Winterberg. Jessica Pape aus Winterberg macht sich mit ihrer Idee selbstständig: Sie macht Homestorys mit Babys. Dahinter steckt ein privates Erlebnis.

Jessica Pape (31) wagt einen mutigen Schritt: Die Winterbergerin baut sich in ihrer Elternzeit ein zweites berufliches Standbein als Fotografin für Familien auf. Dahinter steckt eine außergewöhnliche Idee.

Eigentlich arbeitet die Winterbergerin auf der Frühchenintensivstation in Hüsten

Eigentlich ist Jessica Pape gelernte Kinderkrankenpflegerin, arbeitet seit 2019 auf der Frühchenintensivstation in Hüsten. „Ich arbeite dort sehr gerne und ich habe es schon immer gemocht, mit Kindern und Frühchen zu arbeiten“, sagt sie. 2021 wird sie selbst Mutter, zwei Kinder hat sie mittlerweile, ist aktuell noch in Elternzeit. Für sie die Möglichkeit, etwas Neues auszuprobieren. „Mein Mann fotografiert nebenberuflich im Motorsportbereich und viele haben ihn gefragt, ob er nicht auch ihre Babys fotografieren könnte. Dazu hat er mich oft mitgenommen, damit ich helfe, die Kinder für die Fotos hinzulegen. Nach und nach hat mich selbst dann die Leidenschaft gepackt“, erzählt sie. Sie beginnt, selbst zu fotografieren, belegt Workshops. Vor anderthalb Jahren dann absolviert sie ihr erstes Neugeborenen-Shooting. Das Erste von vielen.

Jessica Pape
Jessica Pape wagt einen neuen beruflichen Schritt in der Elternzeit und startet mit Neugeborenenfotografie durch. Nicht immer leicht für sie, wie sie sagt. © WP | Jessica Pape

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Jessica Pape
Jessica Pape wagt einen neuen beruflichen Schritt in der Elternzeit und startet mit Neugeborenenfotografie durch. Nicht immer leicht für sie, wie sie sagt. © WP | Jessica Pape

Im November vergangenen Jahres hat sie ein Kleingewerbe angemeldet, nebenberuflich. Nägel mit Köpfen. „Ich habe die Shootings davor nur für Freunde angeboten, irgendwann konnte ich mir aber vorstellen, das auch für andere Familien anzubieten.“ Ihre Elternzeit nutzt sie nun, um sich Schritt für Schritt in der Selbstständigkeit zurechtzufinden. Ein Schritt, der ihr schwergefallen ist, wie sie sagt. „Ich habe anderthalb Jahre gebraucht, bis ich mich das getraut habe. Mein Partner hat mich ermutigt, hat mir gesagt, dass meine Bilder schön sind und ich das als Kleingewerbe tun könnte.“ Irgendwann traut sie sich. Im Bürokratiedschungel hilft ihr ihr Partner ebenfalls. Das Equipment hat sie größtenteils schon daheim, was fehlt sind ein Laptop und ein Objektiv. „Ich musste dahingehend also nicht von 0 auf starten.“ Dafür sind ihr andere Bereiche noch fremd. „Gerade was Instagram und die Sozialen Netzwerke angeht, muss ich mich noch einfinden. Da muss man mittlerweile präsent sein, Aktionen anbieten. Aber das ist eine ganz neue Welt für mich.“

Winterberg: Sie kann sich dank der neuen Aufgabe kreativer beschäftigen

Die Selbstständigkeit neben zwei Kindern, dem Partner und dem Haushalt zu organisieren ist für Jessica Pape eine Herausforderung. Ihr Partner unterstützt sie dabei. „Zum Glück ist er durch seine Arbeit sehr flexibel und kann die Zeiten abfangen, die ich nicht Zuhause bin.“ Die Bildbearbeitung macht sie am Abend, wenn die Kinder schlafen. „Jetzt bin ich kreativer. Früher habe ich mich abends auf die Couch gelegt oder Netflix geschaut, jetzt werde ich kreativ und habe das Gefühl, ich erreiche etwas“, sagt sie.

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Jessica Pape wagt einen neuen beruflichen Schritt in der Elternzeit und startet mit Neugeborenenfotografie durch. Nicht immer leicht für sie, wie sie sagt. © WP | Jessica Pape

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Winterberg: Nach Kaiserschnitt war sie selbst nicht fit genug für schöne Fotos

Für die Zukunft hat sie viele Ideen. Sie konzentriert sich auf Babybauch-, Neugeborenen- und Familien-Shootings. „Mir ist ein Spruch hängen geblieben, den man oft liest: Unser Alltag ist ihre Kindheit.“ Unter diesem Motto bietet Jessica Pape neben klassischen Shootings auch Homestorys an. „Ich gehe zu den Familien nach Hause, circa anderthalb Stunden. Ich fotografiere die Familien beim Wickeln, beim Frühstück einfach in ihrem Alltag.“ Die Idee hat auch einen persönlichen Hintergrund, denn von Jessica Papes Kindern existieren nur die Neugeborenen-Fotos aus der Klinik. „Nach meinem Kaiserschnitt war ich nicht fit genug, um mich für Fotos zurecht zu machen und irgendwo in ein Studio zu fahren. Wenn ich zu den Müttern nach Hause komme, können sie sich hinlegen und ich beschäftige das Baby, während ich Fotos mache.“ Bisher hat sie viel positives Feedback dazu bekommen. „Natürlich sind die Familien in den ersten Minuten etwas verunsichert, wenn ich bei ihnen Zuhause bin, aber ganz schnell fühlen sie sich wohl und ich kann alltägliche Momente einfangen.“

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Jessica Pape wagt einen neuen beruflichen Schritt in der Elternzeit und startet mit Neugeborenenfotografie durch. Nicht immer leicht für sie, wie sie sagt. © WP | Jessica Pape

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Jessica Pape wagt einen neuen beruflichen Schritt in der Elternzeit und startet mit Neugeborenenfotografie durch. Nicht immer leicht für sie, wie sie sagt. © WP | Jessica Pape

Die Arbeit auf der Frühchenstation will Jessica Pape aber nicht aufgeben. Wie sie weitermachen wird, weiß sie noch nicht, aber die Arbeit liegt ihr am Herzen. Auch bei Shootings wird die Kinderkrankenpflegerin oft nach Tipps und Tricks gefragt, in den Sozialen Netzwerken hat sie vor kurzem eine Badeanleitung gepostet, schön aufbereitet mit Bildern. Vielleicht auch eine Idee, die sie weiterverfolgen wird. Genug Ideen hat Jessica Pape definitiv.

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