Menden. Noch immer gibt es ein Hin und Her um den Neubau einer Dreifachsporthalle in der Stadtmitte. Die Fronten zwischen den Parteien sind verhärtet.

Die neue Dreifachsporthalle im Stadtzentrum soll am Gisbert-Kranz-Platz entstehen. Mit einer Mehrheit aus CDU und FDP stimmte der Bauausschuss nun gegen einen Alternativ-Vorschlag der Verwaltung. Die hatte zuletzt Bedenken der Bezirksregierung Arnsberg bezüglich einer Kaltluft-Schneise (WP berichtete) geteilt.

Der Neubau einer Dreifachsporthalle, der laut Sportstättenbedarfsplanung dringend notwendig ist, verzögert sich weiter. „Wir bleiben dabei, dass wir die Halle auf dem Gisbert-Kranz-Platz bauen wollen“, bekräftigte Hubert Schulte nun im Bauausschuss nochmals den Willen der Mendener CDU.

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In einer Stellungnahme der Bezirksregierung heißt es dazu, dass sich die Bürgermeister-Rau-Straße „weniger belastend auf die klimatischen und lufthygienischen Ausgleichsfunktionen“ auswirkt. Doch laut CDU sei diese Stellungnahme nicht bindend; zusätzlich seien Bedenken noch lange keine rechtsgültigen Bestimmungen. Mit dem Alternativ-Vorschlag der Verwaltung, den Bau nur einige hundert Meter weiter an die Bürgermeister-Rau-Straße zu verlegen, werde laut Schulte lediglich „ein neues Fass aufgemacht“. Für Peter Maywald (CDU) sei die Diskussion „Hohn ohne Ende“. Denn man stehe noch immer genau dort, wo man 2017 war, als die CDU den Antrag stellte.

Zudem beharren die Christdemokraten auf gültigen Beschlüssen, wonach die Verwaltung Planungen auf dem Gisbert-Kranz-Platz vorantreiben sollte. Konkrete Antworten, warum dies noch nicht geschehen ist, will die Stadt in der kommenden Ratssitzung am 23. Juni liefern. Bauamtsleiter Frank Wagenbach erklärte dazu vorab: „Wir haben den Standort deshalb vorgeschlagen, weil wir vernommen haben, möglichst schnell eine Halle zu bauen.“

Kein Ende der Bustransfers in Sicht

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Stefan Band (Grüne) mahnte, dass es gerade am Gisbert-Kranz-Platz zu erheblichen Verzögerungen kommen könnte. Zudem gebe es „keine stichhaltigen Argumente“, die gegen die Bürgermeister-Rau-Straße sprächen. Alleine die baurechtliche Grundlage am Gisbert-Kranz-Platz zu schaffen, könnte ersten Schätzungen zufolge bis zu fünf Jahre dauern; die Bürgermeister-Rau-Straße könnte im Gegenzug deutlich schneller umgesetzt werden.

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Warum sich CDU und FDP gegen die Alternative sperren, kann auch Andreas Salmen (Grüne) nicht verstehen: „100 Meter Luftlinie wird nicht den Einsatz von Bussen möglich machen.“ Denn aktuell müssen Schüler des Hönnegymnasiums und der Realschule regelmäßig mit Bussen zu umliegenden Hallen gebracht werden. Jährliche Kosten: 65.000 Euro.

Der „Aspekt des Zeitkorridors ist wichtig für die Willensbildung“, so Friedhelm Peters (SPD). Aus Sicht der Sozialdemokraten könne die Kaltluft-Schneise „die Projektierung in Gefahr bringen“. Allein auf die Karte Gisbert-Kranz-Platz wolle die SPD daher nicht setzen.

Elternvertreter platzt der Kragen

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Das Hin und Her beim Sporthallen-Neubau hatte zuletzt auch Stefan Schlücking im Schulausschuss heftig kritisiert. Dem Pflegschaftsvorsitzenden der Realschule Menden platzte regelrecht der Kragen: „Ich bin nur noch bestürzt. Ich sitze seit 2015 hier und wir diskutieren noch immer über einen Standort.“ Aus Elternsicht sei der Standort „langsam egal“, Hauptsache es werde überhaupt zeitnah gebaut. „Machen Sie dem Formalismus ein Ende“, appellierte er.

Mit einer Mehrheit von CDU und FDP empfahl der Bauausschuss letztlich die Umsetzung am Gisbert-Kranz-Platz.

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