Olpe. Die Grundschulen der Stadt Olpe sollen angesichts der Corona-Pandemie RLT-Anlagen bekommen. Und auch die Turnhallen werden aufgerüstet.
Die Grundschulen der Stadt Olpe sollen mit Raumlüftern ausgestattet werden. Dabei handelt es sich um sogenannte RLT-Anlagen, die das Infektionsrisiko in den Unterrichtsräumen reduzieren. Darüber hinaus sollen diese Anlagen, die einen Luftaustausch zwischen innen und außen ermöglichen, auch in den weiterführenden Schulen installiert werden – soweit die Räume von Kindern bis zwölf Jahren genutzt werden. Dazu hatte die Stadt Olpe eine Machbarkeitsstudie in Auftrag ergeben. Das Ergebnis liegt nun vor.
„Wir haben uns sehr viel Arbeit gemacht bei der Begehung der Gebäude“, sagte Bernd Sundermann vom Amt für Gebäudemanagement der Stadt Olpe in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses. Ziel war es, alle Räume zu identifizieren, in denen sich Schüler bis zwölf Jahre aufhalten. Insofern wurde der Prüfauftrag nicht nur auf die Grundschulen bezogen, sondern auch auf die weiterführenden Schulen. Dabei geht es unter anderem um das Pestalozzi-Gebäude, in dem die fünften und sechsten Klassen des Städtischen Gymnasiums unterrichtet werden.
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Die Machbarkeitsstudie hat das Büro Kombiplan aus Warstein durchgeführt. Dabei wurde die Belüftungssituation an den Schulen in Olpe umfangreich untersucht. So ist nun ein Konzept – auf der Basis von Luftmengenberechnungen unter Berücksichtigung der Anforderungen der geltenden Förderrichtlinie – zur infektionsschutzgerechten Lüftung entstanden.
Investitionen von 2,5 Millionen Euro
Die Planungsleistungen für die Umsetzung müssen nun in einem EU-weiten Verfahren vergeben werden. Das beansprucht Zeit. „Wir werden nicht so wahnsinnig schnell an die Arbeit kommen“, sagte Bernd Sundermann. „Wir haben fast die Befürchtung, dass wir mit der Umsetzung der Maßnahmen im Jahr 2022 nicht fertig werden können.“
Möglichst geräuscharm und optisch ansprechend (Hennig Schütz: „Ich bin bei der FDP, da muss es schön sein“) war der Wunsch aus den Reihen der Ausschuss-Mitglieder. Komplett leise sind die Geräte allerdings nicht, machte Sundermann klar. Die RLT-Anlagen haben etwas mehr als 30 Dezibel. Er machte aber darauf aufmerksam, dass sich der Markt derzeit stetig weiterentwickele. Und bis zur Umsetzung der Maßnahme dauere es ja auch noch. Und: „Sicherlich soll das nicht ganz schlimm aussehen“, sagte Sundermann. „Wir haben uns sehr individuelle Lösungen überlegt.“
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In den Entwurf des Haushaltsplanes für 2022 sind Investitionen für Lüftungstechnik in Höhe von 2,5 Millionen Euro eingestellt. Hinzu kommt der Aufwand für Drittgewerke (Putz- und Malerarbeiten, Teilerneuerung von Fußboden- und Wandbelägen, etc.). Die Kosten dafür werden mit rd. 455.000 EUR brutto für alle Schulstandorte angenommen.
„Das spart aber auch Energiekosten, die wir bislang durchs Fenster jagen“, sagte Holger Thamm (Grüne) im Bauausschuss. Kritischer blickte Andreas Zimmermann (UCW) auf die Kosten: „Wir tun uns schwer, aus Bleistiftskizzen einen Projektbeschluss über 2,5 Millionen Euro zu fassen.“ Er forderte zunächst eine „qualifizierte Kostenschätzung“. CDU-Fraktionschef Carsten Sieg mahnte indes: „Das ist ein zeitkritische Thema! Und ich wage zu bezweifeln, dass wir den Schülern die Anlagen wegen einer Kostensteigerung von vielleicht 10 oder 15 Prozent verweigern würden.“
>>> Mobile Luftfilter für die Turnhallen
Die Umkleideräume in den städtischen Turnhallen mit eingeschränkten Lüftungsmöglichkeiten sollen keine RLT-Anlagen, sondern zunächst mobile Reinigungsgeräte bekommen. Konkret geht es um die Turnhallen der KGS Rhode, der GGS Hohenstein, der ehemaligen Realschule (Am Seeweg) sowie die kleine Turnhalle und die Turnhalle, BT Pestalozzi, des Städt. Gymnasiums.
In den meisten dieser Hallen gibt es bereits RLT-Anlagen, die aber nicht die Umkleiden einschließen. Das Ingenieurbüro empfahl daher, kein Parallelsystem anzulegen, sondern erst einmal Raumlüfter aufzustellen und in einem nächsten Schritt die Anlagen im ganzen zu erneuern und dann auch auf die Umkleiden auszuweiten. Die Kosten der mobilen Lüftungsgeräte betragen rund 52.000 Euro.