Brilon/Bonn/Berlin. Internet und Kartenzahlungen funktionierten in Brilon nicht. Die Störungen sorgen für erhebliche Einschränkungen.

Ein ungewöhnlicher Donnerstag hielt die Bewohner von Brilon in Atem, als die Stadt im Hochsauerlandkreis von gleich zwei schwerwiegenden technischen Ausfällen heimgesucht wurde. Sowohl das Internet im Netz der Telekom als auch die Zahlung mit Debit- und Kreditkarten der Sparkasse waren betroffen.

Kartenzahlungssysteme außer Betrieb

Die Sparkasse Hochsauerland bestätigte gegenüber der Westfalenpost Einschränkungen bei der Kartenzahlung, insbesondere mit Kreditkarten. Thomas Rienecker, Pressesprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, erläuterte die Situation: „Derzeit kann es zu technischen Problemen bei der Zahlung mit Debit- und Kreditkarten kommen. Betroffen ist ein IT-Dienstleister und die an diesen angeschlossenen Anbieter.“ Er betonte jedoch, dass Geldautomaten der Banken und Sparkassen von der Störung nicht betroffen seien.

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Die Auswirkungen waren in der gesamten Stadt spürbar. Rienecker versicherte jedoch, dass alle Beteiligten mit Hochdruck an der Behebung der Störung arbeiteten: „Wir analysieren derzeit gemeinsam übergreifend mit Zahlungssystembetreibern und Anbietern den Sachverhalt sowie Art und Umfang der Störung.“ Die genaue Ursache und voraussichtliche Dauer der Störung blieben zunächst unklar. Auch auf dem Internetportal alles-stoerungen gingen bis zum Mittag ebenfalls zahlreiche Meldungen ein. Für viele Briloner war die Situation ein unliebsames Déjà-vu. Erst am 4. April dieses Jahres hatte es in Brilon und deutschlandweit eine ähnliche Störung gegeben. Damals waren vor allem EC-Karten der Sparkasse betroffen, die in verschiedenen Geschäften, darunter Bäckereien und Kioske, nicht akzeptiert wurden. Die Sparkasse Hochsauerland hatte seinerzeit bestätigt, dass die Störung auf ein Problem im Autorisierungssystem zurückzuführen war. Die Wiederholung eines solchen Vorfalls innerhalb weniger Monate wirft Fragen zur Stabilität und Zuverlässigkeit der verwendeten Systeme auf. Am Nachmittag teilte der Sparkassenverband gegen 16 Uhr mit, dass die Störung vollständig behoben worden sei.

Internetausfall bei der Telekom

Als wäre die Störung der Kartenzahlungen nicht schon herausfordernd genug, sahen sich die Briloner am selben Morgen mit einem weiteren technischen Problem konfrontiert: Denn es kam zu einem mehrstündigen Ausfall sdes Internets bei der Deutschen Telekom und anderen Anbietern, die das Netz der Telekom nutzen. Die Auswirkungen waren weitreichend. Nicht nur Privathaushalte waren betroffen, sondern auch wichtige öffentliche Einrichtungen und Unternehmen. Die Stadtverwaltung Brilon war plötzlich telefonisch nicht mehr erreichbar, was die Kommunikation mit den Bürgern erheblich erschwerte. In einer Mitteilung erklärte die Stadt: „Die Stadt Brilon ist aktuell telefonisch nicht erreichbar. Weitere Dienste sind von der Störung aktuell nicht betroffen. Sicherheitsrelevante Ausfälle sind uns aktuell nicht bekannt.“ Als Notlösung verwies die Verwaltung auf die Erreichbarkeit per E-Mail oder über die bekannten Social-Media-Kanäle.Auch die Lokalredaktion der Westfalenpost war von dem Internetausfall betroffen.

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Internet am Vormittag wiederhergestellt

Auf Anfrage der Westfalenpost erklärte die Telekom, dass ein defektes Bauteil die IP-Leistung im Netzbereich Brilon beeinträchtige. Der Ausfall trat gegen 5:30 Uhr am Morgen auf, was für viele Briloner bedeutete, dass sie beim Aufwachen bereits ohne Internetverbindung waren. (Anm. d. Red.: Wenn die Telekom von einer Beeinträchtigung der IP-Leistung spricht, bedeutet das, dass die grundlegende Fähigkeit des Netzwerks, Daten zu übertragen und zu routen [verteilen], gestört war). Auch aus Olsberg gab es Berichte über einen Ausfall des Internets.

Die Telekom versicherte, dass ihre Techniker intensiv daran arbeiteten, das defekte Bauteil schnellstmöglich zu beschaffen und auszutauschen. „Unsere Teams sind im Einsatz, um die Störung so schnell wie möglich zu beheben. Wir verstehen die Unannehmlichkeiten, die dieser Ausfall für unsere Kunden in Brilon verursacht, und arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung“, erklärte ein Sprecher des Unternehmens.

Zur Erleichterung vieler Briloner konnte die Telekom daher schon am Vormittag Entwarnung geben, nachdem zunächst mitgeteilt worden war, dass die Störung auch länger anhalten könne. Auch die Redaktion der Westfalenpost Brilon war gegen 11.30 Uhr wieder online.