Menden. Jetzt wird’s konkret: Das frühere Kaufhaus Dieler in Menden macht Platz für den Neubau. Investor Siepmann will im August loslegen. Die Pläne.
Die Abrissarbeiten am Dieler-Gebäude sollen in gut drei Wochen starten. Zunächst wird das Gebäude entkernt. Der Hauptabriss soll dann ab Mitte September über die Bühne gehen und noch in diesem Jahr beendet sein. Direkt danach soll ein Neubau in die Höhe wachsen.
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Driller aus Arnsberg erhält den Auftrag für den Abriss
„Die Aufträge sind vergeben“, sagt Sven Siepmann, der mit seinem Bruder Tim das Gebäude gekauft hatte und dort ein modernes Geschäftshaus bauen will. Den Abriss-Auftrag habe die Arnsberg-Neheimer Firma Driller erhalten. Driller hatte unter anderem für die Siepmanns den Abriss der früheren Thekla-Fabrik bewerkstelligt. Siepmann weist vorsichtshalber darauf hin, dass es immer zu Verzögerungen im Ablauf kommen könne. Nach aktuellem Stand bleibe es aber beim Zeitplan.
Bei der Entkernung werden unter anderem noch verwertbare Materialien aus dem Gebäude geholt. Unter anderem werden die Deckenverkleidungen abgenommen. Metalle sollen in die Wiederverwertung kommen. Für Souvenirsammler gibt es dagegen nichts mehr zu holen: Andenken wie die alte Radioanlage für Durchsagen hatte sich das Stadtmuseum gesichert.
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Gas, Wasser, Strom: Versorgungsleitungen sind bereits gekappt
Bei einer Untersuchung im Vorfeld hatte sich laut Sven Siepmann bereits gezeigt, dass in dem Gebäude keine Schadstoffe zu erwarten sind. Eine Fachfirma hatte an mehreren Punkten im früheren Kaufhaus Kernbohrungen durchgeführt. Die Stadtverwaltung hatte bereits angekündigt, dass sie dafür noch Regelungen bekanntgeben wird. An der Gartenstraße befinden sich direkt Parkplätze an dem Gebäude, die gesperrt werden müssen. Für den Abtransport des Schutts ist ein umfangreicher Lastwagenverkehr erforderlich (WP berichtete).
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Während das Gebäude von außen seit Jahren nahezu unverändert ist, hatte sich in den vergangenen Monaten innen bereits eine Menge getan. Die Versorgungsleitungen seien bereits gekappt, erklärt Sven Siepmann. Der Vorbesitzer, die Düsseldorfer Immobiliengesellschaft ITG, hatte das Haus über Jahre trotz des Leerstandes betriebsbereit gehalten. So funktionierte unter anderem der Brandschutz einwandfrei. Dass die Immobilie zwischendurch nicht vermietet wurde, sorgte für viel Unverständnis.
Stadt mietet bereits Etage in neuem Gebäude an
Die Mendener Projektentwickler planen wie angekündigt auf dem Gelände des heutigen Kaufhauses Dieler ein neues Geschäftshaus mit Einzelhandel, Praxen und Büros. Die Stadt hat bereits als Mieter eine Etage angemietet – für die Investoren eine Bedingung, um den Bau stemmen zu können.
Zum Abriss gehört auch, dass die alten Wohnhäuser an der Gartenstraße endgültig verschwinden sollen. Die Gebäude gehörten mit zum Immobilienpaket, das die ITG an Familie Siepmann verkauft hatte. Die Düsseldorfer wollten auf dem Grundstück das Nordwallcenter bauen, scheiterten aber damit.
Bleibt es beim Zeitplan, halten die Siepmanns ziemlich genau ihr Versprechen ein, das sie beim Kauf des Dieler-Gebäudes im vergangenen Herbst gegeben hatten.