Unser „Expertengespräch“ in der Redaktion in dieser Woche zum Thema „Junges Engagement“ war aufschlussreich (siehe wp.de/video-je).

Es bestätigte uns vor allem darin, wie wichtig alle Formen von Anerkennungskulturen und Wertschätzung für junge ehrenamtlich Aktive sind. Genau daran scheint es nämlich an der einen oder anderen Stelle zu hapern. Junge Menschen verstehen das Engagement nicht als leidvolle Aufgabe und sehen sich nicht als die, die sich für die Gesellschaft selbstgeißelnd aufopfern. Sie wollen gestalten, anpacken und Ideen einbringen. Sie wollen Verantwortung übernehmen – für einzelne Projekte, besondere Tätigkeiten in Vereinen oder Initiativen oder gar Ämter und Posten.

Vor allem aber wollen sie, dass man sie dann machen lässt und sie nicht ausbremst. Das passiert in den wenigsten Fällen bewusst, kann sich jedoch latent zum Ausdruck bringen, wenn man jungen Engagierten nicht klar signalisiert, dass man ihrer Kompetenz vertraut. Und wenn erfahrene Mitglieder und Vorständler am Ende nicht anerkennend feststellen können, dass etwas gut war, sondern sich an wenigen Dingen festhalten, die vielleicht optimierungsbedürftig sind. Junges Engagement braucht Fehlerkultur und Respekt. Nur dann kann es sich entwickeln.