Arnsberg. Ist es realistisch, sich seinen Traum von einem eigenen Haus oder einer Wohnung zu ersteigern? Termine, Preise, Verfahren - hier sind die Details
Wohnen im Grünen in Wennigloh, eine Eigentumswohnung im Herzen der Arnsberger Altstadt oder doch lieber eine Neheimer Doppelhaushälfte, in der Nähe der Fußgängerzone? - Der Traum vom eigenen Heim könnte wahr werden, denn beim Arnsberger Amtsgericht kommen jetzt drei Objekte unter den Hammer.
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Für viele Familien oder auch Spekulanten bieten Zwangsversteigerungen eine vergleichsweise günstige Möglichkeit, ein Haus oder eine Wohnung zu erwerben. Der Haken: Vorab ist meist keine Besichtigung möglich, zumindest nicht von den Räumlichkeiten und dem Garten. Interessierte kaufen die Immobilie quasi „im Sack“, also ungesehen. Dafür können in den meisten Fällen Gutachten, Exposées und Fotos unter die Lupe genommen werden. Anhand von Karten und Luftbildern der Objekte wird zuweilen sogar der Standort aus der Vogelperspektive erfasst. Auch in den kommenden Wochen finden wieder mehrere Versteigerungstermine in Arnsberg statt - ein Blick auf die Immobilien:
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Zunächst geht es um eine Doppelhaushälfte, die am 20. August, um 9.30 Uhr, am Amtsgericht, Eichholzstraße 4, Saal A 109, unter den Hammer kommt. Das Objekt befindet sich am Bachumer Weg 14 in Neheim und hat - laut Gutachten - einen Verkehrswert von 225.000 Euro. Die Versteigerung findet aufgrund einer Zwangsvollstreckung statt. Das heißt, hinter der „Fassade“ verbirgt sich womöglich eine tragische Geschichte, bei der es um Finanzen geht.
Dem Wertgutachten nach handelt es sich bei der Neheimer Immobilie um eine teilunterkellerte Doppelhaushälfte mit einem Erdgeschoss und ausgebautem Dachboden. Die Wohnfläche beträgt ca. 138 Quadratmeter. Ditmar Alfes, Dipl.-Sachverständer aus Arnsberg, beurteilt das Haus folgendermaßen: „Die Bauakte beginnt in 1960 mit dem Anbau eines Zimmers im Erdgeschoss. Aufgrund der Bauweise ist von einem deutlich älteren Baujahr des bereits zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Gebäudes auszugehen. Das fiktive Baujahr des Gesamtgebäudes wird auf ca. 1940 geschätzt wird.“ Die Fenster sollen im Jahre 2011 erneuert worden sein, die Haustür im Jahr 2013. „Beheizt wird das Gebäude mit einer Gastherme mit daran angeschlossenem Warmwasserspeicher.“
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Gutachten, Fotos
Bei dem zweiten Objekt, das am 27. August, um 10 Uhr, vom Amtsgericht unter den Hammer kommen soll, handelt es sich um eine Eigentumswohnung, Dreikönigsstraße 31, in Wennigloh. Der aktuelle Verkehrswert beträgt 183.000 Euro. Laut Wertgutachten wurde das Wennigloher Grundstück im Jahr 1973 mit einem frei stehenden, unterkellerten, anderthalb-geschossigen Fertighaus mit Garage bebaut. 1995 wurde das Haus in zwei Eigentumswohnungen umgewandelt, die jeweils über einen separaten Eingang verfügen. Die betreffende Wohnung befindet sich im Erd- und Dachgeschoss, verfügt über sechs Räume mit Küche und jeweils einem Duschbad im Erd- und im Dachgeschoss. Außerdem gibt es eine Terrasse, die nach Südosten-Südwesten ausgerichtet ist. 2004 wurde eine Pellet-Heizung eingebaut.
Und in Alt-Arnsberg, in der Vinckestraße 53, soll eine Eigentumswohnung mit Garage versteigert werden, die zusammen einen Wert von 76.000 Euro haben. Laut Gutachten handelt es sich um dabei um eine 69 Quadratmeter große Wohnung mit drei Zimmern im zweiten Obergeschoss eines Sechs-Familienhauses, das in den 60er-Jahren gebaut wurde. Teilrenovierungen seien erforderlich, heißt es im Exposé, das von Lydia Schmidt, Sachverständige aus Sundern, erstellt worden ist. „Insgesamt hat das Mehrfamilienhaus, nach Bauunterlagen, rund 888 Quadratmeter Wohnfläche und rund 595 Quadratmeter Nutzfläche.“
Bei dieser Wohnung sei zu berücksichtigen, dass sie wohl komplett eingerichtet und voraussichtlich nicht geräumt ist. „Die Kosten der Räumung werden in den objektspezifischen Eigenschaften berücksichtigt.“ Außerdem gehört noch ein Kellerraum dazu. 2022 wurde für das Gesamtobjekt eine Gasheizungsanlage eingebaut.