Olpe. Lorena Alfano aus Olpe hat ihre eigene Erfolgsgeschichte geschrieben. Über Social Media verdient sie heutzutage ihr Geld. Doch wie kam es dazu?

Lorena Alfano lebt den Traum vieler jungen Mädchen und Frauen. Die Olperin ist selbstständige Unternehmerin, verdient über Plattformen wie Instagram ihr Geld – und zwar hauptberuflich. Ihren Werdegang präsentierte sie sogar schon auf einer großen Veranstaltung in der Schweiz. Von Beginn an geplant war das Ganze allerdings nicht.

Eigentlich ist Lorena Alfano eine ganz normale junge Frau, die fest im Leben steht. Sie hatte einen renommierten Job in einer Agentur, reiste beruflich regelmäßig um die Welt. Doch 2021 – mitten in der Pandemie – entschied sich die 28-Jährige zu kündigen. Sie setzte alles auf eine Karte – und es zahlte sich aus. Wir haben mit der Olperin gesprochen und gefragt, was sie zu dem Ganzen getrieben hat und wie viel Mut dahinter steckte.

Hi Lorena, du hast wirklich eine 180-Grad-Kehrtwende in deinem Leben hingelegt. Wie kam es denn dazu?

Lorena Alfano: Also eigentlich habe ich ganz klassisch hier in Olpe mein Abitur gemacht und wollte danach studieren. Aber ich wusste nicht für welchen Studiengang ich mich entscheiden sollte, also hörte ich zunächst auf meinen Papa, der mir sagte, ,mach doch erstmal eine kaufmännische Ausbildung’. Das habe ich dann auch gemacht und weil ich schon immer sehr zielstrebig war, konnte ich die Ausbildung aufgrund sehr guter Leistungen sogar von drei auf zwei Jahre verkürzen. Dann bekam ich auch direkt einen festen Vertrag, hatte aber den Wunsch, mich beruflich noch weiter zu entwickeln. Denn ich wollte schon immer erfolgreich sein – sogar schon als Kind.

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Und dann kamst du auf Social Media?

Nein, noch gar nicht. Eigentlich hatte ich nie Berührungspunkte mit Social Media. Ich war in den sozialen Medien nicht aktiv. Aber nach meiner Ausbildung habe ich noch ein Abendstudium absolviert, ich hatte dann teilweise eine 40, 50 oder 60-Stunden-Woche. In dem Unternehmen, das in Olpe recht bekannt ist, war ich im internationalen Vertrieb tätig und damit verbunden natürlich auch Auslandsreisen. Und parallel dann dazu noch in die Uni, ich war nie vor ein oder zwei Uhr nachts im Bett. Nach dem Studium kam der Punkt, an dem ich eine andere Position in dem Unternehmen angenommen habe, ich wurde Brand Managerin im internationalen Marketing.

Aber das klingt ja eigentlich total cool, hat es dir denn keinen Spaß gemacht?

Doch, das hat mir total viel Spaß gemacht. Anfangs war ich natürlich überwältigt, diesen Job ausführen zu können mit der entsprechenden Verantwortung. Das war auch alles toll. Aber irgendwann hat mir einfach die Wertschätzung gefehlt. Beziehungsweise vieles war einfach selbstverständlich, das Gleichgewicht hat nicht mehr gestimmt. Die Arbeit war der Mittelpunkt meines Lebens, sowohl zeitlich als auch seelisch. Und ich habe nach meinem Studium einfach gemerkt, dass ich mein unternehmerisches Denken nicht komplett entfalten kann. Meine Entfaltung war einfach limitiert.

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Das klingt nach sehr viel Stress.

Das war es auch – aber es hatte auch seine guten Seiten. Und vor allem musste ich durch den Job als Brand Managerin zwangsläufig mit Social-Media in Kontakt treten. Also musste ich mir eben auch Instagram machen, ich wollte aber anonym bleiben und nannte mein Profil daher ‘puppymuffin’, so heißt mein Hund. Dann fing es auch schon an, ich hab den Werdegang meiner Freundin verfolgt, die dabei war, sich über Social Media etwas aufzubauen. Als ich sie im Februar 2020 dann persönlich darauf ansprach, erzählte sie mir von einem Schulungskonzept, mit dem sie sich gerade erfolgreich etwas aufbaut. Als ich dann davon hörte, dass man so die Möglichkeit hat, sich frei zu entfalten, habe ich mich direkt dazu entschieden, diesen neuen Weg einzuschlagen – zunächst als zweites Standbein.

Klingt nach einem strikten Plan.

Auf jeden Fall und ich bin sehr stolz, dass ich den einhalten konnte. Im April dieses Jahres habe ich dann endgültig meinen Job gekündigt und mache das mit Social Media jetzt seit August in Vollzeit und hauptberuflich. Das war mein Traum und ich konnte ihn mir erfüllen. Ich wollte immer in die Selbstständigkeit gehen, wusste aber nicht wie und womit. Und erst durch mein heutiges Partnerunternehmen habe ich die Chance erkannt, dass ich so frei für mich arbeiten, mich entfalten und erfolgreich sein kann. Trotzdem war das Ganze auch mit einem hohen Risiko verbunden. Denn natürlich macht man sich auch über das Finanzielle Gedanken, mein Freund und ich haben erst eine Eigentumswohnung gekauft und wir befinden uns mitten in einer Pandemie.

