Winterberg. In einem Garten soll in einem Garten Gas soll gegen Maulwürfe verwendet worden sein. Die Falle stand auf einer Wiese. Was zum Fall bekannt ist.
Die Vorwürfe sind schwer und könnten ein juristisches Nachspiel haben. Ein Fall von mutmaßlicher Tierquälerei sorgt in Winterberg für Aufsehen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits. Auf einem Gartengrundstück soll Propangas eingesetzt worden sein, um Maulwürfe zu töten. Der Vorfall wurde durch eine anonyme Meldung bei der Tierrechtsorganisation PETA bekannt. Die Tierrechtler verschickten eine Pressemitteilung mit einem Foto, dass das Vergehen zeigen soll.
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Ermittlungen laufen
Man habe die Staatsanwaltschaft Arnsberg wegen des Verdachts auf Verstöße gegen das Strafgesetzbuch, das Tierschutzgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz informiert. Auf WP-Anfrage erklärte der Pressesprecher der Staatsanaltschaft Arnsberg, Oberstaatsanwalt Thomas Poggel: „Den Eingang der Anzeige kann ich bestätigen. Die Ermittlungen dauern noch an. Ermittelt wird wegen Paragraf 17 des deutschen Tierschutzgesetzes, der einen Strafrahmen von Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahre hat“, erklärte er. Auch die Untere Naturschutzbehörde sei, laut PETA, ebenfalls von den Tieraktivisten in Kenntnis gesetzt worden. Im Gespräch mit der WP erläutert Lisa Redegeld, Fachreferentin für Whistleblower-Fälle bei PETA, den Sachverhalt: „Die Polizei konnte die Präsenz einer Propangasflasche im Hintergarten bestätigen. Wir wurden im September über unser Whistleblower-Formular im Internet auf den Fall aufmerksam gemacht.“ Aus Gründen des Datenschutzes will Redegeld keine näheren Angaben zur Quelle machen, auch nicht darüber, wo genau sich der Ort der möglichen Tierquälerei befindet.
PETA und Tierschutz in Deutschland
„Es ist erschreckend, zu welchen grausamen Methoden gegriffen wird, weil Maulwürfe beim Graben Hügel im Garten hinterlassen“, so Redegeld. „Die Tiere mittels Gas zu töten, bedeutet für sie einen qualvollen Tod und ist zudem tierschutzwidrig. Wir sind erleichtert, dass die Behörde hier so schnell reagiert hat und hoffen, dass diese Tierquälerei streng sanktioniert wird.“
Die Organisation weist darauf hin, dass Maulwürfe sich entgegen der weitverbreiteten Annahme nicht von Pflanzen oder deren Wurzeln ernähren, sondern von den bei vielen Gärtnern unbeliebten Schnecken, Engerlingen, Raupen, Schnakenlarven und gelegentlich von kleinen Mäusen. Außerhalb der Paarungszeit würden Maulwürfe zudem Wühlmäuse vertreiben, die ihr Tunnelsystem nutzen, aus dem Gemüsegarten. In einer PETA-Pressemitteilung heißt es: „Die Einzelgänger graben sich pro Stunde bis zu sieben Meter weit durch die Erde und errichten Nahrungsgänge, die wiederum zu ihrer etwas tiefer liegenden Nestkammer führen. In diesen Kammern ruhen sie, lagern ihre Nahrung und ziehen ihre Jungen auf. Mit ihrer Grabtätigkeit lockern sie den Boden auf – die Tunnel wirken dabei wie eine Drainage – und helfen den Wurzeln so bei der Nährstoffaufnahme.“
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PETA, gegründet 1980 in den USA, ist eine der weltweit größten Tierrechtsorganisationen. Bekannt für ihre provokanten Kampagnen, setzt sich PETA gegen jede Form der Tiernutzung ein. Die Organisation erhält nach eigenen Angaben jährlich etwa 4000 Meldungen über mögliche Fälle von Tierquälerei. Redegeld kritisiert den Umgang mit Tierschutzgesetzen in Deutschland: „Leider werden Tierschutzgesetze in Deutschland nicht wirklich ernst genommen. Diese Fälle gehen häufig nicht vor Gericht, und die Strafen sind aus unserer Sicht zu niedrig“, sagt sie. Dabei seien sogar Freiheitsstrafen bei schweren Verstößen möglich, würden aber bislang nicht angewandt, so die PETA-Aktivistin.
Rechtliche Lage
Das deutsche Recht sieht bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren oder Geldstrafen vor. In der Praxis werden jedoch häufig mildere Strafen verhängt. Trotz dieser gesetzlichen Möglichkeiten beklagt PETA, dass viele Fälle nicht vor Gericht gebracht werden.
Kritik an PETA
Trotz ihrer Erfolge im Tierschutz steht PETA auch in der Kritik. Vorwürfe reichen von radikalen Positionen über kontroverse Kampagnen bis hin zu Anschuldigungen der Übertreibung. In den USA wurde PETA für die hohe Einschläferungsrate in ihrem Tierheim kritisiert.