Eisborn. Es hatte sich bereits im vergangenen Jahr angedeutet, nun herrscht Gewissheit. Auf was sich Schützenfest-Besucher in Eisborn einstellen müssen.

Im vergangenen Jahr wurde die Umstellung in die Wege geleitet, nun wird es konkret. Als sich die Eisborner Schützenbruderschaft St. Antonius am Patronatsfest zu ihrer Generalversammlung trifft, stellt der Vorstand erste Überlegungen zum neuen Ablauf des Schützenfestes vor. Bei den einzelnen Programmpunkten ändert sich gar nicht so viel, aber der Termin. Schlechte Neuigkeiten muss die Bruderschaft derweil wohl bald beim Bierpreis verkünden.

Besucherverhalten sorgt für Planänderungen

Die Resonanz war außergewöhnlich positiv, mit fast 90 teilnehmenden Schützenbrüdern. Das lag zum einen wohl daran, dass die Eisborner Bruderschaft sich immer am 17. Januar - ihrem Patronatsfest - trifft, und dieser Tag 2025 nun mal auf einen Freitag fiel. Sicher war aber auch mit Spannung erwartet worden, was zu den Neuerungen rund um das Eisborner Schützenfest vom Vorstand vorgestellt wird.

Schon nach dem Fest 2024 hat der Vorstand eine gravierende Änderung in die Wege geleitet, welche von einer Versammlung Ende 2024 nicht mit überwältigender, aber doch mit einer Mehrheit gut geheißen wurde. Das Eisborner Schützenfest wechselt seinen Termin: Künftig wird immer am Wochenende nach Pfingsten gefeiert, das heißt eine Woche früher als bisher mit dem Wochenende nach Fronleichnam. Und nicht nur das. Statt von Samstag bis Montag lädt man nun von Freitag bis Sonntag ein. Überlegungen, die in anderen Bruderschaften der Stadt auch immer wieder mal aufkommen, bisher aber nur von der Volkringhauser Bruderschaft mit ihrem Wechsel auf das Pfingstwochenende schon vor der Corona-Pandemie konkret umgesetzt wurden. Ein Montag als Werktag werde nicht mehr überall in der Bevölkerung mit so einer Bedeutung für das eigene Fest versehen. Urlaub zu nehmen, ist daher nicht mehr selbstverständlich. Gleiches Problem ergibt sich verstärkt auch mit den beteiligten Musikkapellen.

Außergewöhnlich gut besucht war die Versammlung mit fast 90 Teilnehmern. 
Außergewöhnlich gut besucht war die Versammlung mit fast 90 Teilnehmern.  © WP | Alexander Lück

Das Wochenende nach Pfingsten, so erläuterte Brudermeister Gisbert Sprenger, habe man auch deshalb ausgewählt, weil es dabei in den kommenden Jahren zu den wenigsten Terminkollisionen mit anderen Veranstaltungen komme. Alle Beteiligten, Musikgruppen, befreundete Vereine, Schausteller, Caterer und Co. hätten dafür auch zugesagt. Bei der Generalversammlung in Eisborn am Freitagabend ging man den letzten offiziellen Schritt zur Terminänderung, in dem eine neue Geschäftsordnung mit genau dieser Terminfestsetzung verabschiedet wurde. Mit einer Handvoll Gegenstimmen und Enthaltungen zwar, am Ende aber doch klarer Mehrheit.

Die Bruderschaft schraubt am Programm

Und wie soll der Festablauf 2025, dann also vom 13. bis 15. Juni, aussehen? Das hat der Vorstand bereits beraten, Ideen aus den Reihen der Mitglieder waren trotz Aufruf keine gekommen. Oberst Thomas Stock stellte die Ergebnisse vor. Und betonte: „Es ist ein Prozess, den wir nun beginnen.“ Heißt: Vieles im ersten Jahr soll auch ein Versuch sein und könne beim nächsten Mal wieder geändert werden. Die Struktur der drei Festtage wird auch nur in Details angefasst. Das bedeutet, dass der Auftakt am Freitag mit einem Festgottesdienst bestehen bleibt, genauso wie mit Zapfenstreich und danach einem ersten großen Einzug in die Halle, wo dann bis in die Nacht gefeiert werden kann. Kleine Verschiebungen ergeben sich bei den Uhrzeiten, etwa dadurch, dass der Freitag für viele noch ein Arbeitstag sein wird. „Wir versuchen, so schnell wie möglich in die Halle zu kommen“, erklärte Thomas Stock zu den Bemühungen, das Programm vorher straff zu gestalten und Verzögerungen zu vermeiden.

