Arnsberg. Hüstener Claus Schröder mag die großen Dinger. Über seine Sonnenblumen staunt er dennoch - und erzählt, was er für die Drei-Meter-Pflanzen tut.

Mit den kleinen Dingern hat sich Claus Schröder nie abgegeben. In seinem schon länger zurückliegendem Hauptberufsleben war er Kfz-Mechaniker. „Mit den kleinen Autos brauchte mir da keiner zu kommen“, erzählt er. Unter dem Lkw fing er gar nicht erst an. In seinem Garten auf dem Mühlenberg denkt er nun auch groß und staunt über seine Riesen-Sonnenblumen. Stolze 3,22 Meter ist das prächtigste Exemplar nun schon in den Hüstener Himmel gewachsen. Und noch lange ist die Pflanze nicht am Ende angekommen.

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„Ich habe schon immer mal versucht, schöne Sonnenblumen im Garten zu haben“, erzählt der 85-Jährige, „aber jetzt ist die Post richtig abgegangen.“ Im März hatte er die Sonnenblumen gekauft. Die Packung versprach zwar schon ein ordentliches Wachstum, doch dass die Stengel so nach oben schießen würden, hätte Claus Schröder nie gedacht. Der Mann hat zweifellos einen grünen Daumen und hat in seinem Garten, den er „meine Wildnis“ nennt, einen naturnahen und vielfältigen Mix. Nicht Kraut und Rüben und verwildert, aber eben auch keinen Ziergarten. Da wachsen Beerensträucher, da wird mal Rasenschnitt aufs Bett gelegt.

Claus Schröder unter seiner Riesensonnenblume
Claus Schröder unter seiner Riesensonnenblume © WP | Martin Haselhorst

Ist das das Geheimrezept für die Riesensonnenblumen? Im Frühjahr hatte er die Sonnenblumenkerne gesät. „Ich bin mit dem Finger in den Boden und habe die Kerne reingestopft. Zwei pro Loch“, erzählt er. Mehr nicht. Er ließ sie nur noch wachsen. Pflanzen-Doping gab es nicht, keinen Dünger oder sonstige Zugaben. Kaum gekeimt, ging es steil nach oben mit seinen Pflanzen. „Das waren zu Beginn 80 Zentimeter im Monat“, so Schröder.

Das einzige, womit er die Sonnenblumen verwöhnte, war Wasser. „Meine vor drei Jahren gestorbene Frau hat immer gesagt: Claus, du gießt die Blumen zu wenig“, erzählt der Hüstener. Was die Gattin einst sagte, war ihm nun Befehl. Die Sonnenblumen bekamen „jeden Abend eine Ladung Wasser“. Gesammelt wird das bei Claus Schröder im Garten in einigen Regenwassertonnen.

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Seit zehn Jahren wohnt der gebürtige Ostfriese mit einem Faible fürs Fotografieren und die Insel Helgoland am Mühlenberg, seit 50 Jahren ist er Hüstener. Sein Garten liegt nicht in der prallen Sonne, ist aber nur von Osten dauerbeschattet. Also kein schlechter Platz für die sechs Sonnenblumen., die inzwischen Blütenköpfe gebildet haben, die sich den ganzen Tag lang nach der Sonne drehen. Warum drei Blumen die drei Meter-Marke schon geknackt haben, andere am fast selben Standort „normal“ wachsen, bleibt Claus Schröder ein Rätsel. Die Nachbarskinder gaben den Blumen jedenfalls schon Namen: Anna, Till, Mama, Papa.....

Ein kleines bisschen greift Claus Schröder seiner Sonnenblumen-Pracht aber doch unter die Arme. Mit stützenden Pinnen hat er die Stengel vor Sturmschäden geschützt. Immerhin stehen die Blumen ungeschützt an der Westseite des Gartens in der Hauptwind- und Sturmrichtung. „Das haben sie aber ausgehalten!“, so Schröder.

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Seinen Zollstock - zum Messen braucht er eh schon einen zweiten - wird er weiter an die Sonnenblumen halten. „Der Wettbewerb ist eröffnet“, sagt er. Vielleicht gibt es ja in Arnsberg und Sundern noch größere Exemplare.