Stemel. Friederike Hetkamp, die Königin in Stemel, verbindet ihre Leidenschaft fürs Schützenwesen mit ihrer Rolle bei der Feuerwehr als Oberfeuerwehrfrau.

Die Frau in Rot: Friederike Hetkamp ist die neue Königin der Schützenbruderschaft St. Hubertus Stemel. Die Farbe Rot steht ihr nicht nur besonders gut, sie hat zudem symbolischen Wert für die 35-Jährige. Denn außer im Schützenwesen ist Friederike in der Freiwilligen Feuerwehr Sundern als Oberfeuerwehrfrau bekannt. „Ebenso wie zum Schützenwesen bin ich durch meinen Partner Tobias Pommeranz zur Feuerwehr gekommen“, sagt sie schmunzelnd.

Hofstaat zusammentrommeln

Tobias scheint großen Einfluss auf Friederike haben. Nach dem finalen 178. Schuss küsste er seine Königin und ließ sie nicht mehr los. „Das war schon eine Überraschung und im Grunde nicht geplant.“ Bei guter Laune und einigen Bierchen auf dem Schützenfest am Tag zuvor sagte Tobias Pommeranz, dass er auf Krone, Zepter und Apfel zielen wollte. „Dann kannst du den Vogel auch gleich von der Stange holen“, meinte Friederike und flitzte sogleich los, um einen möglichen Hofstaat zusammenzutrommeln.

Friederike Hetkamp, die neue Schützenkönigin in Stemel.
Friederike Hetkamp, die neue Schützenkönigin in Stemel. © WP | Anja Jungvogel

„Tja, was für ein Glück. Er schoss den Vogel zielsicher ab.“ Die neue Königin lacht und fühlt sich in ihrer Rolle als Repräsentantin des Vereins sichtlich wohl. Und Oberst Uwe Hecking freut sich mit ihr: „Unsere Regentin sollte Westfalenpost-Königin werden, weil sie ihr Königsjahr voller Freude genießt. Friederike konnte ihren Freund davon überzeugen, keine halben Sachen zu machen und den Vogel abzuschießen. Wir freuen uns auf das gemeinsame Schützenjahr mit unserem Königspaar!“

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Vom Preisgeld des WP-Wettbwerbs würde sich Friederike ein neues Festkleid zulegen. „In welcher Farbe wird noch nicht verraten“, sagt sie. Wahrscheinlich wird es wieder ein rotes Kleid werden, denn das ist ihre Lieblingsfarbe. Außer Feuerwehr und Schützenwesen liebt Friederike besonders das Reisen und die Natur. Vor fünf Jahren zog es die Sauerländerin daher auf die Nordseeinsel Norderney. „Dort blieb ich für ein Jahr und habe in einer Bäckerei gearbeitet.“

Friederike Hetkamp, die neue Schützenkönigin in Stemel.
Friederike Hetkamp würde sich vom Preisgeld ein neues Festkleid zulegen. © WP | Privat

Ein wenig mit Sehnsucht denkt sie an die Zeit auf der Insel zurück, aber letztendlich wollte Friederike zurück in die Heimat nach Sundern. „Die Berge und der Wald haben mir gefehlt“, gesteht sie. Außerdem fehlten natürlich Freunde, Bekannte und Familie. „Aus meiner Familie waren die meisten Frauen schon einmal Königin“, verrät sie. Mutter, Oma, Tanten und Kusinen - alle aus dem Hetkamp-Clan. „Jetzt fehlt nur noch meine Schwester und die älteste Kusine.“

Seit dem 25. September können nun alle Fans für Friederike abstimmen. Freunde, Vereinsmitglieder, Familie und natürlich auch die Arbeitskollegen. Die Sundernerin arbeitet als Fachverkäuferin für eine Bäckerei-Kette im Kreis Unna. „Dort ist das Schützenwesen nicht so sehr verbreitet“, erklärt sie. Ihr Chef komme aus Dortmund und nur die wenigsten Arbeitskolleginnen und -kollegen könnten mit ihrem neuen Status als Königin etwas anfangen. „Für die bevorstehende Amtszeit brauche ich bestimmt öfter am Wochenende frei. Hoffentlich haben alle Verständnis“, sagt sie.

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Jeden Tag fährt Friederike Hetkamp nach Unna oder nach Kamen, um in einer Bäckerei-Filiale hinter dem Tresen zu stehen. „Mittlerweile arbeite ich seit fünf Jahren für diese Kette und fühle mich dort sehr wohl“, sagt sie. Für die nette Arbeitsatmosphäre und die gute Bezahlung nimmt die 35-Jährige die tägliche Fahrtstrecke von rund 100 Kilometern in Kauf. Beständigkeit und Zuverlässigkeit zählen offenbar zu Friederikes Stärken. „Schon als Kind wollte ich Schützenkönigin werden. Jetzt hat sich mein Traum erfüllt.“