Olsberg/Brilon. Die Hüttenstraße zwischen Brilon und Olsberg wird doch nicht Ende November geöffnet. Die Stadt spricht über die Gründe und nennt neuen Termin.

Schlechte Nachrichten für Pendler und Anwohner: Die Hüttenstraße zwischen Brilon und Olsberg wird weiter gesperrt bleiben. Das bestätigt die Stadt Brilon auf Anfrage der Westfalenpost. Ursprünglich war geplant, die Straßenarbeiten Ende November abzuschließen (wir berichteten). Dieser Termin lässt sich allerdings nun doch nicht halten. Die Stadtverwaltung und die Stadtwerke erklären nun exklusiv gegenüber der WP, woran die Verzögerung liegt.

Hüttenstraße zwischen Brilon und Olsberg: Aufwendige Arbeiten

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Auf den Bildern sieht man den Baufortschritt in der Hüttenstraße aus den vergangenen Monaten. Deutlich zu erkennen: Der Felsen, der erst abgebaggert werden muss. © WP | Stadtwerke Brilon

Bernd Dünschede, Fachbereichsleiter Technik der Stadtwerke (die durch die Stadt mit der Maßnahme Hüttenstraße beauftragt worden waren), wirft einen Plan der Hüttenstraße an die Wand. Durch Probleme mit den Wasserleitungen sei eine neue Kanalplanung nötig gewesen. Die vorhandenen Kanäle allerdings lagen rechts und links der Straße in den Gehwegen, ebenso die Wasserleitungen. Beides wurde nun in der Mitte der Straße neu angelegt. „Dabei gab es einige Schwierigkeiten. Die Anschlüsse beispielsweise lagen ebenfalls in den Gehwegen, allerdings bei jedem anliegenden Haus an einer anderen Stelle.“ Teils seien die alten Kanäle so eingebrochen gewesen, dass eine Kamera zur Sichtung und Planung nicht mehr durch die Kanäle hätte fahren können. „Wir mussten also sehr aufwendig prüfen, wo die Hausanschlüsse sind und dann planen, wie wir sie bündeln können.“ In der Desmecke fällt die Straße zudem ab Projektleiter Thomas Voß erklärt: „Der Kanal liegt an diesen Stellen bis zu vier Meter tief umgeben von purem Felsen. Da wir innerorts nicht sprengen dürfen, musste der Fels aufwendig abgebaggert werden.“ Dünschede ergänzt: „Manchmal konnten die Arbeiter leider nur ein Rohr pro Tag verlegen. Mehr Kolonnen konnten wir zudem auch nicht einsetzen, denn das hätte aufgrund der schwierigen Arbeit an dem felsigen Untergrund nichts gebracht.“ Gleichzeitig wurde auch ein neues Stromnetz verlegt, da mehrere Anwohner Wallboxen beantragt hatten und das Stromnetz nicht ausgereicht hätte. Zudem wurde auch die vorhandene Gasleitung verlegt - aufgrund der Lage und Tiefe. Auch die Deutsche Glasfaser hat sich an den umfangreichen Arbeiten beteiligt und die Kabel bereits verlegt. Intensive Umlegungsarbeiten in der Hüttenstraße also.

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Bernd Dünschede betont, dass der Verkehr es den Arbeitern ebenfalls nicht leichter gemacht hätte. „Viele akzeptieren nicht, dass die Umleitung, die durch die Hüttenstraße führt, wirklich nur für Anlieger ist. Schilder wurden ignoriert und weil bei Google Maps keine Sperrung angezeigt wird. Das stört den Bauablauf und die Arbeiter massiv.“ Marcus Bange von der Stadt Brilon sagt: „Die Umleitungsstrecke ist nun so kaputt, dass wir diese auch neu machen müssen.“ Hinzu kam der Wintereinbruch in den letzten Wochen, der ebenfalls für Verzögerungen gesorgt hat.

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Auf den Bildern sieht man den Baufortschritt in der Hüttenstraße aus den vergangenen Monaten. © WP | Stadtwerke Brilon

Bernd Dünschede verspricht: „Wir wissen, dass hier Druck auf dem Kessel ist und das haben wir der Baufirma weitergegeben, wir versuchen nun das möglichste.“ Ende der 50. Kalenderwoche, um den 13. Dezember herum, soll die Sperrung aufgehoben werden, aber Dünschede will sich nicht festnageln lassen. „Ich kann hier nicht versprechen, dass wir am 13. Dezember um 12 Uhr öffnen.“ Aktuell seien Asphaltbinder vor Ort, in der nächsten Woche werde die Deckschicht aufgetragen, dies sei für drei Tage angesetzt, da die Einmündungen der Straße die Arbeiten schwerer machen. „Kalte Temperaturen können sich auf die Arbeit auswirken, aber wir versuchen es jetzt“, so Dünschede.

Die Baufirma wurde von den Stadtwerken Brilon nun gelobt

Man sei stetig im Gespräch mit der Baufirma gewesen, wie Dünschede noch einmal klarmacht. „Das war eine prima Baufirma, die alles gemacht hat um so schnell wie möglich voranzukommen. Teilweise wurden acht oder neun Stunden geackert, die machen ihre Arbeit gut.“ Zuvor hatte der Bürgermeister Christof Bartsch die Baufirma kritisiert. Kritik von den Anwohnern selbst, die direkt betroffen sind, gibt es laut Dünschede keine. „Der Umgang miteinander ist gut, alles hat gut geklappt.“

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Die Hüttenstraße zwischen Brilon und Olsberg in Altenbüren wird länger gesperrt bleiben.  © WP | Jana Naima Schopper

Sperrung der Hüttenstraße kommt im Sommer wieder

Seit rund 12 Monaten wird in der Hüttenstraße gebaut. Auf einer Länge von rund 350 Meter werden in zwei Bauabschnitten die Versorgungsleitungen erneuert sowie anschließend die Fahrbahn und die Gehwege erneuert. Vor der aktuellen Sperrung war die Hüttenstraße schon einmal gesperrt, für die Wintermonate aber wieder geöffnet worden, um den Verkehr in den Wintermonaten zu entlasten. Bange betont, diese Öffnung habe die Stadt zusätzlich 20.000 Euro gekostet. Im nächsten Sommer steht abermals eine Sperrung der Straße an.

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