Hochsauerlandkreis/Medebach. Ein Knall hallt morgens um 6.20 Uhr Menschen durch Medebach. Was steckt hinter dem Donnerschlag? Antworten von Polizei, Bundeswehr und Stadt.
Ein lauter Knall schallt am Mittwochmorgen durch Medebach. Gegen 6.20 Uhr werden viele Menschen der Kleinstadt im Sauerland aufgeschreckt. In der Facebook-Gruppe „Du bist Medebacher, wenn …“ entwickelt sich eine Debatte. Was war Auslöser des Donnerschlags, der durch den Ort hallte? Ein Nutzer schreibt, dass es sich wie eine Explosion angehört habe. Mehrere Nutzer antworten, doch zunächst klärt sich nicht, worum es sich gehandelt haben könnte.
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Bei der Polizei im Hochsauerlandkreis gehen im Laufe des Tages keine Meldungen oder Anfragen von Bürgern ein. Einen Feuerwehralarm, der auf den Knall hindeuten könnte, gibt es zunächst ebenfalls nicht und beim Ordnungsamt der Hansestadt gibt es keine Erkenntnisse, was den Knall ausgelöst haben könnte.
Luftfahrtamt der Bundeswehr gibt Auskunft
War es ein Überschallknall? Das Luftfahrtamt der Bundeswehr geht auf Nachfrage der Westfalenpost auf Spurensuche. „Die Auswertung der Radardaten vom 28. August 2024 im Zeitraum 5 Uhr bis 7:30 Uhr Ortszeit konnte im Radius von 40 NM (nautische Meile) (ca. 74 km) um Medebach keinen militärischen Flugbetrieb bzw. einen Flug mit Überschallgeschwindigkeit nachweisen“, heißt es in der Antwort.
Sogenannte Überschallknalls waren in den 80er und 90er Jahren häufiger zu hören. Im Rahmen von Überschallflügen erreicht ein Flugzeug - abhängig von Luftdruck, Fluggeschwindigkeit und umgebender Luftdichte - eine Geschwindigkeit von mehr als 330 Metern pro Sekunde. Das entspricht rund 1.188 km/h und höher, so das Luftfahrt-Bundesamt. „Eine Begleiterscheinung solcher Flüge, der sogenannte Überschallknall, ist physikalisch bedingt und wird durch die aerodynamische Form des Flugzeuges, dessen Geschwindigkeit und Flughöhe sowie die meteorologischen Bedingungen bestimmt. Mit dem Eintritt in den Bereich der Schallgeschwindigkeit treten Druckverdichtungen in der das Flugzeug umgebenden Atmosphäre auf, welche sich durch Druckstöße entladen. Diese breiten sich kegelförmig hinter der Schallquelle aus. Die Breite dieses Kegels kann bis zu 80 km betragen. Diese Druckstöße nehmen wir als Knall und Druckschwankungen wahr“, heißt es in der Erklärung.
Auflösung in der Debatte um den Knall
Möglich weise ist die Lösung recht simpel: Ein Nutzer schreibt später in die Gruppe, dass auf einem Supermarktparkplatz der Reifen eines Lastwagens geplatzt ist. „War echt mega laut“, antwortet ein Nutzer. Und ein weiterer schreibt: „Da möchtest du nicht neben stehen. Zum Glück ist nicht mehr passiert.“