Hochsauerlandkreis. Dirk Wiese hat einen klaren Plan: Mit seinem 10-Punkte-Programm will er Jobs sichern, Krankenhäuser erhalten und das Sauerland stärken.

Der Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese (SPD) aus Brilon hat sein Zehn-Punkte-Programm für die kommende Bundestagswahl vorgestellt. Bereits bei den vergangenen Wahlen hatte Wiese ähnliche Pläne präsentiert, die sich mit Themen wie Gesundheitsversorgung, Infrastruktur und ländlicher Entwicklung befassten. Viele der damaligen Schwerpunkte – wie die Stärkung der Polizei, die Förderung digitaler Infrastruktur und die Sicherung von Krankenhäusern im ländlichen Raum – finden sich auch in seinem aktuellen Programm wieder.

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„Die aktuelle wirtschaftliche Lage erfordert einen klaren Fokus auf die Sicherung und Schaffung von gut bezahlten und tarifgebundenen Arbeitsplätzen bei uns im Sauerland“, erklärt Wiese in dem Papier. Dies könne durch gezielte Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Verbesserung von Rahmenbedingungen erreicht werden. Ein weiterer Schlüssel liege im Ausbau erneuerbarer Energien und deren bezahlbarer Umsetzung für Unternehmen. Gleichzeitig brauche es eine Willkommenskultur vor Ort, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. „Für viele existiert das Wort Heimat auch im Plural“, so Wiese. Mit dem Mittelstands-Kompetenzzentrum an der Fachhochschule Südwestfalen könnten Innovationen und Arbeitsplätze gesichert werden.

Auch der heimische Tourismus spielt eine wichtige Rolle. Wandern, Mountainbiking und Wintersport stünden im Mittelpunkt der Tourismusregion Sauerland. „Mit der Unterstützung von Bundes- und Landesebene wollen wir die Tourismusregion weiter stärken und ausbauen“, so Wiese.

Gesundheit und Pflege im Fokus

In der Gesundheitsversorgung sei der Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser eine zentrale Forderung. „Die Krankenhausreformen müssen dazu führen, dass wir weiter eine wohnortnahe Krankenhausversorgung im Hochsauerlandkreis haben“, erklärte Wiese. Junge Ärztinnen und Ärzte könnten durch finanzielle Anreize oder kommunal getragene Praxen für die Region gewonnen werden. Telemedizin und mobile Sprechstunden könnten helfen, Versorgungslücken zu schließen.

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Für die Pflege sei eine umfassende Reform notwendig. „Ohne erhöhte Steuerzuschüsse wird das nicht finanzierbar sein“, betont Wiese. Auch bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte sieht er als Schlüssel, um die Herausforderungen in diesem Bereich zu bewältigen.

Bildung und Integration

Vor Ort müsse ausreichend Platz in Kitas geschaffen werden, um den Bedarf zu decken. Der Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz ab 2026 stelle Kommunen vor große Herausforderungen. „Die Städte und Gemeinden bei uns im Sauerland brauchen dafür eine ausreichende Finanzierung vom Land NRW“, sagte Wiese. Berufsschulen und Ausbildungszentren müssten modernisiert werden, um langfristig Fachkräfte zu sichern. Ein weiteres Ziel sei es, die Integration von Geflüchteten zu erleichtern, insbesondere durch einen einfacheren Zugang zu Ausbildung und Arbeit.

Infrastruktur als Schlüsselfaktor

Im Bereich der Infrastruktur will Wiese die Modernisierung der Oberen Ruhrtalbahn und die Reaktivierung stillgelegter Strecken wie der Röhrtalbahn oder die Almetalbahn vorantreiben. Ein Ausbau des Radwegenetzes könne nicht nur den Tourismus, sondern auch den Pendlerverkehr stärken. Projekte wie der Weiterbau der B7n bleiben auf der Agenda. „Die strukturelle Unterfinanzierung der öffentlichen Aufgaben vor Ort muss dringend gelöst werden“, forderte er.

Wohnen und gesellschaftlicher Zusammenhalt

Wiese plädiert für vereinfachte Bauvorschriften und innovative Konzepte wie modulare Bauweisen oder Tauschprogramme. „Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum und neue Wohnbauformen, um das Sauerland als attraktiven Lebensstandort zu festigen.“ Dies gelte nicht nur für junge Familien, sondern auch für ältere Menschen, die barrierefreie Wohnungen benötigen.

Das Ehrenamt bezeichnet Wiese als tragende Säule des gesellschaftlichen Lebens im Sauerland. Vereine und ehrenamtlich Engagierte bräuchten bessere Rahmenbedingungen. Auch Schützenfeste, ein fester Bestandteil der regionalen Kultur, sollen unterstützt werden. Ebenso wichtig sei der Ausbau kommunaler Sportstätten, um die Attraktivität für den Nachwuchs zu erhöhen.

Innere Sicherheit und Klimaanpassung

Im Bereich der inneren Sicherheit sprach sich Wiese für eine bessere Ausstattung der Polizei und eine stärkere Unterstützung des Katastrophenschutzes aus. Angesichts klimatischer Veränderungen müssten Maßnahmen wie Starkregenvorsorge und Klimaanpassungsstrategien Priorität haben. „Wir brauchen mehr Plätze in Frauenhäusern und eine ausreichende Finanzierung der Frauenberatungsstellen“, so Wiese zu weiteren Herausforderungen im Bereich der Sicherheit.

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„Die SPD verabschiedet am 11. Januar auf dem Bundesparteitag in Berlin ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl mit klaren Schwerpunkten für ein gerechtes und solidarisches Land, indem innere, äußere und soziale Sicherheit zusammen gedacht und nicht gegeneinander ausgespielt werden. Mit meinem 10-Punkte-Plan für das Sauerland möchte ich die aus meiner Sicht wichtigsten politischen Aufgaben und Lösungsansätze für unsere Region hervorheben, die ich auch weiterhin klar und konsequent in Berlin vertreten werde. Denn die Zukunft unserer Region entscheidet sich zuallererst hier vor Ort“, betont der heimische Bundestagsabgeordnete abschließend.