Menden. Die politische Diskussion um die Neugestaltung der Plätze am Rathaus in Menden tobt. Aber es sind bislang kaum neue Ideen auf dem Tisch.
Die Planungen für die Neugestaltung der Plätze am Rathaus werden in der politischen Diskussion zerrieben. Die Parteien diskutieren in vielen Details über Parken und Spielen zwischen Rathaus und Bahnhofstraße. Gleichzeitig steht der beauftragte Architekt Klaus Schulze in der Kritik, weil er kaum neue Ideen lieferte. Bei einer Abstimmung spielt die AfD dann eine merkwürdige Rolle.
Schulze hat zwei Varianten für die Neugestaltung entwickelt. Eine sieht direkt neben parkenden und Parkplatz suchenden Autos einen Spielplatz im Dreieck zwischen Rathaus und Bürgersaal-Trakt vor. Der Spielplatz („Mendener Palmengarten“) soll auf einer Terrasse mitten im Durchgang stehen. Tiger, Krokodile und Holzpalmen sollen zum Spielen einladen. Die Parkplätze sollen in der Zahl erhalten bleiben. Der Spielplatz soll für Veranstaltungen abbaubar sein. +++ Hintergrund: Streit um Parkplätze am Rathaus +++
Grüne: Wenn Tiefgarage attraktiv wird, werden oben keine Parkplätze benötigt
Eine zweite Variante sieht die Vergrößerung des vorhandenen Spielplatzes in der Ecke vor. Auch hier sollen die Parkplätze direkt daneben erhalten bleiben. Bei beiden Vorschlägen soll es ein ähnlich gestaltetes neues Zeltdach im Innern des Rathauskomplexes geben.
Fraktionsübergreifend ist Ernüchterung nach den Vorstellungen zu hören. Dennoch wird ungewohnt scharf über die Pläne diskutiert. Caroline Jooß (Grüne) kritisiert im Jugendhilfeausschuss, dass die Tiefgarage mit vielen freien Parkplätzen nicht in die Planung einbezogen wurde. „Dort haben wir genug Stellplätze.“ Wenn man endlich die Tiefgarage verbessere und den Eingang so gestalte, dass er kein Angstraum mehr ist, dann könne man die heutige Parkfläche oben anders nutzen. Den Grünen schwebt der Ausbau des vorhandenen Spielplatzes vor. Gleichzeitig solle der Platz oben großzügig als Freifläche genutzt werden können. Stellplätze sollen für Taxis, Behinderte und E-Autos bleiben.
SPD-Kritik: Pläne nicht mit der Spielplatzsatzung zu vereinbaren
Dem schließt sich auch die SPD an. Parteichef Mirko Kruschinski kritisiert den Architekten und die Stadtverwaltung: „Das, was hier vorgestellt worden ist, ist völlig konträr zur Spielplatzsatzung.“ Danach müssen Spielflächen und Parkflächen künftig streng getrennt sein. Die Stadtverwaltung will dazu aktuell keine Aussage treffen. Als gesetzt gilt für alle Fraktionen, dass die Fläche nicht für Veranstaltungen zugebaut werden darf.
Auch Monika Adolph (FDP) spricht sich in der Debatte für mehr Spielflächen aus. Sie halte den Spielplatz durchaus für sinnvoll. Der alte sei auch schlecht genutzt worden, weil er schlecht gepflegt wurde. „Da lief häufig das Wasser nicht.“ Charalambos Karagiannidis (AfD) wird von vielen Anwesenden so interpretiert, dass er die Vorschläge des Architekten ablehne: „Entweder kommt der Spielplatz da weg. Oder die Parkplätze. Also ich wäre gegen das Projekt.“ +++ Das könnte Sie auch interessieren: AfD-Satire aus Menden beschäftigt jetzt Anwälte +++
AfD stimmt plötzlich mit CDU und AfD
Bei der Abstimmung aber schließen sich sowohl FDP als auch AfD der CDU an, die sich in der Diskussion auf den Erhalt aller Parkplätze fokussiert hatte und jetzt doch eine Erweiterung des vorhandenen Spielplatzes will – der zweite Vorschlag des Architekten. Eine Entscheidung dagegen ist das noch lange nicht. Das Projekt geht noch durch mehrere Gremien und Arbeitskreise. Architekt Klaus Schulze rechtfertigt sich unterdessen: Er könne nur das planen, wofür er einen Auftrag bekommen habe.