Neheim. Bei der Studie „Vitale Innenstädte“ gibt es die Schulnote 1,8. Was sich Kundinnen und Kunden für die Zukunft der Neheimer City noch wünschen.

Was macht eine Innenstadt lebenswert? Wie wichtig sind Gastronomie, Erlebnis und Digitalisierung? Antworten darauf gibt die Studie „Vitale Innenstädte 2024“, deren „Macher“ bundesweit Passanten befragt haben - darunter auch in Neheim, Meschede, Brilon, Schmallenberg, Bad Sassendorf und Lippstadt.

Die Neheimer Ergebnisse wurden nun im Kaiserhaus offiziell vorgestellt und diskutiert - unter anderem von IHK-Vertretern, Stadtmarketing-Experten und Arnsbergs Bürgermeister Ralf-Paul Bittner. Ihr gemeinsames Ziel: Strategien entwickeln, um Innenstädte fit für die Zukunft zu machen.

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Die IHK Arnsberg und weitere Partner haben sich erneut an der bundesweiten Umfrage „Vitale Innenstädte“ beteiligt. Neheim erzielt dabei die Schulnote von 1,8 für seine Gesamtattraktivität und zählt in seiner Ortsgrößenklasse zu den Top 3 - eine deutliche Verbesserung gegenüber 2022 (2,2). Ebenfalls unter den ersten drei Platzierten seien Lüneburg und Bocholt. „Das ist ein herausragendes Ergebnis für uns“, findet Arnsbergs Bürgermeister. „Es ist für mich jedes Mal spannend zu hören, wie von außerhalb auf unsere Stadt geschaut wird.“

Jeden Tag eine belebte Fußgängerzone, so wie beispielsweise am verkaufsoffenen Sonntag in Neheim - das wünscht sich Citymanager Konrad Buchheister.
Jeden Tag eine belebte Fußgängerzone, so wie beispielsweise am verkaufsoffenen Sonntag in Neheim - das wünscht sich Citymanager Konrad Buchheister. © (Archiv) | Anja Jungvogel

Besonders punkten kann die Neheimer Innenstadt bei Aufenthaltsqualität, Flair und Einzelhandelsangebot. Auch Veranstaltungen wie Stadtfeste und verkaufsoffene Sonntage (Note 1,6) sowie Lebendigkeit (1,9) erhielten Top-Bewertungen. „Neheim hat sich als Einkaufsstadt etabliert und bleibt attraktiv - ein Erfolg kontinuierlicher Zusammenarbeit“, betont Stephan Britten von der IHK Arnsberg. Auch Citymanager Konrad Buchheister freut sich über die positive Resonanz der Besucherinnen und Besucher.

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Neheim bleibt attraktives Einkaufsziel

Shopping bleibe mit 62,9 Prozent der Hauptgrund für einen Besuch in Neheims Innenstadt. Und erstmals rücke die Gastronomie mit 40,6 Prozent auf Platz zwei der Besuchsmotive vor. „Ein Erfolg des kontinuierlichen Ausbaus. Eine bessere Bewertung des gastronomischen Angebots bestätigt diesen Trend“, so Bittner.

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Der Großteil der Besucher reise mit dem Auto (62,8 Prozent) an, doch auch das Fahrrad (9,5 Prozent) und der öffentliche Nahverkehr (7,4 Prozent) spielten zunehmend eine Rolle. Über die Hälfte der Gäste käme von außerhalb, fast zwei Drittel besuchten Neheim regelmäßig. „Dies unterstreicht die Bedeutung der Innenstadt als Einkaufszentrum der Region“, so der Citymanager.

Trotz der Beliebtheit bzw. Bequemlichkeit des Online-Shoppings (55,5 Prozent) bleibe die Innenstadt attraktiv. Laut Stadtkämmerer Rainer Schäferhoff zeigt dies, dass die Menschen weiterhin Wert auf das reale Einkaufserlebnis legen. Daher sollen Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung konsequent fortgeführt werden. Dazu gehören - angefangen mit der Sanierung des Busbahnhofs - auch der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, sowie die Errichtung von Ladesäulen für E-Autos. Der Bürgermeister verspricht diesbezüglich: „Ein Ladepark in unmittelbarer Nähe der Fußgängerzone ist in Planung.“

Ladepark für E-Autos in unmittelbarer Nähe der City

Des Weiteren möchte die Stadt für eine Verbesserung der bisherigen öffentlichen Toilettensituation sorgen. Auch soll die Innenstadt nach und nach immer grüner werden. Als weitere Maßnahmen wird das Angebot für Kinder und Jugendliche unter die Lupe genommen, und eventuelle Leerstände in der City sollten stets im Fokus des Citymanagements stehen. „Sauberkeit und Sicherheit sind ebenfalls Themen, die wir nicht aus dem Blick verlieren sollten“, sagt Buchheister. Er weist allerdings in diesem Zusammenhang auch auf die gestiegenen Kosten hin.

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Die Ergebnisse, die das Institut für Handelsforschung (IfH) Köln mit Partnern wie der IHK Arnsberg erhoben hat, liefern also wertvolle Erkenntnisse zur Zukunft. Sie zeigen, was Besucher erwarten und welche Faktoren über Attraktivität und Einkaufsverhalten entscheiden. „Und dabei sollten wir nicht vergessen, dass es sich lediglich um eine Momentaufnahme handelt“, sagt Bittner. „Wir sollten den Ansporn nicht verlieren, auch bei der nächsten Umfrage wieder unter den Top 3 zu sein.“

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