Olpe. . Justyna Harrer hat 14.000 Follower auf Instagram. Sie gibt Einblicke in ihren Alltag als Bloggerin und erzählt, was sie von Werbemarkierung hält.

Die einen lieben Mode und Beauty, andere interessieren sich für Sport, Technik oder Kochrezepte. In Zeiten von sozialen Netzwerken wie Instagram und Co. wird der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Sogenannte Influencer – also Beeinflusser – haben tausende von Followern, denen sie Inspiration schenken und an ihrem Leben teilhaben lassen. Die 36-jährige Justyna Harrer aus Olpe ist einer dieser Inspirationsquellen für ihre knapp 14.000 Follower auf Instagram.

Profil zum Zeitvertreib erstellt

Dabei bezeichnet sie sich selbst nicht als Bloggerin oder gar als Influencerin. Für sie fing das bloggen lediglich zum Zeitvertreib an: „Während meiner Elternzeit, als meine Tochter am Schlafen und der Haushalt gemacht war, wusste ich nicht ganz, was ich noch mit mir anfangen soll“, lacht die 36-Jährige.

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Deshalb erstellte sie sich ein Profil auf Instagram und folgte einigen Personen, die ihre Outfits in Form von Videos und Fotos mit ihr und tausend weiteren Menschen teilten. „Da dachte ich mir: Das kannst du auch“, erzählt sie vom Beginn ihrer Instagram-Karriere. „Ich hatte schon immer eine Affinität für Mode. Natürlich habe ich mich bei meinen ersten Videos total doof gefühlt, aber man gewöhnt sich daran.“

Vor der Kamera und auf ihren Fotos präsentiert sie sich als eine modebewusste, sportliche Frau. Ob im Auto, während des Urlaubs oder Zuhause – Justyna Harrer teilt ihr Leben mit ihren Followern. Das ist jedenfalls das, was sie denken, erzählt sie. „Wenn ich ein Video aus dem Urlaub teile, dann sind es nur kurze Frequenzen, die zu sehen sind und nicht mein ganzer Tag.“

Sowohl die Privatsphäre, als auch die Freiheit, das zu posten, worauf sie Lust hat, hat für sie höchste Priorität. Hauptberuflich als Bloggerin zu arbeiten, käme für sie daher nicht in Frage. Als sogenannte „Mikro-Bloggerin“, ist sie in der Vergangenheit Kooperationen mit bekannten Unternehmen wie Daniel Wellington, Desenio oder Bumbum eingegangen. Jedoch macht sie deutlich: „Ich nehme nur Kooperationen an, hinter denen ich auch wirklich stehe.“

Schleichwerbung wird zum Problem

Auf ihrem Profil „justynainstyle“ zeigt sie ihre Lieblingsorts in Olpe und dem Umkreis. 
Auf ihrem Profil „justynainstyle“ zeigt sie ihre Lieblingsorts in Olpe und dem Umkreis.  © Riem Karsoua

Der Verband sozialer Wettbewerber macht aktuell das Leben vieler Blogger und Influencer schwer. Er fordert, dass alle Beiträge, in denen Marken zu sehen sind, mit „Werbung“ markiert werden – sonst droht eine Anzeige wegen Schleichwerbung.

Bei Justyna Harrer stößt dies auf absolutes Unverständnis: „Wenn die Produkte wirklich gesponsert sind, dann sollten sie auch dementsprechend gekennzeichnet werden. Habe ich mir mein Kleid, meine Schuhe oder sogar meine Haarkur selbst gekauft und empfehle sie meiner Community, dann ist die Werbekennzeichnung fehl am Platz.“ Durch die Werbemarkierung fehle die Transparenz, da nicht zwischen selbst gekauften und gesponserten Artikeln unterschieden werden kann. „Hinterher heißt es dann, dass ich das Produkt nur weiterempfehle, weil ich dafür bezahlt werde“, sagt sie kopfschüttelnd.

Die Vorteile überwiegen

Doch solche Nachteile gehören in der Instagram-Welt einfach dazu, bedauert sie. Die positiven Aspekte würden jedoch überwiegen: „Ich habe durch Instagram wirklich tolle Menschen kennengelernt. Menschen, die mich motivieren und inspirieren. Ich freue mich immer auf die Veranstaltungen, bei denen wir zusammenkommen und uns wiedersehen.“

Einen ständigen Begleiter hat sie in ihren Mann gefunden. Kennengelernt haben sie sich auf dem Olper Schützenfest. „Mein Mann unterstützt mich bei allem was ich tue“, sagt sie mit funkelnden Augen und ergänzt: „Er ist auch derjenige, der alle meine Fotos knipst.“

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