Neheim. Aktives Neheim stellt dem Bezirksausschuss seine konkrete Idee für ein Wasserspiel auf dem Markt vor. Verwaltung hat eigene Pläne.

Die Belebung und Steigerung der Attraktivität des Neheimer Marktplatzes liegt der Händlervereinigung Aktives Neheim schon seit Jahren am Herzen. Auch die Arnsberger Verwaltung hat dieses Thema schon seit längerer Zeit auf der Agenda. „Passiert ist aber noch nix“, sagt Herbert Scheidt. Der Vorsitzende des Aktiven Neheims stellte jetzt im Bezirksausschuss eine konkrete Planungsidee für ein Wasserspiel auf dem Markt vor. „Jetzt ist ein Vorschlag gemacht und liegt auf dem Spielfeld“, so Scheidt.

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Die schon oft geäußerte Idee eines Wasserspiels wurde in diesem Sommer gezielt in Angriff genommen. Im Juli hatte sich Aktives Neheim das Wasserspiel am Möhnesee angeschaut und auch Kontakt mit Aquaconsult - als eine mögliche ausführende Firma - aufgenommen. Präsentiert wurde im Ausschuss der Plan für ein Wasserspiel mit 30 Düsen auf 60 Quadratmetern. „Der Markt ist leer. Da muss was hin“, so Herbert Scheidt. Das Aktive Neheim hat sich intensiv mit dem Thema befasst und sich auch einen Kostenvoranschlag besorgt. Demnach würde die Installation eines solchen den Platz belebenden Wasserspiels rund 335.000 Euro kosten.

Wasserspiel auf dem Werler Markt
So sieht das Wasserspiel auf dem Werler Markt aus. © WP | Martin Haselhorst

Tatsächlich ist es mit einer Fläche und den 30 Wasserdüsen, aus denen programmierbare Wasserstrahlen in die Luft schießen, nicht getan. Das Herzstück aller Wasserspiele bekommen die Besucher von Städten in der Regel gar nicht zu sein. Ein großer Technikblock ist unterirdisch, was die Baukosten in die Höhe treibt. In der nördlichen Nachbarstadt Werl, wo ein Verein das etwas kleinere Wasserspiel als „Salzquellen“ im bürgerschaftlichen Engagement mit Sponsoren und Fördergeldern realisierte, wurde der Technikblock in einen ehemaligen Toilettenkeller am Markt eingebracht. Die Planung sieht zweimal fünf Reihen mit je drei Düsen vor, die sich in einem von der umlaufenden Doppelkastenrinne begrenzten Feld befinden. Dieses soll sich mittig vor dem Kirchenportal befinden. LED-Lichter können das Wasserspiel in wechselnden Farben illuminieren.

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Der Bezirksausschuss nimmt den Vorschlag vom Aktiven Neheim zur Kenntnis. „Wir sind für jeden guten Vorschlag offen“, sagt Bezirksausschussvorsitzender Klaus Humpe (CDU). Er verweist aber darauf, dass parallel auch die Verwaltung eine Planung für das Markt- und Kirchenumfeld vorangetrieben hat. Hierfür sollen zweckgebundene Gelder bereitliegen. Im Kern geht es dabei um eine Neugestaltung und Attraktivitätssteigerung der Flächen rund um die Kirche - hier soll mehr Aufenthaltsqualität insbesondere auch für Familien und Kinder geschaffen werden. Die Verwaltung will dieser dem Bezirks- und auch Planungsausschuss in einer gemeinsamen Sitzung am 27. November vorstellen.

„Dass die Verwaltung selber Überlegungen anstellt, ist lobenswert“, sagt Klaus Humpe. Er will gehört haben, dass auch in dieser Konzeption „das Thema Wasser eine Rolle spielt“, allerdings nicht im Sinne eines wie vom Aktiven Neheim vorgestellten Wasserspiels. „Beide Pläne zusammen werden aber wohl nicht zu finanzieren sein“, glaubt Klaus Humpe. Zumindest nicht allein aus den Mitteln, die der Verwaltung zur Verfügung stehen.

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Das Aktive Neheim wirbt für sein Konzept und nennt Vorteile: kurze Bauzeit und schnelle Sichtbarkeit, Belebung des Marktplatzes tagsüber und abends, Schaffung von Ruhe und Aufenthaltszonen für Familien und Kinder, positive Wirkung von Wasserbewegung, Bodengleichheit und Befahrbarkeit für Markthändler, kein Hindernis für Stadtfeste und Veranstaltungen, Attraktivitätssteigerung für Gastronomen am Markt, Förderung des örtlichen Handels und „überschaubare Herstellkosten und geringe Wartungskosten“.

Herbert Scheidt, 1. Vorsitzender „Aktives Neheim“

„ Wasserelemente wirken ausgleichend auf das Stadtklima.“

Herbert Scheidt

Herbert Scheidt räumt ein, dass sich das Aktive Neheim auch vorstellen könnte, Sponsoren zu gewinnen, die eine Realisierung unterstützen. Grundsätzlich sieht er die Aufgabe der Umsetzung aber bei der Verwaltung. „Vielleicht lassen sich ja Fördertöpfe finden“, sagt er - insbesondere mit Blick auf die positiven Effekte eines Wasserspiels in Zeiten des Klimawandels. „Wasserelemente wirken ausgleichend auf das Stadtklima“, so Herbert Scheidt, „sie können einen wirksamen Beitrag innerhalb urbaner Klimaanpassungsstrategien liefern“.

Im Rahmen von Befragungen im Zusammenhang mit der IFH-Studie „Vitale Innenstädte“ sollten sich Besucher der Einkaufsstadt Neheim an drei Terminen im Oktober 2024 konkret dazu äußern, was sie von der Installation bodengleicher Wasserspiele auf dem Neheimer Marktplatz halten. Von 235 befragten Passanten antworteten 73,62 Prozent mit „unbedingt“, 20,43 Prozent mit „sinnvoll, aber nicht dringend“ und 5,95 Prozent mit „unnötig/überflüssig“.