Olsberg. Dietmar Schwalm kritisiert wegen des Schimmelbefalls den Kreis und stellt unangenehme Fragen: „Hier geht es um die Gesundheit von Kleinkindern.“

Schimmelbefall mehrfach verneint

In Olsberg soll in einem ehemaligen Fitness-Studio in der Talstraße eine neue Kita entstehen. Die Eröffnung der Einrichtung ist zum Beginn des Kindergartenjahres 2024/25 geplant. Bereits vor einigen Monaten gab es die Befürchtung, dass es in dem Gebäude Schimmelbefall geben könnte. Das hatte der HSK auf Nachfrage von Politik und Presse mehrfach verneint, schließlich aber doch erklärt, dass bei einem Ortstermin im November Schimmel- und Feuchteschäden festgestellt wurden. Dieses Vorgehen möchte die Kreistagsfraktion von FWG und Linke so nicht einfach hinnehmen und beantragt, das Thema im nächsten Kreis-Jugendhilfeausschuss auf die Tagesordnung zu setzen.

Kritik von FWG und Linke

Dietmar Schwalm, Fraktionsvorsitzender von FWG und Linke im Kreistag, erklärt den Hintergrund für diesen Antrag: „Von Seiten des HSK wurde viermal gesagt, dass es keinen Schimmelbefall gibt, um am Ende dann doch einen Befall einzuräumen und mit Kommunikationsproblemen innerhalb der Behörde zu erklären. Solche Kommunikationsprobleme über den Zeitraum von einem halben Jahr, da kommen bei uns Zweifel auf und die Frage, ob da etwas heruntergespielt werden sollte. Ich verstehe, dass der Druck sehr groß ist, wenn es um die Schaffung von Kita-Plätzen geht, aber es ist nicht in Ordnung, so eine Sache wie eine Lappalie zu behandeln.“

Antrag: Fachvertretung soll Stellung nehmen

Und weiter: „Hier geht es um die Gesundheit von Kleinkindern. Deshalb möchten wir erklärt haben, um welche Art von Schimmel es sich genau handelt, welche Gefahren davon ausgehen und wie das Gebäude so saniert werden kann, dass zukünftig eine Gefährdung der Nutzer und Nutzerinnen absolut ausgeschlossen ist.“ Deshalb haben wir beantragt, dass in der Sitzung eine Fach-Vertretung des Gesundheitsamtes zu unserem Fragenkatalog Stellung nehmen sollte.“

Dabei geht es unter anderem um die Frage, wann das Gesundheitsamt beauftragt wurde, Untersuchungen in dem Gebäude der geplanten Kita vorzunehmen und wann diese Untersuchungen durchgeführt wurden. Klären möchten die Antragssteller auch, was konkret gefunden wurde und wie hoch das Gefährdungspotential besonders für Kleinkinder von der Fachabteilung eingeschätzt wurde. Und: Wann wurde das Jugendamt über die Befunde informiert? Aufgeworfen wird auch die Frage, wie die Empfehlung der Fachabteilung des Gesundheitsamtes für die zukünftige Nutzung des Gebäudes mit Kleinkindern lautet und mit welchen Maßnahmen das Gebäude gegebenenfalls so saniert werden kann, dass zukünftig eine Gefährdung der Nutzer/innen absolut ausgeschlossen ist.

HSK will sicherstellen, dass es keine Gefährundung gibt

In einem Schreiben vom 19. Dezember 2023 an die Kreistagsmitglieder und die Kreistagsfraktionen hatte der Landrat bedauert, dass „hausintern Informationen zwischen den beteiligten Fachdiensten nicht richtig ausgetauscht wurden und zu dieser Fehlinformation geführt haben.“ Außerdem hatte er versichert, dass die Schäden bautechnisch im Rahmen der Sanierung behoben werden. Deshalb sei ein vom künftigen Kita-Träger beauftragter unabhängiger Sachverständiger eingebunden, der die Arbeiten begleitete und gewährleiste, dass die Ursachen der eindringenden Feuchte nachhaltig beseitigt werden. Und: „Bevor die Kindertageseinrichtung den Betrieb aufnimmt, werden weitere Untersuchungen des eingesetzten Sachverständigen und des Gesundheitsamtes erfolgen. So wird sichergestellt, dass eine mögliche Belastung mit Schimmelsporen für die Kinder und Beschäftigten der künftigen Kita in der Talstraße in Olsberg ausgeschlossen ist.“