Hüsten. Rund um Müschede treffen sich American Football Fans aus dem HSK, um die Spiele live zu verfolgen. Zum Super Bowl am Sonntag ist eine Party in Hüsten geplant.
Über seine Erlebnisse mit und beim American Football könnte Christopher Köhler wohl ganze Bücher füllen. Der Hüstener lebt und liebt diesen Sport. Beinahe jedes Jahr besucht er die Spiele in Europa oder Übersee. Seine Kellerbar hat er in eine regelrechte Fanhöhle umgebaut - mit signiertem, eingerahmten Trikot an der Wand, Sitzgelegenheiten um Football zu schauen, einer Großbildleinwand samt Beamer und jeder Menge Devotionalien.
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„Eigentlich bin ich nur durch einen Zufall zum American Football gekommen“, berichtet der 34-Jährige. Der Superbowl 2013 war mein erster Superbowl den ich aus Zufall geguckt habe. Ich konnte durch meine Nachschicht nicht schlafen und habe durch die Programme gezappt. Und dann bin ich auf Sat 1 hängengeblieben und habe Kommentator Frank Buschmann gesehen, der während des Spiels eine riesige Show am Mikrofon abgezogen hat und dann hat mich interessiert, was da passiert.“ Der Superbowl ist das Endspiel der amerikanischen Football-Liga (NFL), das immer mit einer großen Show daherkommt. In der Nacht von Sonntag (9. Februar) auf Montag findet es erneut statt - und wird in Deutschland vom Sender RTL live übertragen.

Von diesem Punkt an war es geschehen und Christopher wurde zum riesigen Football-Fan. „Ein Jahr später habe ich dann zum ersten Mal mit drei Freunden in meinem Wohnzimmer den Superbowl geschaut“, erinnert sich der Maschineneinrichter. In diesem Spiel siegten die Seattle Seahawks - und Köhler wurde Fan des Teams. „In diesem Jahr ist mein großer Traum in Erfüllung gegangen und ich habe mit meiner Partnerin ein Spiel live in Seattle sehen dürfen.“ Als Mitglied im offiziellen deutschen Fanclub German Sea Hawkers hatte der Sauerländer zudem einen sogenannten Fieldpass für das Spiel gegen die Buffalo Bills bekommen.
„So durfte ich vor der Partie auf das Spielfeld, an die Seitenlinie, und den Spielern beim Aufwärmen zusehen.“ Christopher kam dabei sogar mit dem Fernseh-Team von RTL in Kontakt, das live vor Ort war. „An dem Wochenende in Seattle durfte ich Experte Patrick Esume, Kommentator Florian Schmidt-Sommerfeld und Moderatorin Jana Wosnitza kennenlernen. Die waren echt entspannt drauf. Wir haben Fotos in einer Fankneipe vor dem Spiel gemacht und bei einem Bier sogar gefachsimpelt.“
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Christopher Köhler ist seit einigen Jahren Teil einer richtigen Gemeinschaft von Sauerländer Football-Fans. Die „Sauerländer Owls“ (dt. Eulen) haben knapp 50 Mitglieder aus dem Raum Arnsberg, Wickede bis ins „tiefe“ Sauerland nach Cobbenrode. Zwei der Mitstreiter von Christopher sind Florian Gierse und Christopher Rath. Die beiden Müscheder verfolgen auch mit großer Leidenschaft die National Football League (NFL) in den USA. Florian Gierse ist Anhänger der New England Patriots und fliegt einmal im Jahr nach London, um das Gastspiel der US-Liga dort live mitzuerleben. Im Laufe der Zeit war er bereits bei acht NFL-Spielen in London.

„Seit 2008 interessiere ich mich für Football. Weil ich einmal Tickets für London ergattert habe, besitze ich jetzt jedes Jahr so etwas wie ein Vorkaufsrecht. Ich kann dann sogar bis zu vier Karten kaufen und andere Football-Fans mitnehmen“, sagt der 37-Jährige. Generell sei es aber selbst in den USA gar nicht so schwierig an Karten zu kommen. „Wenn man nicht wählerisch ist, was das Team betrifft, das man sehen möchte und rechtzeitig vorher guckt, kann man ganz gut an Tickets kommen.“ Die Preise seien unterschiedlich.
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Kollege Christopher Rath feuert die New Orleans Saints an und kommt wie Gierse aus Müschede. „Wir haben den Fanclub deshalb Eulen genannt, weil unsere Ursprünge hier im Eulendorf Müschede liegen.“ Für das mittlerweile einmal im Jahr stattfindende NFL-Spiel in Deutschland trifft man sich zum Frühschoppen im Schützenkrug. „Ansonsten ist fast immer einer von uns bei einem der Spiele in den USA“, sagt Rath. „Unser Fanclub ist offen für Anhänger aller Teams. Anders als im Fußball, wo Schalker und Dortmunder wohl kaum in ein und demselben Fanclub Mitglied sind, läuft hier alles friedlich ab.“ Natürlich werde bei rivalisierenden Teams auch mal gefrotzelt. „Aber wir schauen fast jeden Sonntag bei einem von uns zusammen die Spiele und haben Spaß an der Sportart“, berichtet Gierse. „Man sagt ‚Football is family‘, weil sich letztlich alle irgendwie verstehen“, so Christopher Rath. Der Spaß am Football und die Gemeinschaft stehe dabei im Vordergrund.

Die Fanclub-Fahne war sogar bereits im TV zu sehen. Beim Spiel in London hatten die Sauerländer Plätze direkt hinter den RTL-Kommentatoren. „Wir haben sogar mit Jan ‚Stecko‘ Stecker gesprochen und Selfies gemacht. Die waren total entspannt und kannten uns schon von früheren Events und Spielen. Da haben wir wieder das Familienthema“, sagt Rath. Momentan arbeite man daran, dass aus dem informellen Fanclub auch ein offizieller, eingetragener Verein werde. Das sei auch deshalb wichtig, um künftig vielleicht einmal eine größere, öffentlich zugängliche Veranstaltung zu planen. Denn bislang läuft alles immer im kleinen Rahmen und ganz privat ab.
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„An Thanksgiving treffen wir uns und schauen die Spiele. Und auch zum Super Bowl gibt es eine rein private Veranstaltung. Ich habe deshalb in Hüsten die Schützenhalle angemietet. Wir schauen dann zusammen mit den Fanclubmitgliedern, Familien und Freunden das Endspiel. In der Regel sind wir dann so 70 bis 80 Personen - alles im privaten Rahmen“, sagt Christopher Köhler. „Wir haben bislang noch von keiner richtig großen öffentlichen Superbowl Party hier in der Region gehört. Da muss man schon bis Paderborn oder ins Ruhrgebiet fahren. Deshalb ist es auch irgendwann mal unser Traum, eine solche große Fete in Arnsberg oder Umgebung selbst zu veranstalten“, erzählt Florian Gierse.
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