Neheim. Die Abrissarbeiten des Arnsberger Rathauses laufen weiter. Sorgen bereiten jedoch die hohen Energiepreise. Steigen auch die Sanierungskosten?
Die Sanierung des Arnsberger Rathauses läuft weiter nach Plan. Mit dem Abschluss der Arbeiten zur Entkernung des so genannten Flachtrakts mit Ratssaal und Sitzungssälen kann jetzt in Kürze der Rückbau erfolgen. Die Arbeiten dazu haben begonnen, seit Donnerstag kommt erstmals ein großer Abbruchbagger auf der Baustelle zum Einsatz.
Das für den Rückbau des Flachtrakts erforderliche „Werkzeug“ wurde in dieser Woche angeliefert: Zwei Bagger kommen bei den Abbrucharbeiten zum Einsatz. „Wir rechnen mit rund acht Wochen für die reinen Abbrucharbeiten“, sagt Michael Bartnik, städtischer Beauftragter für die Rathaus-Sanierung.
Direkt im Anschluss erfolgen die weiteren Arbeiten zum Rückbau und der Sanierung. Die Betonelemente aus dem Flachtrakt werden durch Schreddern zerkleinert. Dem Rückbau des Flachtrakts war eine gründliche Schadstoffsanierung über Wochen voraus gegangen.
Dabei wurden nicht nur die sichtbaren Holz- und Bauelemente entfernt und getrennt, es hat auch eine umfangreiche Sanierung von Asbest und Künstlicher Mineralfaser statt gefunden. Zuletzt wurde auch noch das unter dem Estrich verlegte Styropor entfernt. Damit kann das geschredderte Betonmaterial nun nach dem Abriss sortenrein der weiteren Verwertung durch Recycling zugeführt werden.
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Begünstigt wurden Planung und Durchführung bereits bis zu diesem Sanierungsfortschritt durch ein beauftragtes umfangreiches Schadstoffkataster. Der Rückbau des Flachtrakts erfolgt zunächst bis auf die Betonsohle. Im Zusammenhang mit der Sanierung werden dann rund 7900 Kubikmeter Erdreich an der Baugrube abgetragen. Als Vorbereitung für die Rohbauarbeiten zum neuen Bürgerzentrum, die im Oktober beginnen, wird in der Baugrube sauberer Schotter als Gründung ausgebracht.
Weitere Erdarbeiten am Rathaus sehen ferner den Rückbau einer so genannten Schmutzlinse vor, die sich zwischen Rathaus-Hochtrakt und Parkplatz befindet. Hier wird das aus alten Industrie-Zeiten am Standort belastete Bodenmaterial abgetragen und fachkundig entsorgt. Die zunächst letzten Erdarbeiten finden dann schließlich an der Baugrube rund um den Hochtrakt statt.
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Mit dem Abschluss der Entkernung des Flachtrakts startet die mit dem Abriss beauftragte Firma die vollständige Entkernung des Rathaus-Hochtrakts. Erhalten bleibt ein Gerüst aus Stahlbeton, das für den Hochtrakt die Grundlage für die weitere Rathaussanierung darstellt.„Ich freue mich, dass der Fortschritt der Sanierung unseres Rathauses jetzt deutlich sichtbar wird“, sagt Bürgermeister Ralf Bittner.
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Dabei sollen Zeitschiene und Kosten der Sanierung stets im Blick behalten werden, versichert Bittner. „Wir stellen uns auch engagiert gemeinsam den aktuellen neuen Herausforderungen und Kostensteigerungen“. Damit seien die zu erwartenden Preissteigerungen bei Öl, Benzin, Gas oder Strom gemeint, die gegebenenfalls auch die Sanierung des Rathauses in Neheim betreffen können.
Doch bei mehrjährigen Projekten, wo der Einkaufspreis von Betriebsstoffen schwer kalkulierbar ist, greift in diesem Fall die sogenannte Stoffpreisgleitklausel. Diese regelt, dass die Mehrkosten der Bauunternehmer nicht zu hundert Prozent an den Auftraggeber weitergeben werden können.
Die Auswirkungen auf die Rathaus-Sanierung könne man derzeit „noch nicht einschätzen“, so Frank Albrecht, Pressesprecher der Stadt, auf Nachfrage dieser Redaktion. „Die Aussage des Bürgermeisters ist perspektivisch zu sehen: Wir befinden uns in einer schwierigen Situation, alles wird teurer. Das spürt auch die öffentliche Hand“.