Marsberg. Die Kita-Situation in Marsberg ist schon länger sehr angespannt. Viele Kinder stehen auf der Warteliste. Die neue DRK-Kita soll Abhilfe schaffen.
Im Marsberger Stadtgebiet werden dringend zusätzliche Kita-Plätze benötigt: Allein in der Kernstadt stehen 50 Kinder auf einer Warteliste – insgesamt fehlen im Stadtgebiet rund 60 Plätze. Abhilfe schaffen soll eine schon länger geplante neue Kita, deren Eröffnung sich allerdings verschoben hatte. Nachdem der Ev. Kirchenkreis Soest-Arnsberg sich als Träger zurückgezogen hatte, wird das Projekt nun in Trägerschaft des DRK Brilon vorangetrieben. Die Eröffnung ist für 1. August 2024 geplant.
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DRK: „Wir sind im Zeitplan“
Die neue Kita entsteht – wie auch ursprünglich in Trägerschaft des Ev. Kirchenkreises geplant – in einem seit einigen Jahren leerstehenden Gebäude auf dem LWL-Gelände an der Bredelarer Straße. René Teich, hauptamtlicher Vorstand des DRK Brilon und Geschäftsführer der DRK Brilon KiTa gGmbH, erklärt: „Wir sind im Zeitplan. Die Planung steht und der Umbau schreitet voran.“ Entstehen sollen in dem historischen Backsteingebäude fünf Gruppen mit 85 Kita-Plätzen für Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren. Je nach tatsächlichem Bedarf kann die Gruppen-Einteilung flexibel variieren. „Die Räumlichkeiten sind so geplant, dass jede Gruppenform möglich ist“, erklärt Christina Steden, Referentin für die DRK-Kita-Einrichtungen.
Historisches Gebäude mit großer Außenfläche
Der Hochsauerlandkreis, der zuständig für die Kita-Planung im HSK ist, geht davon aus, dass sich mit der neuen Einrichtung die Situation in Marsberg entspannt. Die Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2024/25 zeige, dass die Plätze ausreichend seien. Bei der Planung des Neubaus seien auch die Neuerungen in der Eingliederungshilfe berücksichtigt, die mit einer Platzzahlabsenkung einhergehen, so der HSK.
„Das Bestandsgebäude auf dem LWL-Gelände hat sehr viel Charme und wird von uns über mehrere Etagen genutzt. Und es gibt eine sehr großzügige Außenfläche. Das wird eine richtig schicke Kita“, freut sich René Teich. Die Außenanlagen sollen sehr naturnah gestaltet werden und die Bereiche für die U-3-Kinder und die Ü-3-Kinder sollen optisch voneinander getrennt werden, so Christina Steden. Sie verrät, dass es vielfältige Angebote für die Kleinen geben soll, wie zum Beispiel eine Bobbycar-Rennstrecke mit Tankstelle, eine Matschanlage, große Sandbereiche, Klettermöglichkeiten, Rutschen, einen Barfußpfad und Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder. Auch für den Innenbereich verspricht sie eine „gemütliche Atmosphäre.“
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Verzögerung und Trägerwechsel
Nicht nur das Gebäude, sondern auch der Standort passe sehr gut in das Gesamtkonzept der DRK-Kita-Einrichtungen, erklärt René Teich, zumal es bereits eine DRK-Kita in Obermarsberg gebe. So könne man Ressourcen bündeln und auch was die Fachkräfte-Situation angehe, biete das Vorteile. Deshalb habe man nach dem Träger-Rückzug durch den Ev. Kirchenkreis gerne die Chance ergriffen, doch noch am Standort Marsberg zum Zuge zu kommen. Hintergrund: Das DRK hatte sich bereits am ersten Interessenbekundungsverfahrens Anfang 2022 als einer von damals vier potenziellen Trägern für eine neue Kita in Marsberg beworben, doch damals keinen Zuschlag bekommen. Wie der Kreis mitteilt, war damals noch die Eröffnung für Herbst 2023 geplant gewesen.
Doch dann kam es – wohl aufgrund von Baukostensteigerungen und dem Wegfall von Fördermitteln - zu Verzögerungen und schließlich zum Rückzug des Ev. Kirchenkreises. Daraufhin hatte das DRK im Mai 2023 den Zuschlag bekommen. Allerdings habe man sich entschieden, nicht wie ursprünglich geplant, auf einer Fläche am Diemelbogen in Nähe des Sportplatzes neu zu bauen. Da das Planungsverfahren auf dem LWL-Gelände schon sehr weit fortgeschritten gewesen sei, hätte es sich angeboten, die Kita auch dort anzusiedeln, so René Teich; zumal der andere Standort die Planung und die Eröffnung erneut weiter verzögert hätte.
Für die neue Kita sind, so Christina Steden, zunächst Öffnungszeiten zwischen 6.30 und 17 Uhr angedacht. Je nach tatsächlichem Bedarf sollen die Zeiten flexibel angepasst werden. „Grundsätzlich gibt es bei uns nur sehr wenige Schließtage. Wir schließen nicht komplett, bieten aber im Sommer zwei Wochen eine Notbetreuung an“, so René Teich.