Lorena Alfano mit ihrem Freund Leon und ihrem Hund Muffin.
Lorena Alfano mit ihrem Freund Leon und ihrem Hund Muffin. © Unbekannt | Lorena Alfano

Glückwunsch zu der Wohnung, ist die auch in Olpe?

Ja, genau. Wir wohnen zusammen hier in Olpe. Mein Freund ist auch Unternehmer und weiß, was es bedeutet, sich beruflich zu erfüllen. Ich habe das jahrelang bei ihm beobachtet und mir immer gedacht, wie schön muss es sein, einfach etwas zu finden, wo du für dich und deine eigenen Ziele arbeitest.

Mit Blick auf Social-Media: Damit habe ich mich vorher einfach nie auseinandergesetzt. Aber durch meinen Job im Marketing habe ich da einen ganz anderen Blickwinkel für bekommen. Das ist einfach ein Business und zwar eins, das ernst genommen werden sollte. Ich meine, viele Unternehmen haben eigene Abteilungen, die sich den ganzen Tag um den Social-Media-Auftritt kümmern und die Kanäle verwalten.

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Und was genau machst du denn jetzt auf Social-Media?

Man kann quasi sagen ich bin eine Art Coach für andere Menschen und arbeite mit einem Schulungskonzept, welches aus zwei Säulen besteht. Einmal die Kunden und einmal die Geschäftspartner. Mit den Kunden zeigt mir das Konzept, wie ich eine Hautpflegeberatung individuell auf die Bedürfnisse der Kunden abstimme. Der zweite Punkt ist, dass ich mithilfe des Konzepts anderen Menschen zeige, wie sie sich erfolgreich ein Business aufbauen können und zwar ohne zeit- oder ortsgebunden zu sein. Außerdem unterstützt sich jeder in unserem Team gegenseitig, der Zusammenhalt ist riesig. Und dafür schätze ich jeden einzelnen Menschen aus meinem Team. Ich teile mein Privatleben, soweit ich es möchte, mit meiner Community und mein Schwerpunkt liegt eben auf der Hautpflege. Dazu habe ich auch eine Ausbildung gemacht und arbeite da mit einem Partnerunternehmen zusammen, was es mir ermöglicht solche Erfolgsgeschichten mit meinen Kunden zu schreiben. Die Kunden teilen sogar ihr verbessertes Hautbild selbst auf Social Media.

Lorena Alfano (Dritte von rechts) mit ihren Geschäftspartnerinnen.
Lorena Alfano (Dritte von rechts) mit ihren Geschäftspartnerinnen. © Unbekannt | Lorena Alfano

Jetzt hört man immer wieder, dass Influencer alle Produkte gut reden, weil sie Geld dafür bekommen...

In erster Linie bin ich kein Influencer. Ich kann zum Beispiel nur für mich sprechen und sagen, dass ich die Produkte schon lange vor der Zusammenarbeit mit dem Partnerunternehmen genutzt habe, viele meiner Freunde nutzten die Produkte schon bevor ich mit Social Media angefangen habe. Ich stehe seit Tag eins hinter den Produkten und habe die schon damals weiterempfohlen. Das ist auch die einzige Firma, mit der ich zusammenarbeite. Und ich mache auch keine Werbung in dem Sinne, sondern empfehle die Produkte weiter und teile meine eigenen Erfahrungen.

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Wenn du sagst, du hattest vorher nichts mit Social Media am Hut, ist es dann nicht komisch, Videos von dir selbst zu drehen?

(lacht) Natürlich ist es erst mal seltsam, Videos von sich selbst zu drehen, aber man wächst darein. Man muss auch erst mal lernen, wie man sowas gestaltet. Heute liebe ich das, mit Menschen in Kontakt zu stehen und diese zu inspirieren. Ich kriege auch ganz viele positive Rückmeldungen auf meine Storys und vor allem auch auf meine berufliche Erfolgsgeschichte, das freut mich natürlich. Ich nehme meine Follower einfach in meinem Alltag mit. Und es ist auch nicht so, dass man nur am Handy ist. Wenn man das mal hochrechnet, dauert eine Story 15 Sekunden und man muss ja auch bedenken, dass die Arbeit am Handy zu meinem Job dazugehört. Und das ist das, was ich liebe. Mir ermöglicht diese Arbeit einfach eine totale Flexibilität, ich bin weder zeit- noch ortsgebunden, ich benötige lediglich mein Handy.

Hast du denn noch weitere Ziele für die kommende Zeit?

Definitiv! Mein Ziel ist ganz klar, anderen Menschen zu zeigen, dass es viel wichtiger ist, für sich und seine eigenen Träume zu leben. Es ist in Ordnung etwas zu tun, das nicht der Norm entspricht. Ich konnte schon so vielen helfen, sich so sowohl persönlich als auch beruflich zu verwirklichen. Und ich möchte noch viel mehr Menschen diese Möglichkeit bieten – gerade auch hier im Kreis Olpe. Man sollte einfach jeden Tag etwas tun, das einen selbst erfüllt.