Marsberg. Das „kleine Rathaus nebenan“ ist fast fertig: Das sagt die Stadt Marsberg zum aktuellen Zeitplan und Kosten für den umstrittenen Rathausanbau.
Schon fast seit anderthalb Jahren gibt es die große Baustelle mitten in Marsberg. Doch seit dem Spatenstich im September 2023 hat sich hier viel getan: Dort, wo Marsberger Bauunternehmer und Mitglieder der Stadtverwaltung damals mit Spaten für ein Pressefoto in die Erde stachen, ist inzwischen ein mehrstöckiges Gebäude aus dem Boden gewachsen.
Das „kleine Rathaus nebenan“
Der neue, energetisch optimierte Anbau des Marsberger Rathauses ist schon weit vorangeschritten. Und auch ein Ende ist in absehbarer Zeit in Sicht, wie die Stadt Marsberg mitteilt: Voraussichtlich sollen die Bauarbeiten im Frühjahr 2025 abgeschlossen werden. Geplant sei dann ein zeitnaher Umzug jener Abteilungen, die in Zukunft in dem neuen Gebäude angesiedelt sein sollen. „Nach Fertigstellung des Rathausanbaus wird umgehend mit dem Umzug begonnen, um einen zeitnahen Einzug in die neuen Räumlichkeiten zu gewährleisten“, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung. Welche Abteilungen der Stadtverwaltung in Zukunft in dem neuen Rathausanbau zu finden sind, steht schon lange fest: Hier sollen sich in Zukunft vor allem die Büros des Sozialamtes bzw. des Jobcenters befinden, und auch die der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Finanzverwaltung. „Diese Kolleginnen und Kollegen haben ihre Büros bisher in angemieteten Objekten außerhalb des Rathauses“, erläutert die Stadt Marsberg. Auf diese Weise werden nicht nur sämtliche städtische Behörden an einem gemeinsamen Standort gesammelt, sondern auf diese Weise auch Mietkosten eingespart.
Auch innerhalb des alten Rathausgebäudes werde es Umstrukturierungen geben, wie die Stadt Marsberg mitteilt, „um eine optimale Büronutzung zu gewährleisten.“ Bisher gebe es einige Behörden, deren Büroräume und Arbeitsplätze sich auf unterschiedlichen Etagen im Hauptgebäude befinden. Das habe in der Vergangenheit seitens der Bürgerinnen und Bürger häufig zu Missverständnisse geführt. Deshalb wolle man hier die Mitarbeitenden einer Behörde jeweils auf der gleichen Etage unterbringen, um die Orientierung im Rathaus für Außenstehende zu erleichtern.
Keine weitere Sprengung der Kosten
Auch finanziell habe sich das Bauprojekt entsprechend der zuletzt veranschlagten Kostenerwartungen entwickelt, erklärt die Stadtverwaltung: Es sei der Kommune gelungen, die veranschlagten Kosten in Höhe von 3,2 Millionen Euro einzuhalten, heißt es auf Nachfrage der Westfalenpost. Das teure Projekt hatte in der Vergangenheit bereits für ausufernde Diskussionen im Stadtrat gesorgt: So wurde das Bauvorhaben von Seiten der Marsberger SPD und der Marsberger Bürgergemeinschaft in der entscheidenden Planungsphase im Sommer 2022 als zu kostspielig befunden angesichts der angespannten finanziellen Situation der Stadt sowie der schwer einzuschätzenden Entwicklung von Bau- und Energiekosten. Einer früheren Berechnung zufolge hätte der neue Rathausanbau rund 2,4 Millionen Euro kosten sollen. Im Zuge weiterer Planungen und Preissteigerungen musste diese Summe jedoch um 757.000 Euro nach oben korrigiert werden.
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Auf vier Etagen wird der Stadtverwaltung durch den Anbau eine zusätzliche Nutzfläche von rund 1.300 Quadratmetern mit Büro- und Konferenzräumen zur Verfügung stehen, inklusive eines ausgebauten Dachgeschosses. Verbunden sind das alte Rathaus und der Neubau in Zukunft über einen gläsernen Durchgang, der durch einen zusätzlichen Eingang auch außerhalb der Öffnungszeiten des Rathauses Zugang zu den Büros der Wirtschaftsförderung und des Stadtmarketings ermöglichen soll. Bürgermeister Thomas Schröder sprach bei dem Spatenstich zum Bauprojekt im September von einem Meilenstein für die Stadt Marsberg: „Es handelt sich um einen Zweckbau und keinen Prunkbau, der uns und alle Mitarbeiter zukünftig nach vorne bringen wird.“