Hochsauerlandkreis. Das Sturmtief des Ex-Orkans „Kirk“ trifft den Hochsauerlandkreis weniger stark als befürchtet. Die Regenmengen im HSK waren sehr unterschiedlich.
Die Zeichen im Hochsauerland standen auf Sturm. Der ehemalige Orkan Kirk sollte in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag über den HSK ziehen. Allerdings wurde die Region rund um Brilon, Marsberg, Olsberg, Medebach, Hallenberg und Winterberg verschont. Trotzdem schießt die Region um den Kahlen Asten beim Unwetter der vergangenen Nacht den Vogel ab! Denn deutschlandweit gab es nirgendwo so viel Regen binnen 24 Stunden wie dort oben. 62 Liter waren es auf dem Dach des Landes und Neuastenberg kommt sogar auf 63 Liter. „Anfang der Woche sah es noch so aus, als würde das Zentrum des Tiefs weiter nördlich ziehen. Letztlich hat es aber mehr den Schwarzwald und die Vogesen getroffen“, sagt Wetter-Experte Julian Pape vom Wetterportal Sauerland. Zweimal pro Woche betrachtet er in unserer Zeitung die meteorologische Entwicklung im Altkreis Brilon.
Viel Regen in Winterberg - wenig Regen in Marsberg
Wie wichtig diese differenzierte Beobachtung ist, zeigt auch das aktuelle Sturmtief. Den 63 Litern Niederschlag im Raum Winterberg stehen im selben Zeitraum nur zehn Liter im Raum Marsberg gegenüber. Das belegen auch die hydrologischen Messdaten des LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz). Der Pegel der Diemel bei Westheim stieg innerhalb eines Tages lediglich um 10 Zentimeter von 46 auf 56 Zentimeter an; die Ruhr hingegen bei Olsberg breitete sich binnen 24 Stunden von 46,4 auf einen Pegelstand von 93,1 Zentimeter aus. Und bei Dalwigksthal stieg der Stand der Orke von 54 auf 129 cm. Das sind alles noch Werte im grünen Bereich. Das Wasser wird schnell wieder abfließen, in den nächsten Tagen soll es sogar trocken und mitunter sonnig werden.
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Auch der Wind hielt sich in Grenzen. Julian Pape: „Die gemessene Wind-Höchstgeschwindigkeit von 75 km/ erreichen wir hier bei uns an jedem zweiten Herbst-Wintertag. Der Norddeutsche würden sagen: Eine steife Brise.“ Genau diese Prognose hatte Pape auch im Vorfeld abgegeben.
Bilanz der Feuerwehren
Eine ruhige Nacht hatten die Feuerwehren im Kreisgebiet. Keinen Einsatz gab es laut Stadtbrandmeister Michael Gamm in Hallenberg. Auch die Feuerwehren in Brilon und Olsberg mussten nicht ausrücken. Das bestätigten sowohl Andreas Becker aus Brilon als auch Edgar Schmidt aus Olsberg. Letzterer sagt: „Gott sei dank, mir ist es lieber so“, und spielt damit auf die angekündigten Regenfälle und Windböen an. Auch in Winterberg blieb es ruhig, wie der Pressesprecher der Feuerwehr, Jens Vogelsang, erklärte. In Medebach hatten die Feuerwehrkräfte fast nichts zu tun, wie Feuerwehrsprecher André Krüger mitteilte. Lediglich in Titmaringhausen musste am frühen Donnerstagmorgen ein kleiner umgefallener Baum von der Straße „Am Pferdelauf“ entfernt werden. Auch der Sprecher der Feuerwehr Marsberg, Frank Steker, berichtete von einer weitesgehend ereignislosen Nacht. Ein umgefallener Baum, der die Fahrbahn der L912 am Diemelsee für eine kurze Weile blockierte, sei in den Morgenstunden bereits weggeräumt worden. Auch für den Rest des Tages rechne die Feuerwehr mit einem eher ruhigen und durchschnittlichen Ablauf.