Hüsten. Ein Ärgernis - seit Jahren und immer wieder. Der Fußgängertunnel zwischen Bahnhof- und Kleinbahnstraße ist ebenso verkommen wie unersetzlich.
Schlimmer geht‘s kaum. Die Fußgänger-Unterführung von der Bahnhofstraße in Hüsten zu der hinter den dazwischen herführenden Gleisen liegenden Kleinbahnstraße präsentiert sich in einem erbärmlichen Zustand. Verdreckt, besprüht, übel riechend und ungepflegt - hier geht niemand gerne durch. Was normalerweise die Kommunalpolitik auf die Verwaltung schimpfend auf die Bäume bringen müsste, wird hier aber eher fatalistisch hingenommen. „Das ist und bleibt ein Dauerärgernis“, sagt Bezirksausschussvorsitzender Dr. Gerhard Webers (CDU). Seine Ausschusskollegin Margit Hieronymus (SPD) verweist aber auch darauf, dass die regelmäßige Reinigung durch die Technischen Dienste ein Kampf gegen Windmühlen sei.
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Der Fußgängertunnel verbindet beide Straßenseiten der Bahnhofstraße mit der Kleinbahnstraße. Er befindet sich etwas abgelegen und wird nicht ganz so regelmäßig frequentiert. Insbesondere in den Abend- und Nachtzeiten mangelt es so an sozialer Kontrolle. Die Folge: Vor die mit wilden Graffiti besprühten Wände wird uriniert und auch andere übel riechende Geschäfte werden erledigt.
„Selbstverständlich ist uns im Bezirksausschuss der Zustand bekannt“, sagt Margit Hieronymus. Die Problematik sei dort bereits einige Male thematisiert worden. Unsere Zeitung hatte schon 2010 über den Zustand des Tunnels berichtet. „Es ist wichtig, dass es da zu einer Besserung kommt“, sagt sie. Zuständig für den Tunnel ist die Stadt Arnsberg, deren technischen Dienste die Reinigung übernehmen. „Und das geschieht wöchentlich“, versichert CDU-Politiker Gerhard Webers. Hinzu kämen regelmäßigere Grundreinigungen. Lange lässt es aber meist nicht auf sich warten, bis der Zustand wieder unansehnlich ist.
Gibt es Alternativen? „Den Tunnel können wir nicht dicht machen!“, sagt Gerhard Webers. Das betont auch Margit Hieronymus: „Die Unterführung ist als Verbindung zwischen Unter- und Oberhüsten nötig und relevant und wird ganz sicher nicht geschlossen“, sagt sie. Tatsächlich wird die verkehrssichere Unterquerung auch als Schulweg von Grundschulkindern zur Mühlenberg- und Röhrschule gebraucht. Dass dieser Schulweg hier zur Zumutung wird, zeigt das ganze Dilemma auf.
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„Unterführungen sind immer problematisch“, weiß Webers. Eine Überführung über die Straßen und die Bahn erscheint nicht realisierbar, weil angesichts knapper Kassen und einer am Ende doch nicht so großen Nutzung eine Investition für ein Brückenbauwerk im sechsstelligen Bereich kaum vertretbar erscheint. „Das Geld könnten wir dann doch an anderen Stellen einsetzen“, so der Politiker.
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Hinnehmen will Margit Hieronymus den Zustand des Tunnels so aber auch nicht. Sie will mit Bürgermeister Ralf Bittner ein Gespräch über den möglichen Einsatz eines Spezial-Lacks gegen „Wildpinkler“ führen. In Gelsenkirchen am Bahnhof wird dieser gerade getestet sowie zuvor schon mit positiven Ergebnissen in Städten wie Köln, Hamburg oder Mainz. Durch eine besondere Oberflächenstruktur des Lacks perlt der vor die Wand gepinkelte Urin nicht nur ab, sondern wird als Sprühstrahl zurückgeworfen. Das soll abschrecken.
Eine Stellungnahme der Stadt hat unsere Redaktion angefragt. Eine Antwort steht noch aus.