Brilon. Die Stadt investiert in einen hochmodernen Kreisverkehr. Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer profitieren. Was den Kreisel so besonders macht.
Je näher sich Autofahrer dem neuen Kreisel an der Jakobuslinde nähern, desto heller wird es: „Das nennt sich Adaptionsstrecke. Die Augen sollen sich an das hellere Licht gewöhnen“, erklärt Marcus Bange, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters und Leiter des Bauamtes in Brilon.
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Die neue Beleuchtungsanlage ist Teil der Baumaßnahmen an der Jakobuslinde, die auch einen großen Teil der Altenbürener Straße umfassen. Seit Samstag, dem 6. Juli, ist die Straße für den Verkehr komplett gesperrt. Doch bald sollen die Autos wieder rollen: „Wir gehen davon aus, dass wir die Baumaßnahmen am 19. Juli abgeschlossen haben“, berichtet Stefan Müller, Polier bei der Firma Rohde.
Verbesserte Verkehrsführung und Sicherheit
Das Herzstück des Projekts ist der Kreisverkehr, von dem aus Spuren zum Schulzentrum an der Jakobuslinde, nach Brilon und Altenbüren sowie in die Straße Müggenborn führen. Dies soll nicht nur den Verkehrsfluss beschleunigen, sondern auch die Sicherheit für Fußgänger und Fahrradfahrer erhöhen, die alle vier Straßen auf Fußgängerwegen überqueren können. Vorher war dafür eine Unterführung vorgesehen: „Wir haben uns das mal angeschaut. Viele Schüler benutzen die Unterführung gar nicht“, erklärt Marcus Bange. Ein weiteres Problem: „Die Unterführung muss permanent mit einer Pumpe trocken gehalten werden“, fügt Bange hinzu. Und das verursacht Stromkosten.
Der Kreisverkehr hat einen inneren Durchmesser von 14 Metern und einen äußeren Durchmesser von 30 Metern. Die Mitte des Kreisverkehrs soll bepflanzt werden, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass dort auch ein Kunstwerk aufgestellt wird. Auch die Seitenstreifen sollen begrünt werden: „Außerdem pflanzen wir noch Bäume, was die Portalwirkung erhöhen soll“, erläutert Bange. Dies ist eine weitere Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, denn Autofahrer würden so visuell auf den Ortseingang aufmerksam gemacht.
Moderne Beleuchtung und Barrierefreiheit
Die neue Beleuchtungsanlage soll jedoch nicht nur den Autofahrern den Weg weisen, sondern auch die Sicherheit der Fußgänger erhöhen: „Die Lampen an den Fußgängerüberwegen sind so ausgerichtet, dass sie die Fußgänger bei der Überquerung für den Autofahrer sichtbar ins Licht rücken“, erklärt Bange die Vorteile der hochmodernen Anlage. Darüber hinaus ist der Boden vor den Überwegen leicht gewölbt, sodass Autofahrer ein weiteres Signal erhalten, an dieser Stelle vorsichtig zu fahren.
Auch an die Barrierefreiheit wurde gedacht. Für Rollstuhlfahrer sind die Übergänge an den Fußgängerüberwegen kantenlos abgeflacht. Für Sehbehinderte gibt es ein Netzwerk aus taktilen Punkten und Streifen sowie Kanten, an denen sich Blinde bis zum Sportzentrum orientieren können: „Wir stehen natürlich in engem Kontakt mit der Briloner Interessenvertretung für Menschen mit Behinderung (BIV)“, betont Marcus Bange. Der Fahrradstreifen wird zunächst als Schutzstreifen angelegt, bevor er stadtauswärts in einen baulichen Radweg mündet.
Kosten und zusätzliche Arbeiten
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„Insgesamt werden für das Projekt bis zu 2,5 Millionen Euro veranschlagt und ungefähr 600 Meter Straße gebaut“, berichtet Bernd Dünnschede von den Stadtwerken Brilon, die ebenfalls an dem Projekt beteiligt sind und sich unter anderem um die Wasserver- und Entsorgung kümmern. Auch die Deutsche Glasfaser (DG) konnte den Straßenumbau nutzen, um Kabel zu verlegen: „Wir haben die DG sehr frühzeitig auf den Umbau angesprochen, damit die Straße im Anschluss nicht noch einmal aufgerissen werden muss“, so Bange. Läuft alles nach Plan, können Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer die Straße und den neuen Kreisverkehr am 19. Juli wieder in Besitz nehmen.