Hüsten. Im Bereich der Röhrmündung in die Ruhr in Hüsten wimmelt es von Brücken. Darunter auch ein gigantisches Bauwerk. Das sind die Prüfungsergebnisse.
Es ist ein Gewirr an Brücken und Überquerungen. Im Bereich der Röhrmündung in die Ruhr müssen die beiden fließenden Gewässer gleich mehrfach von verschiedenen Straßen überbrückt werden. Über allen thront die lange Brücke der B229n mit dem Autobahnanschluss an die A46. Unter dieser werden in unmittelbarer Nachbarschaft die Bahnhofstraße und die Marktstraße über die Röhr geführt. An der Riggenweide überquert die Bahnhofstraße dann die Ruhr. Im Rahmen unseres „Brücken-Checks“ schauen wir auf den Zustand dieser wichtigen Brücken für den innerstädtischen Verkehr.
Die große Brücke der B229n dürfte das mit Abstand längste Brückenbauwerk in Arnsberg und Sundern sein. Die Ruhrtalbrücke wurde im Jahr 2006 im Rahmen des Baus der Umgehungsstraße um Hüsten gebaut. Die B229n sorgte damals dafür, dass der starke Verkehr aus der Hüstener Heinrich-Lübke-Straße und damit aus der Ortsmitte herausgeführt werden konnte. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 735,50 Metern und führt, gestützt auf zahlreiche T-Träger aus Beton, die Straße auf erhöhtem Niveau zwischen Ortskern und Mühlenberg um Hüsten herum. Auch sie muss einer regelmäßigen Untersuchung unterzogen werden. „Die letzte Hauptprüfung war im Jahr 2022“, teilt Christiane Knippschild vom Landesbetrieb Straßen NRW mit, „der Zustand des Bauwerks ist gut.“ Die Ruhrbrücke - die B229n-Abfahrt nach Hüsten mitten auf der Brücke wird auch über die Röhr geführt - ist aber nicht das einzige Bauwerk im Verlauf der B229. Insgesamt zählt Straßen NRW im Bereich der Straßenmeistereien Arnsberg und Meschede einschließlich Stützwänden, Lärmschutzwänden und sonstiger Bauwerke 50 zu betreuende Objekte. „Auch hier ist der Zustand gut“, so Christiane Knippschild.
Der Landesbetrieb teilt mit: „Grundsätzlich sind die Brücken im Bereich der Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift in einem guten bis befriedigenden Zustand.“ Sie würden regelmäßig jedes Jahr auf Schäden besichtigt und erhalten alle drei Jahre eine umfassende Prüfung. Allerdings sei es nie auszuschließen, dass durch unvorhergesehene Ereignisse zu gravierenden Schäden kommen kann. In der Regel werden betroffene Bauwerke nach solchen Ereignissen einer weiteren Prüfung unterzogen. Des Weiteren können durch Brückensperrungen erforderliche Umleitungen dazu führen, dass in der Umleitungsstrecke liegende Bauwerke zusätzlich unvorhergesehene Lasten erfahren.
Bereits aus dem Jahr 1986 stammt die Brücke der Bahnhofstraße über die Röhr. Sie ist 42,80 Meter lang und 13,60 Meter breit und ist eine zweifeldrige Spannbetonbrücke aus Fertigteilen mit Betonverbundplatten. Die letzte Hauptprüfung 2023 attestierte der Brücke die Note 1,7. Die nächste einfache Prüfung ist für 2026 angesetzt. Weniger gut schneidet die Röhrbrücke an der Marktstraße ab. Sie ist Baujahr 1970 und erhielt bei der letzten Prüfung 2022 nur die Note 2,8, was als „ausreichend“ gilt. 2025 wird die 41,40 Meter lange und 15,75 Meter breite Zweifeld-Spannbetonbrücke einer einfachen Prüfung unterzogen.
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Brückenbauwerk Hüsten-Ost schon 65 Jahre alt
Noch wichtiger für den innerstädtischen Verkehr ist die Ruhrbrücke Hüsten-Ost an der Riggenweide. Wie die beiden Bauwerke über die Röhr sind sie in der Verantwortung der Stadt Arnsberg als Baulastträger. Die Brücke hat schon 65 Jahre auf dem Buckel, wurde aber nach ihrem Bau 1959 bereits mehrfach in den Jahren 1988, 1998 und 2010 saniert. Die Dreifeld-Spannbetonbrücke ist 72 Meter lang und 14,50 Meter breit. Bei der Hauptprüfung 2021 erhielt sie die Note 2,4 (befriedigend). Noch in diesem Jahr wird sie einer einfachen Prüfung unterzogen.
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Auch die Stadt Arnsberg muss alle Brückenbauwerke nach der DIN 1076 prüfen. „Alle Brückenbauwerke werden in einem Turnus von mindestens drei Jahren überprüft. Abwechselnd erfolgt alle sechs Jahre eine Hauptprüfung und eine einfache Prüfung“, erklärt Ramona Eifert von der Stadt Arnsberg. Bei der Hauptprüfung werden alle Brückenbauteile handnah untersucht, zum Beispiel durch Abklopfen zur Feststellung eventueller Fehlstellen. Auch schwer zugängliche Stellen werden dabei mit Hilfe eines Brückenuntersichtgeräts geprüft. Die einfache Prüfung erfolgt durch eine genauere, intensive Sichtprüfung. Falls es infolge der Brückenkonstruktion und des allgemeinen Zustandes vertretbar ist, kann hier auf Hilfsmittel wie ein Brückenuntersichtgerät verzichtet werden. Nach Auswertung ergibt sich eine Zustandsnote für das Bauwerk. Die Zustandsnoten liegen zwischen 1,0 (sehr guter Zustand) und 4,0 (ungenügender Zustand).