Olpe. Mit dem C&A-Aus droht Olpe ein Leerstand an markanter Stelle. Ein anderes Ladenlokal hingegen ist wieder vermietet, ein Bioladen zieht ein.
Enttäuscht zeigte sich der Vorsitzende des Stadtmarketingvereins Olpe Aktiv e.V., Peter Enders, gleich zu Anfang der Jahreshauptversammlung. Lediglich ein Dutzend Mitglieder waren am Mittwochabend der Einladung in die Stadthalle gefolgt. „Das ist eine schwache Besetzung. Früher war es anders. Vielleicht besteht immer noch eine gewisse Zurückhaltung gegenüber Versammlungen“, versuchte er sich an einer Erklärung und schaute dabei zurück auf das Coronajahr als „ein außergewöhnliches Jahr mit extremen Belastungen nicht nur für die Inhaber, sondern auch für die Mitarbeiter.“
Enders Dank galt den Mitgliedern und überhaupt allen, die daran mitgewirkt haben, die Pandemiezeiten zu bestehen. „Zusammenhalt ist unverzichtbar. Wir haben überlebt und sind wieder am Start. Wenn auch etwas holprig, hat sich die Situation in Olpe gut gehalten“, so Enders mit Blick auf Neueröffnungen in der jüngeren Vergangenheit wie die „Krämerei“, „Trag’s mit Fassung Mini“ oder die „Kaffeerösterei“ rund um den Marktplatz.
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Zudem hatte er eine weitere mehr als gute Neuigkeit zu vermelden: Der Leerstand in der Bruchstraße, dort wo Matratzen Concord seinen Standort hatte, ist aufgehoben. Bald wird der in Olpe längst etablierte Bioladen einziehen und sich auf großer und moderner Fläche präsentieren. „Damit haben wir eine wichtige Flanke wieder geschlossen“, so Enders. Dass vis-à-vis C&A die Kreisstadt bald verlässt, sei zwar sehr bedauerlich, aber kein Drama.
Neue Begrüßungsschilder an den Ortseingängen
Enders lobte den Runden Tisch, den man zu Coronazeiten ins Leben gerufen hatte und die Unterstützung von vielen Seiten, wie von den hiesigen Banken, Steuerberatern, der Verwaltung und der IHK. „Eine fantastische Aktion mit Signalwirkung: lasst den Kopf nicht hängen. Danke an alle.“
Dass das vergangene Jahr ganz im Zeichen des Netzwerkens gestanden habe, betonte auch Geschäftsführerin Klarissa Hoffmann. „Kommunikation ist das A und O.“ Als Erfolg wertete sie den im Juli erfolgten Umzug in die neuen Räumlichkeiten des Stadtmarketingvereins am Marktplatz. Rund 500 Besucher pro Monat seien eine tolle Bestätigung. „Wir zeigen, was wir sind. Offen für Gäste und Einheimische.“
Wie in der letzten Jahreshauptversammlung angekündigt, wurden im Frühjahr die alten Begrüßungsschilder an sechs Ortseingängen ausgetauscht. In modernem Design – entwickelt von MDK Mediendesign – zeigen sie die Wohlfühlpfunde der Region: Biggesee, Wandern und Radfahren. Auch neu ist der vom SGV geplante Themenweg auf der Rhonard namens „Grubenkunstweg“. In Planung ist eine „Digitale Stadtführung“, um Stadtgeschichte erlebbar zu machen. Ihre Implementierung – mit dem Format hat man sich für den ADAC-Tourismuspreis beworben – ist für den kommenden November angedacht. Mit im Boot bei der Umsetzung sind unter anderem die hiesigen etablierten Stadtführer. „Wir wollen keine Konkurrenz schaffen, sondern einen Mehrwert“, betonte Silke Niederschlag vom Stadtmarketingverein. „Wichtig ist, das Projekt in die Breite zu tragen“, regte Enders an, die Olper Schulen verstärkt miteinzubinden.
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Nicht neu, aber neu begutachtet und für sicher befunden ist nun endlich die Weihnachtsbeleuchtung. „Das Thema hat uns seit Jahren belastet. Wir haben an jedem Haus die Befestigungshaken prüfen lassen und dabei auch Unterstützung von Bigge-Energie bekommen. Dank an sie und danke an die Hausbesitzer, die viel Verständnis zeigten“, so Enders.
Vier Veranstaltungen in Olpe geplant
Apropos Weihnachtsbeleuchtung: Der Historische Weihnachtsmarkt soll in diesem Jahr stattfinden. Geplant ist er für die Zeit um den ersten und zweiten Advent, jeweils von donnerstags bis sonntags. Stattfinden sollen 2022 das Stadtfest, wie gewohnt im Mai, sowie die „Kulinarische Wanderung“ und die Aktion „Heimat Shoppen“.
„Damit haben wir vier Veranstaltungen sicher“, so Klarissa Hoffmann, zukünftige Herausforderungen mit in den Blick nehmend: ein Alternativangebot für das schon lange schwelende Problem „Olper Herbst“, eine touristische Beschilderung in der Innenstadt (voraussichtliche Realisierung 2022) sowie die Anpassung bestehender Veranstaltungsformate an Post-Corona-Bedingungen.
Zu guter Letzt informierte der Stadtmarketingverein über die Umstrukturierung der Mitgliedsbeiträge, die seit 16 Jahren nicht angepackt wurden. Um einen Weg zu finden, habe man sich in den umliegenden Kommunen umgehört. Das Ergebnis: In Olpe liege man am unteren Ende. „Wir müssen einen großen Schluck aus der Pulle nehmen und etwas tun, um auch die Struktur nach Auflösung des Infokreises endlich in Ordnung zu bringen“, so Enders.
Und so sehen die neuen Mitgliedsbeiträge aus: Für Vereine und Privatpersonen bleibt alles beim Alten. „Wir sind froh über eine so breite Basis“, begründete Enders. Beim Gewerbe staffeln sich die Mitgliedsbeiträge nach der Anzahl der Mitarbeiter. Bis 20 Mitarbeiter und dann in Zehnerschritten bis letztlich über 50 Mitarbeiter erhöhen sich die Beiträge ab 2022 um 25 Prozent. Enders: „Wir versprechen in Zukunft nicht so lange zu warten, sondern im Abstand von drei Jahren Anpassungen vorzunehmen.“ Der Antrag wurde bei zwei Enthaltungen angenommen.