Sundern. In Sundern findet am 25. August das Event „Cycle for Life“ statt. Auf dem Rad sollen Spenden für MS-Erkrankte gesammelt werden.

Beim RSV Sundern laufen die letzten Vorbereitungen für das große Wohltätigkeitsevent am 25. August. Dann findet von 8 bis 18 Uhr „Cycle for Life - Gemeinsam gegen Multiple Sklerose“ statt. Bei der Radveranstaltung geht es darum, Höhenmeter und Geld zu sammeln. Die so gesammelten Einnahmen sollen der Sauerlandklinik Hachen bzw. den dortigen Patientinnen und Patienten zugutekommen. Seit 1964 werden in der Spezialklinik Patienten aus ganz Deutschland behandelt, die an Multipler Sklerose (MS) leiden.

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Mit dabei ist auch der ehemalige deutsche Radrennfahrer und Cyclocross-Weltmeister Mike Kluge. Der 61-jährige Berliner hat angekündigt, die Wohltätigkeitsveranstaltung zu unterstützen und mitzuhelfen, um möglichst viele Spenden zu sammeln. Neben den Fahrten auf der Strecke wird er auch zum Fachsimpeln und für Autogramme zur Verfügung stehen. Mike Kluge ist seit 2004 auch als Trainer, Radsportfunktionär und Unternehmer tätig.

„Ich werde sicherlich die ein oder andere Runde mit durch das Sauerland fahren“, kündigt Kluge im Gespräch mit dieser Zeitung an. Er habe zwar viele Veranstaltungen jedes Jahr, an denen er teilnehme und die er auch selbst organisiere, aber wenn es passe, unterstütze er auch sehr gerne solche Benefizevents. „Ich möchte ein bisschen etwas zurückgeben. Als Profi hatte ich viel Aufmerksamkeit und habe von den Medien auch profitiert. Vielleicht kann umgekehrt jetzt etwas Gutes tun“, sagt Kluge.

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Das Sauerland kenne er persönlich durch mehrere Teilnahmen an Rennen in Sundern-Hagen. „Wie viele Runden ich jetzt drehen werde, mache ich vom Wetter abhängig. Schließlich habe ich mich während meiner Karriere lange genug gequält, dann kann ich jetzt auch mal entscheiden, bei welchen Bedingungen ich fahre“, sagt Mike Kluge. Er hoffe neben dem Sammeln von Spendengeldern für MS-Kranke auch Menschen zu inspirieren, wieder mehr Fahrrad zu fahren. „Manchmal braucht es dafür einen Anstoß. Dazu will ich motivieren!“

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Christian Rademacher, selber begeisterter Radfahrer, hatte die Idee zu dieser Wohltätigkeitsveranstaltung. „Ich habe einen Film über Andreas Beseler gesehen. Er ist an MS erkrankt und hat andere Menschen mit Handicap dazu motiviert, gemeinsam mit ihm aus seiner Heimat Rodgau nach St. Tropez zu fahren.“ Beseler, der von allen nur „Besi“ genannt wird, sammelte mit zahlreichen Aktionen und unterstützt durch viele Helfer Geld für MS-Kranke. „Der Film wurde auch in der Sauerlandklinik gezeigt und ich habe dann überlegt, ob wir hier im Sauerland auch etwas auf die Beine stellen können“, sagt Christian Rademacher.

Bei seinen Radsportfreunden vom RSV Sundern rannte „Radi“ als 1. Vorsitzender des Vereins offene Türen ein. Geschäftsführer Hartmut Gies und Kassiererin Christiane Hesseln sind ganz begeistert von der Aktion. „Wir hoffen, dass möglichst viele mitmachen. Man kann sich sportlich betätigen, also seinem Körper etwas Gutes tun und gleichzeitig anderen Menschen helfen.“

Der vierfache Querfeldein-Weltmeister und Mountainbike-Weltcupsieger Mike Kluge fährt in Sundern mit.
Der vierfache Querfeldein-Weltmeister und Mountainbike-Weltcupsieger Mike Kluge fährt in Sundern mit. © WR | MAUS, Bernd

