Winterberg. Autofahrer in Winterberg nutzen Parkplätze zum Driften. Dafür gibt es harte Kritik, aber auch viel Verständnis. Pro und Contra aus der Community.
Die Drifter erobern Winterberg jedes Jahr aufs Neue. Auf Parkplätzen treffen sie sich, driften, wirbeln durch den Schnee und wagen halsbrecherische Aktionen und Stunts. Besonders der Parkplatz an der Nordhangjause hat sich in der Szene als Hotspot etabliert. Während der vordere Bereich meist von einigen Autos belegt ist, bleibt der hintere Teil leer. Für viele Drifter ist kein Weg zu weit. Mal kommen sie aus dem Ruhrgebiet, mal aus dem Rheinland. Die Nachricht von perfekten Bedingungen verbreitet sich in der Szene schnell.
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Die Drifter selbst wollen Spaß haben. „Wir wollen nur Spaß haben und achten darauf, nichts zu beschädigen“, betont einer der Fahrer im Dezember gegenüber der WP. Trotzdem ernten die Drifter stets Kritik. Die WP-Community spaltet sich dabei in zwei Lager, viele finden das Driften nicht verwerflich, aber gerade Winterberger halten dagegen und weisen auf die Schäden hin. Ein Pro und Contra aus der Community:
Driften in Winterberg - Pro: Fahrsicherheitstraining mit Spaß
Tapir Löff schreibt auf eine Umfrage der WP: „Mein Gott, es gibt weitaus schlimmere Dinge wie ein bisschen auf Schnee herum schleudern. Und mal ganz ehrlich so neu ist das ganze auch nicht... Ich glaube das viele in vergangen Zeiten nicht der Versuchung widerstehen konnten. Damals waren das aber keine Straftaten sondern „dumme Jungen“ oder „Halbstarken“ Taten.“ Maximilian Zell glaubt an einen handfesten Vorteil durch das Driften: „Ich finde es gut um sein Auto kennen zu lernen. Wo ist das Problem auf einem großen Platz wo es keinen gefährdet etwas Spaß zu haben. So kann man vielleicht bei einem wirklichen unbeabsichtigten Rutschen sein Auto fangen.“ Das findet auch Christian Hummel. Er habe selbst früher gedriftet, wie er auf WP-Umfrage hin schreibt. „So lernt man nämlich auch Autofahren und das Fahrzeug bei Glätte sicher beherrschen. Und hat auch noch ein wenig Spaß dabei.“ Dieser Sichtweise stimmen zahlreiche Nutzer zu. Domi Nik kann sogar von einem Erlebnis berichten, bei dem ihm das Driften selbst zugute gekommen war: „Mir hatte es einmal geholfen in einer Kurve in der ich geradeaus gerutscht bin - mit über 70km/h. Zum Glück hatte ich geübt und die Situation gemeistert, trotz Gegenverkehr.“ Und Leo Hann fasst zusammen: „Solange sich niemand verletzt und kein anderes Eigentum beschädigt wird, soll das doch wohl erlaubt sein.“ Das sieht auch Domenico Pantaleo so: „Solange es auf einem Parkplatz ist, wo Gefährdung Dritter ausgeschlossen ist, bin ich da voll für, im Straßen Verkehr hat das nichts zu suchen.“
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Driften in Winterberg - Contra: Zu gefährlich und zu laut
Birgit Pape hat eine klare Meinung: „Gefährlich und obendrein verboten!“ Volker Kießler betont: „Erstens gefährden sie sich nicht selbst, sondern auch andere Autofahrer.“ Ihm sei es egal, wenn das Auto zu Schrott gefahren werde, die Gefährdung anderer Autofahrer sei zu groß. „Ich bin der Meinung, dass man diesen Chaoten den Führerschein entzieht.“ Viele bemängeln auch den Störfaktor der durch die gefährlichen Situationen und schlicht durch den Lärm entsteht. Bernd Draeger schreibt: „Ich habe mit meinem Sohn auf dem Kahlen Asten im Hotel übernachtet. Wir verbrachten dort ein Wochenende im Schnee. Abends ging es los, im Affenzahn rund um das Hotel. Macht bestimmt Spaß, aber nicht wenn die Leute schlafen wollen. Zumal es genug andere Flächen zum Driften gibt, wo es keine Menschen gibt.“
Zusammengefasst allerdings scheint sich die Mehrheit nicht an den Driftern zu stören - sofern es keine Anwohner sind. Unter der WP-Umfrage jedoch mehren sich die positiven Stimmen, die auf den Spaßfaktor hinweisen und auch die positiven Aspekte des Driftings in den Blick nehmen.
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