Gruppenbild aller Geehrten.
Gruppenbild aller Geehrten. © WP | Alexander Lück

Der Samstag ist in Eisborn dann der neue Sonntag, mit dem Festzug am Nachmittag als Höhepunkt nun 30 Minuten früher, Ehrungen und Königstanz im Anschluss. Für Unmut in der Versammlung auf Seiten der Jungschützen sorgte der geplante Verzicht auf einen Frühschoppen an diesem Tag. Der sei aber bisher auch schon zu schlecht besucht gewesen, um sich zu lohnen, antwortete Brudermeister Sprenger. Und nun an einem Samstagvormittag, den viele wohl noch für private Erledigungen nutzen werde, erwarte er da keine deutliche Verbesserung. Ein kleiner Rahmen für diesen Festteil ließe sich aber womöglich noch finden.

„Es ist ein Prozess, den wir nun beginnen.“

Thomas Stock
Oberst der Eisborner Schützen

Am Sonntagvormittag zieht die Schützenfamilie dann zur Vogelstange hoch. Dort wird auch der Musikzug Sondern beteiligt sein, im Gegensatz bisher zum Montagvormittag. An allen drei Abenden sorgt übrigens die „Nachtschicht“ aus Ennest für Tanzmusik, nachdem sich die Gruppe aus Sondern leider aufgelöst habe, so Gisbert Sprenger. Der Umzug des neuen Königspaares und ein gemütlicher Ausklang in der Halle bleiben natürlich Bestandteil des dritten Tages. Was den Bierpreis für 2025 betrifft, bereitet Gisbert Sprenger die Besucher schon einmal auf eine Erhöhung vor, von zuletzt 1,80 Euro auf 1,90 Euro oder gleich runde zwei Euro. Das Ziel, Reichtümer anzuhäufen, habe die Bruderschaft natürlich weiterhin nicht. „Aber es muss wirtschaftlich bleiben. So günstig wie möglich zu bleiben, ist unser Ziel.“ Andere Vereine werden wahrscheinlich auch vor dieser Entscheidung stehen. Mit einigen Enthaltungen wurden die Pläne für das Fest 2025 dann mehrheitlich angenommen.

Brudermeister Gisbert Sprenger (rechts) verabschiedet den scheidenden Präses, Pastor Wilhelm Grothe (links).
Brudermeister Gisbert Sprenger (rechts) verabschiedet den scheidenden Präses, Pastor Wilhelm Grothe (links). © WP | Alexander Lück

Ansonsten gab es in der Generalversammlung einen großen Reigen an Ehrungen langjähriger Mitglieder. Und einen Wechsel auf dem Posten des Präses. Pastor Wilhelm Grothe wollte diese Aufgabe aus gesundheitlichen Gründen abgeben. „Das bedauern wir sehr“, betonte Gisbert Sprenger auch die Tiefe Verbundenheit des Seelsorgers zu Eisborn und den Schützen, äußerte aber natürlich auch Verständnis für den Schritt. Grothe bleibe immer willkommen und hoffentlich häufiger Gast. Mit Christian Naton stand ein Nachfolger schon bereit, zu dem Sprenger mit Natons offener, freundlicher Art und der richtigen Portion Humor urteilte: „Er ist genau der richtige für uns in Eisborn.“

Schließlich erstrahlt einiges in der Schützenhalle in neuem Glanz: Der Boden ist überarbeitet worden, rechtzeitig vor den Karnevalsfeten, außerdem gibt es neue Tische und Stühle im Essensraum, möglich gemacht auch durch das Landesförderprogramm Dorfentwicklung. Über dessen Ergebnisse in Eisborn hatte sich kürzlich deshalb auch der heimische Landtagsabgeordnete Matthias Eggers vor Ort informiert.