Brilon. Jeanette Schütte bekommt ihre Tochter mit einem Kaiserschnitt. Sie berichtet, wie die Geburt im Briloner Maria Hilf Krankenhaus lief.

14 Geburten in sechs Tagen während des Umbaus: Im Juni hat das Team der Geburtsstation des Maria Hilf Krankenhauses in Brilon eine besondere Herausforderung gemeistert. Wie das geklappt hat? Das erzählen Jeanette und Martin Schütte aus Schmallenberg, die ihre Tochter Romy an einem dieser sechs Tage im Briloner Krankenhaus willkommen heißen durften.

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Paar fährt aus Schmallenberg nach Brilon

Für das Paar aus Schmallenberg ist von Anfang an klar, dass sie den Weg nach Brilon nehmen werden. Hier arbeitet Jeanette Schüttes Tante auf der Geburtsstation. „Außerdem haben wir ja nicht unbedingt viel Auswahl, die Fahrtstrecken sind fast in jede Klinik lang“, so Jeanette Schütte. Sie und ihr Mann besuchen vorab eine Kreißsaalführung. „Ich hatte sofort ein gutes Gefühl, hab mich wohlgefühlt“, sagt Jeanette Schütte. Auch das Gespräch zur Geburtsplanung gefällt ihr. Nach dem CTG und der Untersuchung habe man sie gefragt, ob sie einen Geburtsplan habe, ob sie ein Tens-Gerät wolle, das Wehen elektrisch stimulieren kann. „Das wurde auch, ohne noch einmal zu fragen, während der Geburt gebracht“, sagt Jeanette Schütte. Aktuell wird die Geburtsstation im Briloner Maria Hilf umgebaut, modernste Technik für die Geburtshilfe wird angeschafft. Die Neuanschaffungen finden auch bereits Berücksichtigung in der Geburtsplanung. 

Brilon Krankenhaus
Jeanette und Martin Schütte (Mitte) haben eine gute Erfahrung mit der Geburt ihres Kindes gemacht. © WP | Jana Naima Schopper

Romy lässt auf sich warten, Mutter wird eingeleitet

Dann heißt es warten. Warten auf Romy. Jeanette und Martin Schütte müssen allerdings länger warten als andere, denn Romy lässt sich Zeit. „Ich war acht Tage überfällig, als ich zum ersten Mal in die Klinik gefahren bin“, sagt sie. An einem Sonntag fährt das Paar los, in der Briloner Klinik wird die Mutter untersucht. Sie darf direkt bleiben, entscheidet sich aber, die Nacht noch einmal zuhause zu verbringen. „Wir sind dann am Montag direkt losgefahren.“ Wieder wird ein CTG geschrieben und untersucht. Es hat sich noch keine Wehentätigkeit eingestellt. Jeanette Schütte bekommt einen natürlichen „Cocktail“ aus Orangensaft und Rizinusöl. Der wirkt abführend, soll die Wehen einleiten. „Dann ging es Ruckzuck“, sagt Jeanette Schütte.

Schnell ist klar, dass es ein Kaiserschnitt werden muss

Die Wehen beginnen, ihr wird ein mobiles CTG angelegt, so werden die Herztöne beobachtet und Jeanette Schütte bleibt dennoch mobil. „Ich war darüber sehr froh, denn ich musste mich bewegen.“ Auf dem Zimmer wird schnell klar, dass Romys Herztöne nicht gut sind. Gegen halb sieben am Abend geht es für sie in den Kreißsaal, dort platzt auch die Fruchtblase. Doch so recht geht es nicht voran. Zwar ist der Muttermund genug geöffnet, aber Romy schafft es nicht „um die Ecke“, wie Jeanette Schütte liebevoll sagt. „Ich wurde angehalten, mich in den Vierfüßlerstand zu begeben oder auf die Seite zu legen, auch das führt nicht zum Erfolg. Ich konnte auch irgendwann kaum noch die Wehen veratmen.“ Die Entscheidung: Kaiserschnitt.

Nach nur einem Moment auf dem Gang hört der Vater den Schrei

„Ich hatte zu keinem Moment Angst. Niemand war panisch, niemand hat mir das Gefühl gegeben, dass es dringlich wird. Das ganze Team war extrem entspannt und ich fühlte mich sicher“, sagt Jeanette Schütte. Ihr Mann darf mit in den OP. „Kurz darauf hörten wir den ersten Schrei unserer Tochter“, sagt Martin Schütte. Zurück im Kreißsaal liegt Romy 20 Minuten auf seiner Brust, bis seine Frau ebenfalls in den Kreißsaal zurückgebracht wird. Danach erfolgte die U1 durch die diensthabende Ärztin. „Es wurde uns alles genau erklärt“ berichten die Eltern.

Das Team auf der Geburtsstation steckt den Stress weg - gemeinsam

Beide sind sich einig: Der Kaiserschnitt war für sie keine schlechte Erfahrung. Die junge Familie zieht in ein Familienzimmer, trotz der zahlreichen Geburten wird dies noch in der Nacht bereitgestellt. „Ich hab mich sehr wohlgefühlt, wurde rundum verpflegt und auch beim Stillen und beim Milcheinschuss wurde mir jederzeit geholfen“, so Jeanette Schütte. Auch in der Nacht sind die Hebammen vor Ort, bei jedem Klingeln ist sofort jemand da. Christiane Schulte, Tante von Jeanette Schütte und Kinderkrankenschwester in Brilon, betont: „Wir schaffen es immer, den Müttern ein entspanntes Gefühl zu geben und uns den Stress nicht anmerken zu lassen - egal wie viel wir zu tun haben.“ Dabei helfe die Erfahrung. „Außerdem ist es schön, dass wir den Eltern mit vielen Tipps helfen können, jeder kann die Ratschläge annehmen, die für die Familie individuell am besten passen.“

Die junge Familie ist gut daheim angekommen

Tagsüber wird Martin Schütte das Wickeln, Fiebermessen und Waschen gezeigt, seine Frau erholt sich gut vom Kaiserschnitt. Die U2 wurde am 4. Lebenstag von der Kinderärztin durchgeführt. Sechs Tage bleiben die beiden in der Klinik. Mittlerweile ist Romy vier Wochen alt, der Alltag hat sich zurecht geruckelt daheim. „Ich würde immer wieder herkommen“, sagt Jeanette Schütte über das Briloner Krankenhaus.

Die nächsten Kreißsaalführungen sind am 26. August und 16. September um jeweils 18, 18.45 und 19.30 Uhr. Anmeldung unter marketing@kh-brilon.de

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