Hochsauerlandkreis. Der fliegende Kampfverband des deutschen Heeres fliegt nachts 30 Meter tief über dem HSK. Nun stehen die Daten der Tiefflüge in der Nacht fest.

Viele Spaziergänger erkennen ihn inzwischen schon am Geräusch. Der Klang der Maschinen unterscheidet sich von herkömmlichen Helikoptern. Und im Großraum Medebach ist er besonders häufig im Einsatz. Erst am Montag drehte er dort seine Runden im dichten Nebel. Es geht um den Kampfhubschrauber „Tiger“, der in der sechsten Kalenderwoche - also ab dem 3. Februar - von Montag bis Donnerstag Nachtflug-Übungen auch über dem Sauerland absolvieren wird.

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„Zur Herstellung und Erhaltung der Einsatzbereitschaft unserer Piloten sowie zur Weiterbildung junger Kameraden führen wir in der oben genannten Kalenderwochen Nachtflüge durch. Es wird von Montag bis Donnerstag Tiefflug mit Kampfhubschraubern stattfinden“, teilt Presseoffizier Hauptmann Michael Meysing vom Kampfhubschrauberregiment 36 in Fritzlar mit. Offiziell als Übungsorte werden u.a. Marburg, Allendorf, Korbach und Warburg genannt. Aber Gebietseinschränkung können bei solchen Übungen nur grob vorgenommen werden. Und wer bedenkt, dass Fritzlar und Medebach zum Beispiel nur etwa 60 Kilometer voneinander trennt und dass so ein „Tiger“ 268 Kilometer pro Stunde fliegen kann, der weiß, wie schnell sich die Einsatzorte ändern können.

Tiefflüge mit Bodenberührung

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Michael Meysing, Hauptmann und Presseoffizier vom Kampfhubschrauberregiment 36 in Fritzlar.   © WP | Bundeswehr

Teilweise ist bei den Übungen Tiefflug unter 100 Fuß geplant. Dabei kann es möglicherweise zu einer erhöhten Lärmbelastung kommen. Michael Meysing in einem früheren Interview mit unserer Zeitung: „Es gibt bestimmte Hubschrauberflug-Koordinierungsgebiete (HFCA), zu diesem gehört im räumlichen Zusammenhang zu Fritzlar auch die Region Hochsauerland. In diesen speziellen Gebieten darf das Militär permanent in einer Flughöhe von bis zu 100 Fuß, also 30,48 Meter, üben und bei Sondervorhaben auch unter 100 Fuß bis zur direkten Bodennähe. Da die Piloten alle möglichen Gebiete Deutschlands auch in der Landes- und Bündnisverteidigung kennen sollten, wechseln die Piloten ständig diese Gebiete, um auch keine Routine einkehren zu lassen und die Konzentration zu fordern und zu fördern. Es wird versucht das Übungsgebiet stetig zu wechseln.“

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Der Kampfhubschrauber „Tiger“: „Es wird versucht, das Übungsgebiet stetig zu wechseln.“ © WP | Robert Kysela

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Das Kampfhubschrauberregiment 36 „Kurhessen“ (KpfHubschrRgt 36) in Fritzlar ist ein fliegender Kampfverband des deutschen Heeres und gehört zur Division Schnelle Kräfte bzw. dem Kommando Hubschrauber. Das Regiment ist der einzige Verband mit Tiger-Kampfhubschraubern in ganz Deutschland. Erst im Herbst vergangenen Jahres hatte Verteidigungsminister Pistorius der Einheit einen Besuch abgestattet. Dabei war es auch um das Thema Ausstattung der Bundeswehr gegangen. Ab 2026 soll der leichte Kampfhubschrauber H145M an den Standort kommen und eine Ergänzung zum Kampfhubschrauber Tiger sein – bis zu dessen Ausmusterung. Das Verteidigungsministerium sieht die endgültige Außerdienststellung des Kampfhubschraubers Tiger für Anfang 2033 vor.

Beschwerde-Telefon

Die Bundeswehr in ihrer Presse-Info: Wir fliegen/üben für Ihre Sicherheit und bitten um Verständnis. Für Rückfragen stehen wir ihnen gerne zur Verfügung. Lärmbeschwerden können an das Bürgertelefon unter 0800 8620730 gerichtet werden.