Und so läuft das Event am 25. August genau ab. Der Start- und Zielbereich befindet sich auf dem Firmengelände von SKS Germany in Sundern. Von dort geht es für die Teilnehmer über den Ochsenkopf nach Arnsberg. Über die Hellefelder Höhe geht es dann zurück nach Sundern. Insgesamt 28 Kilometer ist die Strecke lang, unterwegs überwindet man rund 500 Höhenmeter. „In diesen zehn Stunden können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer so viele Runden fahren und Höhenmeter sammeln, wie sie können und möchten“, erklärt Rademacher.

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Bei der Anmeldung können die Teilnehmer angeben, welchen Cent-Betrag sie pro Höhenmeter spenden wollen. „Wenn man zum Beispiel 1 Cent angibt, würde man pro kompletter Runde 5 Euro spenden“, sagt Rademacher. Eine Grundspende erfolge allerdings ohnehin durch die Anmeldung. Denn die Startgebühr fließe eins zu eins in den Spendentopf. „Dafür erhält man einen Beutel mit der Startnummer und Give-Aways von unseren vielen Sponsoren“, betont Rademacher. Die Startunterlagen können am Veranstaltungstag bis 12 Uhr im Startbereich bei SKS abgeholt werden. Letzte Anmeldungen sind morgens am Veranstaltungstag noch möglich.

Dem RSV Sundern ist der Charakter des Events wichtig. „Es ist kein Rennen. Ziel der Veranstaltung ist nicht der sportliche Wettkampf, es findet daher auch keine Zeitmessung statt. Die Strecke ist auch nicht abgesperrt. Man bewegt sich gemeinsam mit Fahrzeugen im normalen Straßenverkehr“, sagt Geschäftsführer Hartmut Gies.

Auch der Ochsenkopf zwischen Arnsberg und Sundern wird am 25. August von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern befahren.
Auch der Ochsenkopf zwischen Arnsberg und Sundern wird am 25. August von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern befahren. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey www.luftbild-blossey.de

Es stehe den Teilnehmern und Teilnehmerinnen frei, während des Rundenfahrens beliebig oft und beliebig lange Pausen einzulegen. Der Verein organisiert am Veranstaltungstag auch Essen und Getränke für die Radler. „Das ist nicht nur für Rennradfahrer gedacht. Man kann auch als Breitensportler ganz gemütlich mit dem E-Bike oder Mountainbike mitradeln, sich Zeit lassen und die Fahrt einfach genießen. Das gemeinsame Erleben und der Spaß am Sport sollen im Vordergrund stehen“, findet Christian Rademacher. „Ich hoffe auf 100 bis 150 Teilnehmer“, sagt der Sunderner.

Vertreter der Besi & Friends Stiftung aus Rodgau haben sich für den 25. August angekündigt. Die Stiftung stellt auch das Anmeldeportal für die Veranstaltung zur Verfügung. Außerdem übernimmt man die Ermittlung der jeweiligen Spendensumme und teilt sie den Teilnehmern nach der Veranstaltung per E-Mail mit. 

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André Kampmann, Geschäftsführer der Sauerlandklinik Hachen, freut sich „wahnsinnig über diese Aktion“. Das so gesammelte Geld soll direkt den Patienten zugutekommen. „In der Vergangenheit hat der Förderverein u.a. Therapiegeräte finanziert“, sagt Kampmann. In der Sauerlandklinik werden schwerstbehinderte Menschen, die an MS erkrankt sind, versorgt. Bei Multipler Sklerose handelt es sich um eine unheilbare und chronisch fortschreitende Erkrankung, bei der die vorrangigen Ziele der Behandlung darin bestehen, eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes zu verzögern. Zugleich sollen die mit der Grunderkrankung verbundenen Symptome gelindert werden. Fortschreitende Behinderungen und damit der Zeitpunkt für Pflege- und Hilfsmittelbedürftigkeit sowie Berufsunfähigkeit sollen so weit wie möglich aufgehalten werden.