Brilon.. Die Bilanz der Michaelis Kirmes in Brilon fällt insgesamt positiv aus. Die Schausteller haben aber eine Forderung an die Stadt fürs nächste Jahr.
Als die ersten Kinder in seiner Achterbahn lachten, wusste Adolf Hirsch jr., dass die Michaelis-Kirmes ein Erfolg wird. „Für mich lief alles hervorragend, das Wetter war nahezu perfekt“, berichtete der Schausteller, der seit seiner Kindheit das Kirmesleben kennt. Seine tiefe Verbundenheit zeigt sich in besonderen Momenten: Die Hochzeit mit seiner Frau feierte er auf einer Kirmes, und seine Tochter wurde in einem Frankfurter Festzelt getauft.
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Nicht nur Hirsch, sondern auch Stadt, Polizei, Feuerwehr und weitere Beteiligte zogen am letzten Kirmestag beim traditionellen Schaustellerfrühstück eine durchweg positive Bilanz der vom 27. bis 30. September stattgefundenen Michaelis-Kirmes.
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In Vertretung von Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, der an einer wichtigen Konferenz des Hochsauerlandkreises teilnahm, begrüßte Bürgermeisterstellvertreter Marcus Bange die Anwesenden. „Ein großer Dank geht in diesem Jahr an den Wettergott, auch wenn es am Freitagabend etwas geregnet hat“, sagte Bange. „Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass die Kirmes gut gelaufen ist, viele Besucher da waren und ein guter Mix an Angeboten bestand.“
Polizei zieht Bilanz
Die Polizei berichtete von einer insgesamt ruhigen Veranstaltung mit nur sechs Einsätzen. „Es gab lediglich zwei Diebstähle und einen Fall von Körperverletzung“, so ein Polizeisprecher. „Die betreffende Person durfte ihren Rausch auf der Wache ausschlafen und wurde am Montag wieder entlassen.“ Man gehe davon aus, dass es auch weiterhin ruhig bleibe.
Auch das Deutsche Rote Kreuz zeigte sich zufrieden. „Es gab insgesamt nur wenige Einsätze“, erklärte ein DRK-Vertreter und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit, insbesondere mit dem Ordnungsamt.
Die Feuerwehr konnte ebenfalls Positives vermelden. „Wir haben aus den vergangenen Jahren Erfahrungen gesammelt und umgesetzt. Insofern ist dieses Mal alles ruhig geblieben“, sagte ein Vertreter der Feuerwehr. „Die Fahrbahnen waren frei, und bis auf einen Einsatz auf dem Kirmesgelände gab es keine Besonderheiten.“
ÖPNV verzeichnet steigende Fahrgastzahlen
Die Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG) bot über die Kirmestage mehrere Zusatzfahrten an. „Insgesamt sind 1.400 Personen mitgefahren, was mehr ist als in den Jahren 2022 und 2019“, berichtete Alexandra Schäfer von der RLG. Dass es keinen gedruckten Fahrplan mehr gab, habe sich bewährt. „Man hätte möglicherweise noch besser auf die Ersatzhaltestellen hinweisen können, die sich teilweise an schlecht einsehbaren Stellen befanden“, so Schäfers.
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Schausteller loben Veranstaltung
Die Schausteller zeigten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Kirmes. „Es war eine gute Veranstaltung. Ein deutlicher Aufwind war zu spüren, den viele Schausteller mitnehmen konnten“, betonte Rudi Isken. „Die Kirmes in Brilon ist eine wertige Veranstaltung, die eine hohe Frequenz in die Innenstadt bringt.“ Er lobte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, wies jedoch auf ein sich abzeichnendes Problem bei der energetischen Infrastruktur hin. „Ich wünsche mir von der Stadt, dass sie es zukünftigen Anbietern leichter macht, den Strom zu verlegen. Es gibt in diesem Bereich einen großen Personalmangel und nur noch wenige Anbieter auf dem Markt, die so etwas leisten können.“
Positive Resonanz aus Politik und Bürgerschaft
Aus der Politik kamen nahezu ausschließlich wohlwollende Rückmeldungen. Der ÖPNV wurde gelobt, und auch die Anwohnerschaft hatte in diesem Jahr nichts zu beklagen. „Es war alles ruhig und sehr angenehm“, bestätigte ein Anwohner.
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Amtsleiter Klaus Wrede vom Ordnungsamt zog ebenfalls ein positives Fazit: „Alles war bunt, es duftete – das Bild der Kirmes war echt toll.“ Er bedankte sich insbesondere beim Marktmeister für die gute Organisation. Einsätze habe es nur wenige gegeben.
Einzelhandel profitiert vom Kirmestrubel
Die BWT Brilon Wirtschaft und Tourismus GmbH hob den positiven Effekt der Kirmes auf den Einzelhandel hervor, besonders am verkaufsoffenen Sonntag. „Die Kirmes bringt Leben in die Stadt und belebt das Geschäft“, so Oliver Dülme als letzte Amtshandlung, der heute seine neue Stelle beim Hochsauerlandkreis antritt.
Marktmeister Florian Hohmann konnte noch keine genauen Besucherzahlen nennen, zeigte sich aber optimistisch: „Es waren mindestens genauso viele Besucher wie im letzten Jahr, als wir 50.000 Gäste zählen konnten.“
Bezüglich des angesprochenen Stromproblems zeigte sich auch die Stadt offen. Marcus Bange versicherte: „Wir kennen das Problem und werden uns darum kümmern. Wir sind bei diesem Thema bereits in der Diskussion.“