Hüsten. In Hüsten sollen zwei Mehrfamilienhäuser saniert werden. Die Mieter fürchten sich vor „kalter“ Entmietung. Der Investor sieht es gelassen.

Zwei Häuser in Hüsten sollen kernsaniert werden. Neun Familien müssen dafür ihre Wohnungen und lieb gewonnene Nachbarschaft verlassen (wir berichteten). Dieser Redaktion gegenüber schilderten drei Familien, die zudem mit Handicaps leben, wieso sie an ihrem Zuhause hängen und wo die Schwierigkeiten bei der Suche nach einer neuen Bleibe liegen.

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Nachdem der Investor und neue Hauseigentümer sich zunächst nur kurz zu den geplanten Sanierungsarbeiten äußerte, nimmt er nun nach der aktuellen Berichtserstattung auch bezüglich der gesuchten Ersatzwohnungen Stellung. Richtig sei, dass das Unternehmen unmittelbar nach Kauf der Immobilie die Hausverwaltung Heite damit beauftragt habe, Ersatzwohnungen für die Mieterinnen und Mieter zu finden. Das sei schon deshalb erforderlich, weil in dem Haus umfangreiche Arbeiten im Rahmen einer Kernsanierung notwendig seien.

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Investoren gelassen: „Gehen davon aus, dass wir individuell passende Lösungen finden werden“

„Selbstverständlich helfen wir den Mietern aktiv bei Wohnungssuche und Umzug. Wer möchte, kann nach Beendigung der Sanierungsarbeiten wieder in seine Wohnung einziehen. Es ist dann im Nachgang der Sanierungsarbeiten natürlich mit einem erhöhten Mietzins zu rechnen. Die Arbeiten werden etwa 12 Monate in Anspruch nehmen“, werden die Investoren Jochen Dohle und Olaf Klüsener in einer Mitteilung wiedergegeben. Und weiter: „Vor 14 Tagen bereits haben wir die Hausverwaltungen Heite in Neheim damit beauftragt, adäquate Ersatzwohnungen zu suchen. Die präzise Suche wird Aspekte wie die Nähe zum jeweiligen Arbeitsplatz, Verfügbarkeit von Fahrzeugen und gegebenenfalls körperliche Einschränkungen berücksichtigen.“

Dass sie nach Beendigung der Kernsanierung auch wieder einziehen könnten, wurde auch der Familie Dobbert mitgeteilt. „Wir haben nur ein Mal telefoniert und er sagte mir, dass wir später wieder einziehen könnten, sich der Mietpreis pro Quadratmeter jedoch von 5,50 Euro auf 9,50 Euro bis 10,50 Euro erhöhen würde“, sagt Ute Dobbert auf Nachfrage. „Da wir unsere Frührente mit Bürgergeld aufstocken müssen, müssen wir uns auch an die Mietpreise halten, die uns das Jobcenter vorgibt. Die doppelte Miete können wir nicht stemmen.“

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Die Hausverwaltung Heite habe auch bereits mit Maklern und anderen Hausverwaltungen Kontakt aufgenommen - ebenso wie mit der Arnsberger Wohnungsbaugesellschaft. Allzugroße Eile bestehe nicht, da die betroffenen Familien teils Kündigungsfristen von sechs Monaten hätten. „Wir gehen davon aus, dass wir in Zusammenarbeit mit der Hausverwaltung Heite individuell passende Lösungen finden werden.“

Dies hält Ute Dobbert für schwierig, denn am Telefon habe ihr der Investor mitgeteilt, dass es so gut wie unmöglich sei, auf ihre Behinderung Rücksicht zu nehmen - bezogen auf eine Ersatzwohnung im Erdgeschoss oder im ersten Stock, zudem in Hüsten. Zudem besitze sie einen Hund, was ebenfalls ein Problem darstelle, schildert Dobbert.