Brilon. Eine bewegende Geste: Zum Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome kamen in Brilon zahlreiche Menschen zusammen.
Rund 150 bis 200 Menschen gedachten am vergangenen Freitag der Opfer der Novemberpogrome in Brilon. Der von der Stadt Brilon, dem Jugendparlament und dem Bündnis für Demokratie organisierte Gedenkmarsch führte die Teilnehmer zu verschiedenen Stationen jüdischen Lebens in der Stadt. Die Veranstaltung wurde von der Polizei begleitet.
Gedenkveranstaltung begann am alten jüdischen Friedhof in Brilon
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Die Gedenkveranstaltung begann am alten jüdischen Friedhof, wo Probst Reinhard Richter das jüdische Totengebet Kaddisch vortrug. Im Anschluss führte der Weg durch den unteren Rathausflur. Dort wurden die Teilnehmer mit den Gesichtern der ehemaligen jüdischen Mitbürger Brilons konfrontiert, von denen viele später deportiert und ermordet wurden.
Viele Momente sorgen für bewegte Stimmung in Briloner Gedenkmarsch
Besonders ergreifend war der Halt in der Mariengasse. Vor Haus Nummer 1 trugen Jugendliche die Schicksale der dort einst lebenden jüdischen Familien vor. Sie berichteten von Ruth, die am 30. April 1942 zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Margarethe, ihrer Mutter Erna und ihrer Tante Charlotte in das Konzentrationslager Zamosc nach Polen deportiert wurde. „Sie war so alt wie wir“, stellten die jungen Vorlesenden fest - ein Moment, der die Anwesenden sichtlich bewegte.
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Den Abschluss des Gedenkmarschs bildete eine Zusammenkunft am ehemaligen Standort der Synagoge, wo die Teilnehmer Kerzen zum Gedenken niederlegten.
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