Menden. Wegen der Neugestaltung der Plätze am neuen Rathaus meldet sich Jugendamtselternbeirat zu Wort. Er fordert großenteils Verzicht auf Parkplätze.
Zuletzt war im Kinder- und Jugendhilfeausschuss (KJHA) heftig über die Neugestaltung des Parkplatzes am neuen Rathaus in Menden diskutiert worden (WP berichtete). Jetzt meldet sich der Jugendamtselternbeirat (JAEB) mit einer Stellungnahme zu Wort und positioniert sich klar. So finde es der JAEB schade, dass sich der Ausschuss für den Erhalt aller Parkplätze ausspreche. „Wir sind der Meinung, dass Institutionen, die für Kinder und Jugendliche arbeiten sollen, sich auch für ausreichend Spielfläche einsetzen müssen“, verdeutlichen Jessica Leonhard, Markus Schröer und Markus Werny für den Vorstand des JAEB.
+++ Plätze am Rathaus in Menden: Kaum Ideen für Neugestaltung +++
Auf nicht förderfähige Parkplätze am neuen Rathaus großenteils verzichten
Der JAEB fordert, bei der Neugestaltung auf die nicht förderfähigen Parkplätze großenteils zu verzichten und nur Familien- und Behindertenparkplätze dort zu installieren. Der bereits vorhandene Spielplatz sollte aus der dunklen Nische geholt, erweitert und attraktiver gestaltet werden sowie eine große Bewegungsfläche entstehen. „Wir wünschen keine Suche nach einem Alternativstandort für den Spielplatz außerhalb des Stadtkernes. Familien gehören in unsere Innenstadt und sollte nicht für Parkplätze aus dieser weichen müssen“, erklärt der JAEB-Vorstand. Aus seiner Sicht müsste die Tiefgarage, die auch heute noch nicht ausgelastet sei, attraktiver gestaltet werden.
Mendens Innenstadt wird nicht durch Anzahl der Parkplätze belebt
Darüber hinaus sei durch die neu beschlossene Spielplatzsatzung gegeben, dass sich Kfz-Verkehr und Spielplatz nicht zu nah kommen dürfen. „Wir müssen jetzt die Chance nutzen, für dieses Vorhaben Fördermittel zu erhalten, denn wir sind überzeugt: Unsere Innenstadt wird nicht durch die Anzahl der Parkplätze belebt, sondern durch die Menge der Menschen und insbesondere der Familien die sich hier gerne aufhalten“, heißt es in der Stellungnahme.
Arbeitskreis: Neuen Spielplatz an bestehenden Wasserspielplatz angliedern
Zur Vorgeschichte: In den nächsten Jahren sollen im Rahmen der Sanierung des Bürgerhauses auch die angrenzenden Plätze umgestaltet werden. Für diese Maßnahmen hat das Land NRW Fördermittel in Aussicht gestellt. Von Seiten der Stadt wurde ein Architekturbüro beauftragt, Vorschläge unter anderem für die Neugestaltung des aktuellen Parkplatzes zu erstellen. Der erste Entwurf sah, neben Parkplätzen, einen Spielplatz vor, der für Veranstaltungen abgebaut werden könnte. „Diese Idee ist in erster Linie wegen des geplanten Standortes von den Mitgliedern des Arbeitskreises abgelehnt worden, mit dem Alternativvorschlag, den neuen Spielplatz an den bestehenden Wasserspielplatz anzugliedern“, erklären Jessica Leonhard, Markus Schröer und Markus Werny in ihrer Stellungnahme.
+++ Von sehr gut bis ausreichend: Mendens Spielplätze im Check +++
Obwohl sich viele Mitglieder des Arbeitskreises aufgeschlossen gezeigt habe, dafür zumindest auf einen Teil der, bekanntermaßen nicht förderfähigen, Parkplätze verzichten zu können, seien diese in der folgenden Variante lediglich anders angeordnet worden. Der Spielplatz würde nicht nur sehr klein, sondern bliebe weiterhin in einer schattigen Ecke am Rande des Parkplatzes. In einer Sondersitzung des KJHA wurde nun allerdings die Empfehlung an den Rat der Stadt Menden gegeben, dies so zu beschließen. „Da nicht alle stimmberechtigten Mitglieder anwesend waren, ist dieser Beschluss zwar rechtlich nicht zu beanstanden jedoch nicht wirklich aussagekräftig“, erklärt der Jugendamtselternbeirat.
Notwendigkeit eines Spielplatze in der Innenstadt bereits 2018 festgestellt worden
Aus Sicht der Veranstalter ist die Nutzung des Platzes für Events, selbst wenn die Spielgeräte abgebaut werden können, durch den auf Spielplätzen verpflichtenden Fallschutzboden nicht mehr in vollem Umfang gewährleistet. „Den Platz für Veranstaltungen nutzbar zu halten, ist auch für uns unabdingbar, das Argument allerdings nicht nachvollziehbar. Durch eine zentrale Anlage dieser Fläche, würde zum Beispiel das Aufstellen von Fahrgeschäften bei der Kirmes nicht beeinträchtigt“, führen die Elternvertreter aus.
Bereits am 8. November 2018 sei im KJHA die Notwendigkeit eines Spielplatzes in der Innenstadt festgestellt worden. Ein „echter“ Innenstadtspielplatz innerhalb des Stadtkernes sei daher lange überfällig. Als Alternativstandort wird aktuell die Hönneinsel diskutiert, die von der Innenstadt durch eine vielbefahrene (Haupt)Straße getrennt ist. „Diese Alternative bringt uns dem Ziel, die Innenstadt durch den Spielplatz zu beleben und attraktiver für Familien zu machen, nicht näher. Vielmehr werden diese weiterhin aus der Innenstadt ferngehalten“, heißt es vonseiten des Jugendamtselternbeirates.