Olsberg/Marsberg.. Schlechte Nachrichten für Eltern, die ihr Kind zum 1. August in der neuen DRK-Kita Marsberg angemeldet haben. Es gibt erhebliche Probleme.

Für viele Eltern, die fest mit einem Platz in der neuen DRK-Kita in Marsberg zum 1. August gerechnet haben, war die Nachricht sicher erstmal ein Schock: Die Eröffnung verzögert sich – nach derzeitigem Stand bis zum 1. Oktober. Das teilt der HSK auf Anfrage mit. Das DRK selbst möchte sich auf Nachfrage der WP nicht zu der Thematik äußern.

Neuer Termin: Voraussichtlich Oktober

Zurzeit entstehen im Altkreis Brilon zwei neue Kitas in Trägerschaft des DRK. Beide Einrichtungen sollten eigentlich zu Beginn des neuen Kita-Jahres im August eröffnet werden. Doch inzwischen hat sich gezeigt, dass der Eröffnungstermin für Marsberg nicht eingehalten werden kann. Der HSK hat auf Anfrage der WP dazu erklärt: „Die zum 1. August 2024 vorgesehene Fertigstellung der Umbaumaßnahmen in der LWL Klinik Marsberg wird sich durch das Insolvenzverfahren des bauausführenden Unternehmens verzögern. Nach Auskunft des Investors und des Kita-Trägers kann nach heutigem Stand davon ausgegangen werden, dass die als fünfgruppige Kita geplante Einrichtung zum 1. Oktober 2024 zumindest mit vier Gruppen an den Start gehen kann. Die fünfte Gruppe soll dann im Laufe des Kita-Jahres fertig gestellt werden. So ist gewährleistet, dass zumindest die Kinder mit dem dringendsten Betreuungsbedarf betreut werden können.“

Reaktionen der Eltern

Für viele Eltern, die sich auf den ankündigten Start zum Kita-Jahr 2024/25 verlassen haben, sind das sicher keine guten Nachrichten. Wie der HSK mitteilt, sind sie im Rahmen eines Elternabends über die um zwei Monate verzögerte Inbetriebnahme der Kita informiert worden. Auf die Frage, wie die Reaktionen waren, teilt der HSK mit: „Die Eltern waren erwartungsgemäß nicht begeistert. Dennoch haben sie Verständnis für die nicht vom Kita-Träger zu verantwortende Verzögerung gezeigt.“ Das DRK verweist auf die Antwort des Hochsauerlandkreises und möchte darüber hinaus keine weitere Stellungnahme abgeben.

Trägerwechsel: Ev. Kirchenkreis hatte sich zurückgezogen

Die Eröffnung der Marsberger Kita hatte sich in der Vergangenheit schon einmal verschoben. Ursprünglich hatte der Ev. Kirchenkreis Soest den Zuschlag für die dringend notwendig Kita in Marsberg bekommen. Doch als ein Jahr später noch nicht mit den Umbauarbeiten begonnen worden war, hatte der Kreisjugendhilfe-Ausschuss dem Träger eine Frist gesetzt. Schließlich hatte sich der Ev. Kirchenkreis als Träger zurückgezogen und das DRK Brilon wurde ins Boot geholt. Als neuer Eröffnungstermin wurde der 1. August 2024 anvisiert, der jetzt allerdings nicht eingehalten werden kann.

Der HSK erklärt, dass in der neuen DRK-Kita in Marsberg nach Fertigstellung aller fünf Betreuungsgruppen 38 Kinder unter drei Jahren und 42 Kinder über drei Jahren betreut werden können. Im Laufe der kommenden Jahre werde sich die Altersstruktur zu Lasten der Ü3-Plätze verschieben. So sei gewährleistet, dass die U3-Kinder, wenn sie drei Jahre und älter sind, nicht in eine andere Kita wechseln müssen. Die Kita entsteht in einem seit Jahren leerstehenden Backstein-Gebäude an der Bredelarer Straße, das saniert und umgebaut wird.

DRK-Kita in Olsberg startet wie geplant

Gute Nachrichten gibt es für die neue Außenstelle der DRK-Kita Assinghausen in Olsberg. Sie wird planmäßig am 1. August in der Talstraße an den Start gehen. Im Vorfeld war das Projekt in die Schlagzeilen geraten, weil in dem ehemaligen Fitness-Studio-Gebäude vor einigen Monaten Schimmelbefall festgestellt worden war. Zunächst hatte der HSK eine Schimmel-Problematik verneint, später aber eingeräumt, dass Schimmel- und Feuchtschäden festgestellt wurden. Jetzt teilt der HSK dazu mit: „Der von verschiedenen Seiten behauptete Schimmelbefall ist nach dem Ortstermin des Gesundheitsamtes vom 18. Juni 2024 restlos beseitigt.“ Nach Darstellung des Gesundheitsamtes „kann die Nutzung durch den Träger DRK Brilon uneingeschränkt wahrgenommen werden. Eine Gefährdung der Kinder und Mitarbeiter durch Feuchtigkeitsschäden / Schimmelbildung ist nicht zu befürchten.“ In der Außenstelle der Kita Assinghausen in Olsberg werden die Gruppenformen I, II und III eingerichtet. Das heißt: Es können mindestens 16 U3-Kinder und 34 Ü3-Kinder zusätzlich in Olsberg betreut werden.

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Neue Plätze wichtig für Bedarfsplanung

Für die Kindergartenbedarfsplanung des HSK sind die Plätze, die in den beiden Einrichtungen neu entstehen, von entscheidender Bedeutung. Denn: „Nur unter Einbeziehung dieser weiteren Plätze kann der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz, der für jedes Kind ab einem Alter von einem Jahr gilt, gewährleistet werden. Dies war im Übrigen in der Vergangenheit auch immer ein Wunsch der Kita-Träger, die der zum Regelfall gewordenen Überbelegung überdrüssig waren und das Jugendamt mehrfach aufgefordert haben, für eine ausreichende Anzahl Plätze zu sorgen. Bei einer Belegung von unter 100 Prozent kann auch unterjährig ein Kind aufgenommen werden können, zum Beispiel bei Zuzug.“

Für Olsberg und Marsberg heißt das, so der HSK: „Es gibt keine Wartelisten-Kinder mehr. Bezogen auf das gesamte Stadtgebiet beider Kommunen wird es ab Herbst 2024 eine ausreichende Anzahl Kita-Plätze geben.“ Es könne allerdings in Einzelfällen vorkommen, dass Kinder z. B. in den Ortsteilen, nicht in der Wunsch-Kita aufgenommen werden könnten. Angesichts des sich abzeichnenden Geburtenrückgangs könne nicht jede Ortsteil-Kita erweitert werden.