Arnsberg. Tennisspieler Lennard Ufer profitierte in seiner Jugend vom Engagement der Trainer beim STK 07 Arnsberg. Diese Werte möchte er nun weitergeben.
Seinen ersten eigenen Tennisschläger hat der Arnsberger Lennard Ufer als Geschenk an seinem fünften Geburtstag erhalten. Bereits in frühen Jahren ließ der heute 22-Jährige damit die stechend gelben Bälle auf und ab hüpfen. Statt wie 22 andere junge Menschen an den Wochenenden einen Fußball zu jagen, ließ Lennard Ufer durch geschickte Schläge lieber seine Gegner in die Ecken der roten Ascheplätze auf den Tennisanlagen der Region hechten.
„Der Tennissport hat mich in meiner Persönlichkeitsentwicklung enorm geprägt“, sagt er nun im Gespräch mit dieser Redaktion. Und weil er als Kind von dem ehrenamtlichen Engagement seiner Trainer beim STK 07 Arnsberg profitiert hat, möchte er nun als junger Erwachsener selbst etwas davon an die neue Generation weitergeben. Sein Motto lautet: „Ehrenamt fördert Ehrenamt.“
Im Alter von 18 Jahren leitete Lennard Ufer erste Trainingseinheiten für Kinder im Verein – mittlerweile wird er für diese Arbeit bezahlt. Als Ehrenamtlicher organisiert er für die jungen Nachwuchsspieler des STK 07 Arnsberg unter anderem Turniere, das jährliche Sommercamp und alles, „was über den alltäglichen Trainingsbetrieb hinausgeht“, wie der 22-Jährige erklärt. Ein Vorteil sei, dass der Vereinsvorstand ihm viel Freiraum für seine Ideen lässt.
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Für die kommenden Wintermonate hat er beispielsweise den vereinsinternen „STK-Winter-Cup“ für die Kinder und Jugendlichen organisiert. Eingeteilt in Kleingruppen treten die jungen Spieler nun auch in der kalten Jahreszeit auf den Außenplätzen am Vereinsheim in Arnsberg gegeneinander an. Im Fokus steht dabei, dass sie für die Partien selbst verantwortlich sind und untereinander die Termine planen sollen. „Damit möchte ich den Spaß am Sport auch außerhalb der Trainingseinheiten wecken“, sagt Lennard Ufer.
Er hat aber auch noch einen weiteren Gedanken dabei im Hinterkopf: „Ich habe den Wunsch, dass sich im Verein eine tolle Gemeinschaft entwickelt und später möglichst viele Kinder und Jugendliche selbst den Weg ins Ehrenamt finden.“
Denn der 22-Jährige sucht selbst immer Unterstützung für seine Aktionen im Tennisverein. „Das Bewusstsein für das Ehrenamt ist nicht so weit aus den Köpfen der Menschen entfernt“, meint Lennard Ufer, „man muss es nur aktivieren“.
Lennard Ufer vom STK 07 Arnsberg: Zwischen Hörsaal und Tennisanlage
Dass das ehrenamtliche Engagement teilweise auch an Grenzen stößt, merkt Lennard Ufer selbst. Der 22 Jahre alte Arnsberger studiert derzeit Maschinenbau an der Fachhochschule Südwestfalen. Dadurch kann er selbst natürlich auch nicht immer auf dem Platz stehen.
Doch häufig entscheidet dann das Herz und nicht der Kopf: „Manchmal müsste ich mich selbst mehr zu den Uni-Aufgaben zwingen“, sagt er mit einem Augenzwinkern, „aber ich habe kein Problem damit, dass es mit der Uni vielleicht auch ein Semester länger dauert, wenn dadurch mehr Aktionen im Verein gelingen“. Der „schönste Lohn“ der Arbeit sei für ihn der Moment, „wenn ich merke, dass die Kinder Vertrauen entwickeln und Spaß haben“.
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Für sein Engagement ist ihm STK-Vorstandsvorsitzender Jörg Schlinkert dankbar. Er hat ihn für den Wettbewerb „Junges Engagement“ nominiert: „Wir sind sehr froh, dass wir Lennard in unseren Reihen haben und versuchen, ihn durch einen offenen und transparenten Umgang länger an uns zu binden“, sagt er.
Nach nun fast vier Jahren in einer verantwortlichen Rolle beim STK 07 Arnsberg fällt es Lennard Ufer immer leichter, neue Aktionen zu planen und umzusetzen. Künftig möchte er wieder mit einem kleinen Team Schnupperaktionen für Kinder in den Schulen anbieten. In einer Unterrichtsstunde möchte er das Interesse der Kinder für den Tennissport wecken – und langfristig auch das Selbstbewusstsein der jungen Menschen stärken. So wie es Lennard Ufer selbst erfahren hat.