am Samstag verhindert war. Die Neubesetzung ist ein Zeichen gelungener Integration: Jens Wied lebt erst seit kurzem in Volkringhausen, kam schnell in Kontakt und trat in die Bruderschaft ein und ist nun neuer Fähnrich.

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Aber es kann nicht jeder Offiziersposten besetzt werden. Auch eine Denkpause in der Versammlung bringt keinen Kandidaten und lässt Rainer Krause nachdenklich zurück. Die Hoffnung legt die Bruderschaft in die starke Jungschützengruppe, die vorerst noch nicht auseinandergerissen werden soll, aber hoffentlich bald für solche Aufgaben zur Verfügung stehe. Wie schon in Eisborn in der vergangenen Woche gibt auch hier Pastor Wilhelm Grothe aus gesundheitlichen Gründen das Amt als Präses auf. Und auch weiter unten im Hönnetal ist Pastor Christian Naton sein Nachfolger.

Brudermeister Rainer Krause (rechts) verabschiedet mit einem Herzen, das von Dankbarkeit zeugt, Präses Pastor Wilhelm Grothe (rechts).
Brudermeister Rainer Krause (rechts) verabschiedet mit einem Herzen, das von Dankbarkeit zeugt, Präses Pastor Wilhelm Grothe (rechts). © WP | Alexander Lück

Heiß diskutiert wird am Samstag die Hubertusfeier, das Patronatfest Anfang November. Zunächst bei der Premiere ein Erfolg, war das Fest an einem Samstagabend in 2024 schlecht besucht. Deshalb kehrt man nun zum Sonntag zurück, auch um Terminkollisionen mit anderen Veranstaltungen in der Umgebung zu entgehen. Den genauen Zeitplan und die Verpflegung wird der Vorstand noch beraten. Fest steht hingegen schon der 5. April für ein dickes Kreuz im Kalender. Auch zur Stärkung der Bruderschaftskasse möchte man eine neue, jährliche Party in der eigenen Halle etablieren. Zugesagt haben keine Unbekannten: „Unsere Tanzmusik, die Brandstifter, möchten uns gerne unterstützen“, freut sich Rainer Krause. Entsprechend heiß hergehen soll es an dem Abend musikalisch und stimmungsmäßig in einem hoffentlich vollen Haus.