Arnsberg. Die 24-Jährige, gebürtig aus Sundern-Meinkenbracht, engagiert sich beim Malteser Hilfsdienst in Arnsberg in vielen Bereichen. Und nicht nur dort.

Engagement, das ist leider für nicht wenige Mitglieder der Gesellschaft noch immer ein Fremdwort. Sei es aus Bequemlichkeit, aus Egoismus oder aufgrund fehlenden Gemeinschaftssinns.

Nicht so für Eva-Maria Weber. Sie hat sich bereits mit 16 Jahren dafür entschieden, sich in ihrer Freizeit für andere Menschen einzusetzen. Und schnell führt ihr Weg zum Malteser Hilfsdienst nach Arnsberg. Heute, mit 24 Jahren, ist sie ausgebildete Einsatzsanitäterin, leitet die Jugendgruppe, ist Ortsjugendsprecherin und sie fühlt sich beim Malteser wie „in einer großen Familie“. In einer Familie engagierter Menschen.

Der Wunsch, anderen Menschen zu helfen, entsteht schon früh

Den Wunsch, sich für die Mitmenschen, besonders für Kinder und Jugendliche, einzubringen, den hat Eva-Maria Weber schon früh. Wohl ein Familien-Gen, denn Mutter Doris ist bei den First Respondern in ihrem Heimatort Meinkenbracht aktiv, Vater Bernd in der örtlichen Löschgruppe.

Und so ist es 2013 für die 16-jährige Gymnasiastin überhaupt keine Frage, bei den First Respondern einzusteigen. Bei diesen Ersthelfern ist sie auch heute noch als Einsatzsanitäterin dabei.

Weil aber die First Responder dem Malteser Hilfsdienst – kurz MHD – angegliedert sind, entstehen schnell entsprechende Kontakte. Und noch 2013 tritt Eva-Maria Weber auch den Maltesern in Arnsberg bei, nimmt dafür die aufwendigen Fahrten von Meinkenbracht in die Regierungsstadt gerne in Kauf.

Jugendliche sollen schon früh mit sozialem Engagement in Kontakt kommen

Denn hier, an der Ruhrstraße, kann sie das umsetzen, was schon lange ihr Wunsch ist: „Ich möchte beitragen, dass Kinder und Jugendliche schon frühzeitig mit Erster Hilfe und sozialem Engagement in Berührung kommen.“

Weil sie der festen Überzeugung ist, dass soziales Engagement wichtiger Klebstoff der Gesellschaft ist.

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Eva-Maria Weber ist Mitgründerin der Malteser-Jugendgruppe

Richtig aktiv wird Eva-Maria Weber mit ihrem 18. Geburtstag. Denn nun kann sie selbst mit dem Auto nach Arnsberg gelangen, ohne den vorherigen großen Organisationsaufwand.

Jetzt absolviert sie – inzwischen hat sie am Gymnasium Sundern das Abitur abgelegt und ein duales Studium begonnen (und abgeschlossen) – beim Malteser eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Einsatzsanitäterin, organisiert 2017 die Gründung der Malteser-Jugendgruppe Arnsberg mit und übernimmt nach entsprechender Ausbildung im Malteser-Bundesjugendreferat Mainz gemeinsam mit Rainer Herschel die Gruppenleitung.

„Das Helfen ist für mich ein großer Mehrwert“

Eva-Maria Weber - hier in der Schweiz. Dort ist sie im Herbst mit einer Kindergruppe aus dem von der Starkregen-Katastrophe schwer getroffenen Aartal unterwegs.
Eva-Maria Weber - hier in der Schweiz. Dort ist sie im Herbst mit einer Kindergruppe aus dem von der Starkregen-Katastrophe schwer getroffenen Aartal unterwegs. © Privat | Privat

Und ihr ist keine Mühe zu groß. Sie ist zur Stelle, wenn es erforderlich ist, sie ist eine Garantin für die erfolgreiche Jugendarbeit. Und dafür opfert die Inspektorin im Veterinärüberwachungsamt des HSK ganz selbstverständlich viele Stunden ihrer Freizeit. „Schließlich ist dieses Engagement mein großes Hobby. Und für andere Aktivitäten bleibt auch noch Zeit.“

Aber das Wichtigste ist und bleibt für die 24-Jährige die ehrenamtliche Arbeit beim Malteser. Weil der Malteser Hilfsdienst für sie wie eine große Familie ist, „in die ich sofort herzlich aufgenommen wurde. Vor allem aber, weil ich hier einen Beitrag leisten kann, anderen Menschen zu helfen und dies wiederum auch anderen Personen ermöglichen kann. Das ist für mich ein großer Mehrwert. Und das ist eine Sache, die ich mit Herzblut betreibe“.

Da verwundert es nicht, dass sie für 2022 in Zusammenarbeit mit einer weiteren Mitstreiterin zusätzlich noch eine Malteser-Gruppe für Kinder im Grundschulalter ins Leben rufen will.

Auch bei Sanitätsdiensten mit von der Partie

Zur Eva-Maria Webers Arbeitsbereich zählen jedoch nicht nur die Leitung der Jugendgruppe mit allen damit zusammenhängenden Aspekten wie Ausbildung oder die Betreuung beim traditionellen Pfingstzeltlager, sondern auch das Wirken im Rahmen der Malteser-Aufgaben: Sanitätsdienste bei Großveranstaltungen oder Einsätze im Rahmen des Katastrophenschutzes.

Und auch das ist für sie selbstverständlich: Da während der Corona-Pandemie 2020 kaum Treffen in Präsenz laufen, Fahrzeuge, Geräte und Materialien jedoch jederzeit einsatzbereit sein müssen, engagiert sie sich in einer Kleingruppe von MHD-Kolleginnen und Kollegen, die sich um die Einsatzbereitschaft von Fahrzeugen, Geräten und Materialien kümmert, sagt Rainer Herschel, MHD-Leiter Ausbildung, Jugend und Schulsanitätsdienst.

Er ist es auch, der die 24-Jährige für den Preis „Junges Engagement“ unserer Zeitung vorgeschlagen hat.

Die leuchtenden Kinderaugen sind für Eva-Maria Weber der schönste Lohn

Eva-Maria Weber, die inzwischen in Wennigloh lebt, ist zudem noch im Herbst als eine der verantwortlichen Leiterinnen mit einer Kindergruppe aus dem von der Starkregen-Katastrophe schwer getroffenen Aartal in der Schweiz unterwegs.

Keine leichte Aufgabe. „Doch die Freude der Kinder dabei zu erleben, das ist schon etwas Tolles. Und das ist für mich der schönste Lohn: die leuchtenden Kinderaugen.“

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Eva-Maria Webers soziales Engagement beschränkt sich übrigens nicht allein auf Malteser Hilfsdienst und First Responder: Sie ist auch Vorsitzende des Stadtjugendrings Arnsberg und setzt sich dort für die Belange von Jugendlichen ein.